Die in Berlin lebende japanische Musikerin und Komponistin Midori Hirano bringt in Kürze das vierte Album ihres Projektes MimiCof heraus. “Distant Symphony”, das drei zum Teil längere Tracks enthält, entstand im vorigen Jahr während einer Artist Residency beim Belgrader “Electronic Studio Radio”, als einzige Klangquelle fungierte dabei der klassische Synthesizer EMS Synthie100, an den das Album auch als eine Art Hommage gedacht ist. “All sounds from this instrument were recorded as single sound samples at first”, heißt es beim Label, “then mixed and modified into three long pieces of music, so that the audience can experience the machine’s uniqueness and versatility of sound”. “Distant Symphony” erscheint am 10.Juni als LP, Tape und digital bei Karlrecords. Weiterlesen
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KARKHANA: Al Azraqayn
Wer den Namen Karkhana hier zum ersten mal liest, könnte trotzdem einigen Mitgliedern der Gruppe schon begegnet sein, denn es handelt sich bei ihr um eine echte Supergroup. Die beteiligten Musiker – Mazen Kerbaj, Umut Çağlar, Sam Shalabi, Sharif Sehnaoui, Maurice Louca, Tony Elieh, Michael Zerang – stammen überwiegend aus dem östlichen Mittelmeerraum, ihre musikalische Herkunft erstreckt sich von Psych Rock über traditionelle arabische Musikarten bis hin zu Weiterlesen
Electroacoustic Works: Box-Set zum 100. Geburtstag von Iannis Xenakis
Karlrecords, die bereits “La Légende d’Eer” und “Persepolis” in neu gemasterteter Version herausbrachten, kündigen eine fünf Tonträger umfassende Box mit elektroakustischen Arbeiten zum hundertsten Geburtstag von Iannis Xenakis (1922-2001) an. Auf wahlweise fünf LPs oder CDs mit Booklet sowie digital erscheinen neu abgemischte und gemasterte Aufnahmen aus dem Zeitraum von 1957-1992, das Herzstück bilden die unter dem Weiterlesen
An Moku und Stefan Schmidt eröffnen gemeinsame Trilogie
Dominik Grenzler alias An Moku und Stefan Schmidt bringen Mitte Mai das Album “Raum” heraus, das zugleich den Auftakt einer geplanten Trilogie ist. “Raum” enthält zehn feinsinnig gestaltete Tracks, die aufgrund ihrer vielfältigen akustischen und elektronischen Instrumentierung alle ihren jeweils eigenen Charakter aufweisen und ein weites Feld zwischen subtilem Ambient und ereignisreichen Soundkollagen ausfüllen. Zu dem Grundgerüst aus Elektronik und Field Recordings steuert Grenzler Bass und Schmidt Cello und Stimme bei. “Raum” erscheint als Tape und digital bei Karlrecords. Weiterlesen
Music for Empty Flats: Martina Bertoni auf Karlrecords
Die Cellistin und Klangkünsterin Martina Bertoni, bekannt u.a. für ihre Arbeiten mit Munsha, Blixa Bargeld und Teho Teardo, bringt ende Januar ein neues Album heraus. “Music for Empty Flats” enthält sieben feinsinnig ausgestaltete Ambienttracks, basierend auf vielfältig bearbeiteten Cellospuren – Fans der dronelastigen Celloarbeiten von Hildur Guðnadóttir und John Contreras oder dem ambienten Klanglandschaften von Lawrence English oder Tomasz Bednarczyk werden an diesem Album Gefallen finden. Das Album erscheint als LP, Tape und digital bei Karlrecords. Weiterlesen
LABRECQUE / BARAKAT: Terminal Desert
Wenn eine Platte “Terminal Desert” heißt, versteckt sich dahinter mit einiger Wahrscheinlichkeit eine endzeitliche, apokalyptisch gestimmte Musik – ein Unterfangen, das bereits von ungezählten Musikern aller Genres mit viel Pathos und Getöse umgesetzt wurde. Genres, Pathos und Getöse erwartet man allerdings nur bedingt, wenn man mit dem bisherigen Werk von Paul LaBrecque und Ghazi Barakat vertraut ist. Barakat, der deutsch-palästinensische Soundartist, der heute primär als Mastermind von Pharoah Chromium und als Weiterlesen
