PSALM’N'LOCKER: Op. 01 Music For Dreamachine

Psalm’n'Locker ist das Soloprojekt von Luca Garino, der in der doomigen Folkband mit dem einprägsamen Namen How Much Wood Would A Woodchuck Chuck If A Woodchuck Could Chuck Wood? für düster vor sich hingrummelnde Vocals zuständig ist. Auf seinem komplett im Alleingang eingespielten Tapedebüt folgt er den Spuren Brion Gysins und Ian Summervilles, die mit ihrer in den 50er Jahren entwickelten Traummaschine halluzinogene Wirkungen durch optische Flickereffekte erzielten – vorausgesetzt, der Benutzer verfügte über die entsprechende Empfänglichkeit für repetitive optische Reize dieser Art. Ähnlich wie das 1989 von The Hafler Trio und Weiterlesen

V.A.: Occulto Issue E (Magazin & Compilation)

Occulto ist ein englischsprachiges Magazin, dass sich einer sehr fundamentalen Definition des Okkulten verschrieben hat – okkult versteht sich hier im Sinne des Verborgenen, Geheimen, nicht ohne Anstrengung Sichtbaren. Das Magische, womit man das Okkulte landläufig gleichsetzt, ist allenfalls Teil dessen. Ein häufig wiederkehrendes Thema der Zeitschrift sind die unterschwelligen Verknüpfungen zwischen Kunst und Wissenschaft, was von einem naturwissenschaftlichen Blick auf kulturelle Erzeugnisse bis hin zur Erforschung ästhetischer Phänomene in den Nischen der Natur reicht. Der Blick auf das Verborgene vermag also auch den breiten Graben zu überbrücken, der sich in unserer arbeitsteilig ausgerichteten Kultur zwischen all diesen Wissensbereichen auftut. Das Okkulte Weiterlesen

HOW MUCH WOOD WOULD A WOODCHUCK CHUCK IF A WOODCHUCK COULD CHUCK WOOD?: s/t

Wie viel Holz würde ein Murmeltier hacken, wenn ein Murmeltier Holz hacken könnte? Ich weiß es nicht, aber ich vermute mal, dass die Turiner Gher, Coccolo und Iside, die ihre Band nach diesem Zungenbrecher, einem englischen Pendant zu unserem “Fischers Fritz” benannt haben, wohl noch öfter in Interviews beweisen müssen, dass sie ihren eigenen Bandnamen fließend aussprechen können. Manche behaupten, der merkwürdig onomatopoetische Singsang des Namens sei nicht nur einprägsam, sondern würde mit seinen Assoziationen von Waldeinsamkeit und verschlafenen Nagern mit Superkräften auch die Musik des italienischen Trios ganz gut wiedergeben. Vorweg: Ich stimme dem nur zu unter der Einschränkung, dass sie keine Romantiker sind. Weiterlesen

Cigarettes are always very important. Ein Interview mit Onga vom Label Boring Machines

Italien hat derzeit eine der produktivsten und vitalsten Musikszenen. Unabhängig von Genres, aber auch ohne zwangsläufig das “Ganz Neue” erfinden zu müssen, sind in den letzten Jahren Bands, Labels und kleine Netzwerke entstanden, deren roter Faden ein Interesse am Ungwöhnlichen und Unvorhersehbaren ist. Eines der zur Zeit rührigsten Labels ist Boring Machines aus Treviso nördlich von Venedig, dem die Welt bereits Platten von Father Murphy, Heroin In Tahiti und dem Wave-Veteran Simon Balestrazzi verdankt. Doomiger Surfrock und spacige Drones findet man dort ebenso wie orientalisch anmutenden Psychrock und aller Songstrukturen entkleidete Akustiksounds. Weiterlesen

V.A.: Occulto Issue √-1 (Magazin & CD)

Als ich mich nach dem Abitur für ein paar geisteswissenschaftliche Fächer eingeschrieben hatte, war das – neben dem Wunsch, besser fachsimpeln zu können – vor allem, weil ich in Mathe scheiße war und gar nichts anderes hätte studieren können. Ich hab’s bis heute nicht bereut. Dass Kultur- und Naturwissenschaftler oftmals in zwei getrennten Parallelwelten leben und nur ein eng begrenztes Repertoire an Klischeevorstellungen voneinander haben, ist auch mir recht früh aufgefallen, eine Ahnung bekommt man davon ja bereits als Schüler. Die einen machen etwas, dass ganz nett ist, aber eigentlich nichts mit Wissenschaft zu tun hat, die anderen sind eigentlich keine richtigen Intellektuellen, sondern Handwerker mit Hochschulabschluss u.s.w. Weiterlesen