CURRENT 93 / HÖH: Island

Umbrüche und Richtungswechsel hat es in der Diskografie von Current 93 immer wieder gegeben, aber rückblickend fällt dies besonders ins Auge, wenn man die Jahre um 1990 betracht, als viele kaum einzuschätzen wussten, in welche Richtung es mit David Tibet und seinen musikalischen Begleitern in den nächsten Jahren wohl gehen könnte. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass man zu dieser Zeit Weiterlesen

ROBERT WYATT: Different Every Time (2CD)

Man könnte vielen Best of-Sammlungen den Titel „Different Every Time“ verpassen, denn fraglos haben sehr viele Musiker mit der Zeit markante Wandlungen durchlaufen. Selten jedoch lässt gerade dies die Konstanten des musikalischen Ausrucks und der persönlichen Aura derart deutlich aufscheinen wie bei Robert Wyatt, der in den 60ern als Schlagzeuger und einer der Sänger von Soft Machine debütierte und bis heute feinsinnige Bande zwischen den Gefilden des Prog, des Jazz und sensibler Songwritermusik knüpft. Dabei geht er stets etwas anderes vor als die meisten – gewitzter, freundlicher, bissiger und doch stets genießbar. Auch so kann man den Titel begreifen. Weiterlesen

ANGEL HAZE: Dirty Gold

Über Angel Haze’ Debütalbum wurde im Vorfeld bereits so viel Wirbel gemacht, dass es zum Jahresbeginn gerade noch rechtzeitig erschienen ist, bevor die launische Fortuna, die in populärer Musik immer eine gewisse Torschlusspanik rechtfertigt, die Wogen der Aufmerksamkeit schon vorzeitig geglättet hätte. In der Warteschleife unterhielt die Klatschpresse mit Szene-Rangeleien, darüber hinaus wurden die biografischen Sujets der Rapperin, die von traumatischen Kindheitserfahrungen im Paralleluniversum einer religiösen Subkultur handeln, auch außerhalb der Texte genüsslich breitgetreten. Nun bräuchte es bei all dem Rummel einen echten Hammer, eine besonders unerhörte Wendung, mit der Weiterlesen

VINCENT VON FLIEGER: Day 1

Die Musik Vincent von Fliegers ist so eigenwillig wie sein einprägsamer Künstlername. Man sollte ihn allerdings nicht mit Bombast und großen Worten ankündigen, nicht nur, weil er das nicht nötig hätte, sondern weil die Songs, die der junge Nürnberger jüngst auf sein Debüt gepackt hat, weit entfernt sind von großen Gesten aller Art. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist Markanz und Eindringlichkeit durchaus vorhanden. Weiterlesen