Land of Waves: Elektroakustisches Album von Bérangère Maximin
Heute erscheint mit “Land of Waves” das sechste Album der französischen Komponistin Bérangère Maximin als Doppel-LP bei Karlrecords. Mit einem umfangreichen Instrumentarium an Klangerzeugern wie Gitarre, Perkussion, Synthies, Elektronik, Stimme und diversen Objekten wurde eine ganz eigene, vielgestaltige Welt voll unterschiedlicher Schauplätze und Ereignisse imaginiert und erkundet. Weiterlesen
Celestial Birds: Elektronische Arbeiten von Muhal Richard Abrams auf neuer Compilation
Muhal Richard Abrams, eine zentrale Figur der Chicagoer Jazz-Szene und Mitbegründer der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) interessierte sich schon in frühen Jahren für elektronische Musik und nahm zahlreiche Stücke mir Synthesizer auf. Im damals weitgehend “akustischen” Jazz war dies eine Ausnahme, zum einen wegen der nur schwer zugänglichen elektronischen Musikstudios, zum anderen auch wegen Vorbehalten der eigenen Community und Fangemeinde. Weiterlesen
AIDAN BAKER / GARETH DAVIS: Invisible Cities II
Vor zwei Jahren machten sich der bekannte Gitarrendröhner Aidan Baker und der in Belgien lebende Klarinettist Gareth Davis an die musikalische Umsetzung von Italo Calvinos Roman “Die unsichtbaren Städte” aus dem Jahr 1972. Ohne textliche Referenzen wie Lyrics entstand durch meditative Drones und den orientalisch anmutenden Ornamenten der Bassklarinette eine eher vage Interpretation der semifantastischen Reiseerzählung um den Entdecker und Geschichtenerzähler Marco Polo, bei der einem auch ohne Textkenntnis nichts entging. “Invisible Cities” wurde ein ganz eigener, von der Ausgangsidee unabhängiger Kosmos, der sich Weiterlesen
KONSTRUKT / KEN VANDERMARK: Kozmik Bazaar
In dem kosmischen Basar von Konstrukt und dem an Tenorsaxophon und Klarinette bewanderten Ken Vandermark wird man ohne Vorwarnung hineingeworfen, denn das erste gemeinsame Album der Istanbuler Freejazzer und ihrem Chicagoer Kollegen beginnt gleich mit einem schrillen, lauten und in aller Aufgedrehtheit groovigen Freakout, das nach eigenen Angaben als Referenz an Ornette Coleman gedacht ist und allzu gepflegte Gemüter ordentlich aufscheuchen wird. Weiterlesen
Ein Strumpf wächst durch den Tisch: Hörspiel von Ulf Stolterfoht mit Musik vom Kammerflimmer Kollektief
Unter der Regie von Iris Drögekamp und Thomas Weber und nach dem Script des Lyrikers Ulf Stolterfoht entstand unter dem Titel “Ein Strumpf wächst durch den Tisch” ein ambitioniertes Hörspiel, das sich der Macht von Namen und Benennungen widmet und der Frage, wie Hierarchien prachlich wiedergegeben und transportiert werden. Der Text basiert auf den Mitteilungen, mit denen sich die Gefangenen von Stammheim untereinander verständigten, zudem gibt es Gastauftritte historischer Figuren wie Ludwig Wittgenstein und Herman Melville. Das Hörspiel – mit einem Score des Kammerflimmer Kollektief – erscheint am 25. Oktober auf Vinyl und als Download bei Karlrecords. Weiterlesen
G.A.M.S.: s/t
Wenn man alle Bestandteile aufzählen wollte, die für Rock und viele andere Musik wesentlich ist, dann wären Rhythmus und Feedback wahrscheinlich ganz oben auf der Liste. In ihren typischen Formen, die mannigfaltig sind, haben diese Komponenten etwas Selbstverständliches, das einem erst auffällt, wenn es fehlt. Drummer Andy Stecher und Gitarrist Guido Möbius machen so gesehen etwas Ungewöhnliches, wenn sie auf ihrem gemeinsamen Projekt G.A.M.S. Rhythmus und Feedback aus ihrem vertrauten Ort holen und ins Weiterlesen
