MICHAEL CASHMORE: Until The End Of Vibration

Als wir kürzlich Michael Cashmores endlich in vollständiger Form veröffentlichtes Album “The Snow Abides” besprachen, da ließen wir auch Cashmores insgesamt zumindest partiell etwas erratischen musikalischen Werdegang Revue passieren: In den letzten Jahren hat der Brite, der mit „Beauty Reaps The Blood Of Solitude“ Mitte der 90er eines der vielleicht besten Apocalyptic Folk-Alben komponiert und aufgenommen hat, Weiterlesen

DEAD BANDIT: Dead Bandit

Letztes Jahr hatten uns die Amerikaner von Dead Bandit mit ihrem zweiten Album „Memory Thirteen“ begeistert: „Auf 13 Stücken spielen die beiden eine teils durchaus reduzierte Musik, der oftmals eine somnambule, nokturne Stimmung innewohnt, die in Passagen aber dann auch immer wieder einen Sonnenaufgang (mehr als nur) erahnen lässt.“ Diese Stimmung in einem Spannungsfeld von dezent mysteriösen Momenten hin zu einer gewissen Leichtigkeit findet sich auch auf dem inzwischen dritten Album des Duos aus Chicago wieder. Weiterlesen

Birthing: Neues Swans-Album im Mai

Michael Giras Swans veröffentlichen am 30. Mai ihr neues, insgesamt siebzehntes Studioalbum „Birthing“, dessen acht Songs weitgehend auf der Tour 2023/2024 entstanden. Wie schon auf den vorherigen Alben komponierte Gira Stücke auf der Akustikgitarre, die dann von der Band weiter instrumentiert und orchestriert wurden. Die Aufnahmen fanden dann in Berlin statt. Das Album, das auf Doppel-CD, Dreifach-LP und als Download erscheint, markiert das Ende einer Ära, sollen Swans mit ihrer Erforschung von “all-consuming sound worlds” danach doch in deutlich abgespeckterer Version weitermachen.
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SEYMOUR GLASS: The Grudgery Of Drucks

Seymour Glass hat von der zweiten Hälfte der 80er bis 2004 im Bananafish Magazine verschiedensten Formen randständiger Musik eine Heimat gegeben und hat damit einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die amerikanische Noise- und Experimentalmusikszene gehabt. Mit seinem (Künstler-)Namen und dem der Publikation verwies er auf den großen, inzwischen verstorbenen, Eremiten und Exzentriker der amerikanischen Literatur, J.D. Salinger, Weiterlesen

AUTONISTER: One

Ganz lapidar „One“ betitelt ist das erste Album des in Düsseldorf gegründeten Projekts Autonister, das aus Bernd Kastner, Siegfried Syniuga (die beide als Strafe für Rebellion, zuletzt verkürzt auf Strafe F.R. aufnehmen) und Detlef Klepsch von keit, ki lik il besteht. Ersterem Projekt attestierten wir hier noch anlässlich ihres ebenfalls auf Auf Abwegen  erschienenen Albums „Soundless Spehre“: „Was bei Weiterlesen

THORN WYCH: Aesthesis

In den Jahrescharts einiger Publikationen (u.a. hier) fand sich zu Recht das Debütalbum von Tristwch y Fenywod, das in etwa so klang, als hätten frühe Spires That In The Sunset Rise ein Gothicalbum aufgenommen. Das hat insofern mit Thorn Wychs „Aesthesis“, einem weiteren großartigen Debüt, zu tun, als dass sich das Einfrauprojekt ebenfalls Folkelementen bedient – „Folk Magic with instruments made from Trees“ kann man auf ihrem Instagramaccount lesen – , um daraus eine völlig eigene wie eigenständige Musik zu kreieren. Weiterlesen

WILLIAM BASINSKI / RICHARD CHARTIER: Aurora Terminalis

William Basinski und Richard Chartier haben schon auf einer Reihe von Veröffentlichungen zusammengearbeitet, zuletzt vor zehn Jahren auf „Divertissement“, das auf Vinyl bei Important Records erschien. Im Titel spielt „Aurora Terminalis“ natürlich auf „Aurora Liminalis“ aus dem Jahr 2013 an, eine weitere Zusammenarbeit der beiden. Weiterlesen

