10 Jahre Vivian Void: V.V., The Great Park, Mio Myo u.a. im Desi Nürnberg

Zehn Jahre ist es nun her, dass die siebenköpfige Artpopriotgirlcombo Vivian Void aus Henry Dargers enormer Graphic Novel sprang, um die Musikwelt mit zwei krachenden Longplayern, einem zermatschten Ford und zahlreichen Konzerten aufzumischen. Am 21. September feiern sie die zurückliegende Dekade mit einem üppigen Konzertabend im Nürngerger Desi. Im Vor- und Nachprogramm sind The Great Park, Mio Myo, ein Überraschungsgast sowie ein DJ- und VJ-Ensemble zu sehen und zu hören. Weiterlesen

THE GREAT PARK: The Good Men

Stephen Burch hat sicher seine Tabus, doch in den Songtexten von The Great Park gibt er sich meist schonungslos. Schonungslos gegenüber den fiktiven Figuren seiner Texte, schonungslos aber auch gegenüber seiner eigenen lyrischen Persona. „I do wrong“ heißt ein Song, und es gibt eine ganze Reihe anderer, die ebenso heißen könnten. Wer all das weiß, denkt bei einem Albumtitel wie „The Good Men“ vielleicht schon an Ironie, wohl zurecht, doch es gibt auf dem neuen Longplayer auch versöhnliche Töne. Weiterlesen

V.A.: 50 (5CDr-Box)

Als Stephen Burch vor sieben Jahren das Label Woodland Recordings ins Leben rief, dachte er vermutlich nicht daran, dass es in seinem Leben zu einer ähnlich starken Konstante heranwachsen sollte wie sein Musikprojekt The Great Park. Doch seit seinem Spilt-Album mit The Diamond Family Archive sind nicht nur sieben Jahre ins Land gezogen, sondern ganze fünfzig weitere Veröffentlichungen, die Jahr für Jahr in limitierter Stückzahl und in liebevoller, handgemachter Aufmachung herausgekommen sind. Mal erschienen die Tonträger in schicken handgefalteten Papiertüten, mal in sorgsam dekorierten Boxes aus Tonpapier, die mit Mixed Media-Ideen zu kleinen Assemblagen umgestaltet wurden. Oft glich Weiterlesen

VINCENT VON FLIEGER: Day 1

Die Musik Vincent von Fliegers ist so eigenwillig wie sein einprägsamer Künstlername. Man sollte ihn allerdings nicht mit Bombast und großen Worten ankündigen, nicht nur, weil er das nicht nötig hätte, sondern weil die Songs, die der junge Nürnberger jüngst auf sein Debüt gepackt hat, weit entfernt sind von großen Gesten aller Art. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist Markanz und Eindringlichkeit durchaus vorhanden. Weiterlesen

VIVIAN VOID: Div.

Ob Vivian Void ihren Bandnamen von den Vivian Girls aus Henry Dargers Buch „In the Realms of the Unreal“ entlehnt haben, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen – ich vermute sogar, dass dem nicht so ist. Die enorme Graphic Novel aus der Feder eines lichtscheuen Dienstboten, die auf rund fünfzehntausend Seiten den Kampf von sieben jugendlichen Amazonen gegen ein kinderversklavendes Terrorregime erzählt, eignet sich allerdings zu gut als Aufhänger, um den Querverweis einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Zu siebt sind Vivian Void ja schließlich auch. Weiterlesen

THE GREAT PARK: Now Wash Your Hands

Als Stephen Burch letzten Winter ein Album mit Neufassungen seiner bislang besten Songs herausbrachte, hatte ich schon das Gefühl, dass bei The Great Park gerade ein bestimmter Abschnitt zu Ende ging. Was die Stücke auf „Winter“ vielleicht am meisten verband, war ihr auf’s Allerwesentliche reduzierter Charakter. Überwiegend Gitarre und Gesang, zurückgenommene Melodien, zwischendurch fast Momente der Stille. Dass die Stücke an wenigen vorweihnachtlichen Tagen aufgenommen wurden, hörte man, doch es tat ihnen keinen Abbruch. Das Rohe und Raue hatte seinen eigenen Stil und schien die Essenz der Musik zu offenbaren. Weiterlesen