Saba Alizadeh im Hamburger Westwerk
Nach der Wiederveröffentlichung seiner LP “Scattered Memories” auf Karlrecords ist der in Teheran lebende Sound-Artist und Kamancheh-Virtuose Saba Alizadeh erstmals wieder in Deutschland zu sehen. Am 16. August tritt der Musiker im Hamburger Westwerk auf und präsentiert seine zwischen zeitgenössischer Elektronik und traditioneller persischer Musik angesiedelten Arbeiten. Weiterlesen
HÜMA UTKU: Gnosis
Hüma Utku zählt zu den Musikerinnen, die ihre Arbeiten langsam und fast ein wenig unscheibar anklingen lassen. Ähnlich wie auf der letztjährigen EP “Seb-i Yelda”, die noch unter ihrem Projektnamen R.A.N. alias Roads At Night erschienen ist, beginnt auch ihr neues Album gemächlich im Stil dunkel verhallter, fast gehauchter Ambientmusik mit kleinen hellen Obertönen und dezenten Beatansätzen – ein Stil, mit dem manche Kollegen ganze Musikerkarrieren bestreiten. Das in der ruhigen Gangart des Openers “Vulnerary” wenig Weiterlesen
SABA ALIZADEH: Scattered Memories
Erinnerungen, die man als zersplittert und bruchstückhaft erlebt, sind selten so klar und eindringlich wie die Kompositionen, die der iranische Musiker Saba Alizadeh auf seinem ersten Soloalbum „Scatteted Memories“ zusammengestellt hat. Es handelt sich dabei um Nacharbeiten verschiedener Stücke, die er in den letzten Jahren komponiert und aufgeführt hat, und die so Teil eines ungeordneten musikalischen Erinnerungngsfundus sind. Weiterlesen
AUDREY CHEN: Runt Vigor
Der Mund-, Nasen- und Rachenbereich ist eine Körperregion, die zahlreiche Geräusche produziert, und viele davon sind für das durchschnittliche Ohr weit weniger attraktiv als die vielleicht beliebtesten Äußerungen dieser Organe, das Singen und das Sprechen. Das leicht klebrige Geräusch von Lippen, die sich voneinander lösen, das noch nassere der Zunge, wenn sie den Gaumen kurz berührt, der Klang des Atems, wenn er in Keuchen, Hecheln oder Röcheln übergeht, oder wenn er durch die Weiterlesen
R.A.N.: Seb-i Yelda
Die ersten Minuten von “Seb-i Yelda” könnten der Auftakt zu einer Ambientplatte, zu einem subtilen Noisetrack oder zu einem düsteren elektronischen Hörspiel sein: kühles, furchteinflösendes Rauschen in verschiedenen Tonlagen, diverse, nur für kurze Zeit repetitive Taktfolgen, tiefes Stimmengemurmel und spannendes Beckenrauschen sowie eine klangliche Dichte, die zunimmt und doch nie auf einen Höhepunkt zusteuert – all dies und Weiterlesen
Nicolas Wiese, Mike Majkowski und R.A.N. am 13. Juli im West Germany Berlin
Anlässlich seines neuen Albums “Unrelated” (Karlrecords) ist der audiovisuelle Künstler Nicolas Wiese am Freitag, den 13. Juli, im Berliner West Germany zu sehen. Ebenfalls treten der Bassist und Komponist Mike Majkowski und die Producerin R.A.N. (Roads at Night) auf, letztere wird ebenfalls Auszüge ihrer im Spätsommer erscheinenden EP ”Şeb-i Yelda” vorstellen. Im Anschluss werden Mat Pogo und Oliver Peters vom Turntable aus für gepflegte Unterhaltung sorgen. Weiterlesen
IANNIS XENAKIS: Persepolis
Über den Entstehungskontext und die Erstaufführung von Iannis Xenakis’ elektroakustischer Komposition „Persepolis“ ist einiges geschrieben worden. Das knapp einstündige Werk basiert auf diversen 8-Spur-Tapes und wurde 1971 von Mohammed Reza Pahlevi, dem letzten Shah des Iran für das Shiraz Art Festival in den Ruinen der alten Hauptstadt Persepolis in Auftrag gegeben. In dieser Aufführung war es Teil einer Multimedia-Performance namens „Polytopes“ – „viele Räume“: Entsprechend der Topografie der Ruinen wurden Weiterlesen