NURSE WITH WOUND: The Grave And Beautiful Name Of Sadness

Es mag für viele (auch den Verfasser dieser Zeilen) inzwischen schwierig geworden sein, sich in dem schier unübersichtlich gewordenen Werk Nurse With Wounds und Steven Stapletons noch zurechtzufinden – Hilfe bietet noch immer die Brainwashedseite – , aber es lohnt immer wieder, wie auch gerade diese Veröffentlichung von zwei Tracks aus dem Archiv beweist. Weiterlesen

JACKMAN: Flames Of Fire / DAVID PHILIP JACKMAN: Schining

Mit den gleichzeitig veröffentlichten Alben „Flames Of Fire“ und „Schining“ gibt es weitere Mosaikstücke der umfangreichen David Jackman-Subskriptionsserie auf Die Stadt. In der Ankündigung konnte man damals über das Projekt von Labelseite lesen: „These works are all connected with each other and built part of an ever evolving greater piece David Jackman has been working on since his return to compose new music back in 2018.” Weiterlesen

MARTIN WEINREICH: White Flares

Vor gut zwei Jahren hatte uns der Kölner Martin Weinreich mit seinem Debütalbum „Points Of Entry (1989-1995)“ uns auf diesen Seiten begeistert: “Unter dem Motto ‘Channeling confusion and fear 1989 – 1995 | This attempt to fix the trajectory was completed in 2020′ wird das Album verstanden als ein elektroakustisches Tagebuch im Nachhinein – mit Einträgen über Entdeckungen, Verwirrung, vage Erwartungen und einige hartnäckige Geister, die sich bisher geweigert haben, zu gehen.’“ Weiterlesen

CONTROLLED BLEEDING: Shitslipper

Es mag vielleicht etwas redundant sein, ein Tape zu besprechen, das Jahrzehnte alt ist, nur weil es gerade wiederveröffentlicht worden ist, aber vor dem Hintergrund, dass Controlled Bleeding, deren Output nach dem zahlreichen Alben der Vergangenheit seit den 00er Jahren kontinuierlich abnahm und zuletzt eher sporadisch war, nicht mehr existieren, sollte diese Geste der Nostalgie erlaubt sein.  Weiterlesen

MICHAEL CASHMORE: The Snow Abides Completely

Wie so viele andere kreative Köpfe bewegte sich der Brite Michael Cashmore im Umfeld des Temple Ov Psychick Youth, sein als Nature And Organisation 1986 veröffentlichtes Tape „Third Terminal Position“ war dann auch musikalisch situiert in der Industrial Culture. Cashmore war ab 1990 für viele Jahre Stammgitarrist bei Current 93 Weiterlesen

AK’CHAMEL: Rawskulled

Die Texaner von Ak’chamel haben in den letzten Jahren auf zahlreichen Tapes und der nun dritten Vinylveröffentlichung unter verschiedensten Beinamen agiert, so z.B. The Giver of Illness, The Divinatory Monkey And The Sovereign Plumed Serpent oder The Crazed and Sunchalked Bones of the Vanished Herds. Sie schafften es sogar mal in die Top Ten der schlimmsten Bandnamen. Weiterlesen

BALDRUIN: Mosaike der Imagination

Johannes Scheblers Projekt Baldruin hatte uns zuletzt mit dem Album „Relikte aus der Zukunft“ begeistert, er selbst war uns in einem etwas anderen Zusammenhang erst letzte Woche als ein Drittel des Projekts Yayoba, dem hier attestiert wurde, „surreale Exotica“ zu spielen, erneut begegnet. Weiterlesen

THE CURE: Songs Of A Lost World

Unter den Künstlern, die in den 80ern erfolgreichst dunkle Musik spielten und Kultstatus erreichten, haben es nicht viele souverän in das neue Jahrtausend geschafft. The Cure hatten zwischen 1980 und 1989 eine phänomenale Phase mit teils makellosen Alben: von dem kargen „Seventeen Seconds“ mit dem signature tune „A Forest“ über den Trauermarsch, der „Funeral Party“, von „Faith“ bis hin zur Apotheose und dem gleichzeitigen Endpunkt der Finsternis mit „Pornography“ (1982), wo die letzten Worte konsequenterweise nur noch „I must fight this sickness, find a cure“ heißen konnten und nach dem Robert Smith eine Popphase einläuete. