Gut 10 Jahren nach “Shifty Adventures in Nookie Wood” bringt John Cale in Kürze sein sechzehntes Studioalbum in Eigenregie unter dem Namen “Mercy” heraus. Das Album enthält zwölf feinsinnig produzierte Songs im Spannungsfeld dunkler und doch meist warm klingender Elektronik und balladesker, semiakustischer Liebeslieder, an einigen waren eine Reihe jüngerer Acts beteiligt, dazu zählen mit Weyes Blood, Animal Collective, Sylvan Esso, Fat White Family, Laurel Halo, Tei Shi und Actress einige bekannte Namen. Weiterlesen
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Erstes gemeinsames Album von Panda Bear und Sonic Boom
Noah Lennox und Pete Kember alias Panda Bear und Sonic Boom bringen mit “Reset” ihr erstes kollaboratives Album heraus. Das neun neue Tracks enthaltende Album bildet den bisherigen Höhepunkt in einer bereits seit Jahren bestehenden kreativen Freundschaft der beiden, die sich in den frühen ehnerjahren kennenlernten, als Sonic Boom noch bei Spacemen 3 spielte und Panda Bear primär als Mitglied von Animal Collective bekannt war. In den folgenden Jahren etablierte sich Sonic Boom immer mehr als Produzent seines Kollegen. Beim Label heißt es dazu “Vor sechs Jahren verließ Sonic Boom seine Weiterlesen
Crowlink: Neue EP von Shirley Collins
Ende des Monats bringen Domino Records mit “Crowlink” eine neue EP von Shirley Collins heraus. Das Minialbum enthält als Titeltrack eines der Herzstücke des letztjährigen “Heart’s Ease”. Neben dem dröhnenden, von rauschender Brandung und Seevögeln begleiteten Song wurde mit “My Sailor Boy” bereits ein weiteres Stück als Videoclip veröffentlicht. “Crowlink’ is named after Weiterlesen
Matt Sweeney und Bonnie ‘Prince’ Billy mit neuem Album
Sechzehn Jahre nach “Superwolf”, das auf dem Höhepunkt des Americana- und Folk-Revivals der Nullerjahre gefeiert wurde, bringen Will Oldham alias Bonnie ‘Prince’ Billy und (der unseren Lesern sicher v.a. als ehermaliger Gitarrist von Current 93 her bekannte) Matt Sweeney ein neues gemeinsames Album heraus. Der Titel “Superwolves” knüpft nicht nur an den Vorgänger an, sondern referiert durch den Plural sicher auch auf das erweiterte Line-up an beteiligten Musikern. Weiterlesen
Animal Collective mit Soundtrack auf Domino Records
Animal Collective, bestehend aus Geologist und Deakin, bringen am 19. Februar ihren Soundtrack zu Marnie Ellen Hertzler Filmdebüt Crestone heraus. Es handelt sich dabei um eine mit zahlreichen Anekdoten angereicherte und zeitweise wie ein Spielfilm anmutende Doku, die eine Gruppe von SoundCloud-Rappern begleitet, die sich in der Wüstenstadt Crestone, Colorado, eine kommunenartige Existenz aufgebaut hat. Das Album erscheint bei Domino-Soundtracks digital, eine limitierte LP kann direkt beim Label bestellt werden. Weiterlesen
Neue Compilation von The Kills
The Kills bringen eine Anthologie mit unbekannteren songs – B-Seiten, Outtakes und andere Raritäten – heraus, darunter Coverversionen von Serge Gainsbourg, Howlin’ Wolf und Screamin’ Jay Hawkins sowie den bislang unveröffentlichten Song “Raise Me”. “Little Bastards” wurde nach ihrer alten Drum-Machine benannt, die in der ersten Karrierehälfte für den Rhythmus sorgte und deckt dementsprechen primär Material aus den Jahren von 2002-2009 ab. Die Compilation erscheint in remasterter Form auf Doppel-LP. CD und in allen gängigen digitalen Formaten bei Domino Records. Weiterlesen
These New Puritans mit Neuauflage ihres zweiten Albums
Domino Records bringen Anfang Dezember eine erweiterte Neuauflage des vor zwhn Jahren erschienenen These New Puritans-Albums “Hidden” heraus. “Hidden [MMXX]” enthält unveröffentliche Tracks, z.T. akustische(re) Versionen einiger Albumtracks, Live-Aufnahmen und ein Live-Video aus der Zeit des Albums. Vorab erscheint ein Video mit einer digitalen Version des Songs “We Want War”. Weiterlesen
Neues Austra-Album im Mai
Katie Stelmanis, die als Austra firmiert, bringt Anfang Mai den Nachfolger ihres 2017 erschienenen Albums “Future Politics” heraus. “HiRUDiN”, benannt nach einer blutgerinnungshemmenden Chemikalie, die aus Blutegeln extrahiert wird und die früher in der Medizin verwendet wurde, knüpft mit einer zum Teil orchestraleren Note an den Dark Pop des Vorgängers an und reflektiert die verzweigten Dimensionen toxischer Beziehungen und ambivalenter Abhängigkeitsverhältnisse. Zu den Vorab-Singles “Risk It” und “Anywayz” sind Videos von Regisseurin Jasmin Mozaffari erschienen.
Hunted: Anna Calvi bringt Album mit Neuinterpretationen heraus
Eineinhalb Jahre nach ihrem von Fans und Kritikern gelobten Album “Hunter” bringt Anna Calvi im März ein komplettes Album mit Neuinterpreationen von sieben der darauf enthaltenen Songs heraus. Eine Besonderheit der neuen Versionen sind Gastauftritte von Kolleginnen und Kollegen wie Coutney Barnett, Joe Talbot, Julia Holter und Charlotte Gainsbourg.
I Have Made A Place: Neues Album von Bonnie Prince Billy erscheint im November
In den acht Jahren seit “Wolfroy Goes To Town” hat sich Bonnie “Prince” Billy” unberechenbar gegeben, mit zahlreichen Leuten kollaboriert, eine Reihe an Coveralben herausgebracht, ferner eine Best-of-Compilation mit Buch und mit einem selbstbetitelten Will Oldham-Album die Brücke in die ganz alten Tage geschlagen. Mit “I Have Made a Place” erscheint am 15. November nun seit langem wieder ein Longplayer mit eigenen neuen Songs. Die Platte erscheint in Europa bei Domino Records. Weiterlesen
ANNA CALVI: Hunter
Mit „Hunter“ ist Anna Calvi ein energiegeladenes Album gelungen, doch es ist eine unruhige, suchende, drängende Kraft, die die neun Songs durchdringt. Calvi äußerte in vielen Statements der letzten Zeit ein Unbehagen bei der Gefahr, Erwartungen zu entsprechen, etwas sein zu müssen, auch hinsichtlich der Vorstellung, was weiblich oder männlich ist. Und ihre Sehnsucht, etwas jenseits dieser Klischees zu sein, ihren eigenen individuellen Stempel zu bekommen, fühlt sich für sie an wie eine Jagd. Weiterlesen
WILL OLDHAM: Songs of Love and Horror
In einer früheren Rezension schrieb ich einmal, dass Will Oldham alias Bonnie Prince Billy ein solch starkes emotionales Charisma hat, dass er auch einen simplen Satz wie “I Love You” singen könnte, ohne dabei abgedroschen zu wirken, und mit “I Gave You” schrieb er einen der erschütterndsten Songs über das Scheitern in der Liebe überhaupt. Schon an diesem Beispiel lässt sich aufzeigen, wie plötzlich sich in seinen Liedern bisweilen der Abgrund auftut. Dass er sein gerade erschienenes Zwischenresümee Weiterlesen
BONNIE PRINCE BILLY: Best Troubadour
Will Oldham und der im letzten Jahr verstorbene Merle Haggard verbindet u.a., dass sie leidenschaftliche Channeler sind. Neben ihren ohnehin häufigen Neuinterpretationen älterer Stücke finden sich immer wieder die Spuren einflussreicher Vorbilder in ihren Songs. Während Haggard seit seinen Anfängen Mitte des 20. Jahrhunderts dem Erbe zahlreicher Country-, Bluegrass- und Folksänger neues Leben einhauchte, die einem hoffnungslosen „21st century digital boy“ wie mit allenfalls dem Namen nach bekannt sind, zählt für Oldham Haggard selbst zu den großen Idolen. Weiterlesen
SHIRLEY COLLINS: Lodestar
Tod und Verderben, Pest und Aberglaube, Trennungsschmerz und Mord aus enttäuschter Liebe – Englands Folkmusik ist eine der düstersten, und Shirley Collins’ großartiges Comeback-Album ist voll solch tragisch-morbider Geschichten. Dass es einen Titel wie „Lodestar“ – auf deutsch „Leitstern“ – trägt, mag dabei verwundern, doch die traditionellen Songs aus verschiedenen Jahrhunderten haben viele Seiten. Dass die Geschichten oft vor einer schönen Kulisse stattfinden, meist im Frühling am Morgen in freier Natur, ist nur die offenkundigste, und man könnte sie Weiterlesen
THE LAST SHADOW PUPPETS: The Dream Synopsis EP
Als Ende des letzten Jahrzehnts die Welle der vielen Pseudogaragenbands mit den bestimmten Artikel im Namen so langsam abebbte, erschienen im Umfeld der Arctic Monkeys plötzlich The Last Shadow Puppets mit einer doppelbödigen Antwort dazu auf der Bildfläche. Ihre Songs strotzden vor Esprit und versprühten einen eleganten Sixties-Charme, der so noch nicht wiederbelebt wurde. Was ein Indie- und Hypemuffel wie mich anfixte, war die melancholisch eingefärbte Euphorie von Songs wie Weiterlesen
ROBERT WYATT: Different Every Time (2CD)
Man könnte vielen Best of-Sammlungen den Titel „Different Every Time“ verpassen, denn fraglos haben sehr viele Musiker mit der Zeit markante Wandlungen durchlaufen. Selten jedoch lässt gerade dies die Konstanten des musikalischen Ausrucks und der persönlichen Aura derart deutlich aufscheinen wie bei Robert Wyatt, der in den 60ern als Schlagzeuger und einer der Sänger von Soft Machine debütierte und bis heute feinsinnige Bande zwischen den Gefilden des Prog, des Jazz und sensibler Songwritermusik knüpft. Dabei geht er stets etwas anderes vor als die meisten – gewitzter, freundlicher, bissiger und doch stets genießbar. Auch so kann man den Titel begreifen. Weiterlesen
BONNIE ‘PRINCE’ BILLY: Singer’s Grave A Sea Of Tongues
Oberflächlich betrachtet kann man Will Oldhams Werdegang als eine Entwicklung vom minimal instrumentierten Lofi-Dilettantismus hin zu einem opulenten und virtuosen Bandsound interpretieren – um dann vielleicht noch die Einschränkung hinzuzufügen, dass sich diese Entwicklung nicht vollkommen linear vollzieht. In Wirklichkeit sind die beiden Gestaltungsweisen seiner Musik, der Purismus und das virtuose Zusammenspiel mit anderen professionellen Musikern, so stark ineinander verzahnt, dass es bei genauerem Hinsehen problematisch ist, sie einfach auf unterschiedliche Werkphasen zu verteilen. Weiterlesen
ANNA CALVI: Strange Weather
Unter den Newcomern des laufenden Jahrzehnts belegt die Britin Anna Calvi einen der renommiertesten Plätze, ihr Debüt bescherte ihr zahlreiche Fans und gute Kritiken. Dass alte Recken wie David Byrne und Nick Cave ihrem Zauber erlagen und entsprechend Starthilfe gaben, wurde fast immer als verdient erachtet, selten wurde über Beziehungen und Patronage geunkt. In der Tat sind ihre Songs, die meist auf gezupften E-Gitarren oder Harmonium basieren, auf eine nur schwer festzulegende Weise geheimnisvoll und zugleich enorm wuchtig. Und auch wenn man sie nicht als Callas an der Gitarre bezeichnen muss, ist die Frau mit der wandlungsfähigen Stimme Weiterlesen
AUSTRA: Habitat EP
Für eine Band, die mehr als eine Eintagsfliege sein will, gibt es kein überschüssiges Material, und so wurde aus ungenutzten Albumtracks schon so manches veritable Lebenszeichen, das die Wartezeit der Fans, wie man so sagt, verkürzt oder versüßt. Austra haben vor rund drei Jahren den Song „Habitat“ aufgenommen, der auf keines der beiden Alben so richtig zu passen schien. Nun scheint seine Zeit gekommen, und so erscheint er zusammen mit drei Fingerübungen auf der gleichnamigen EP. Weiterlesen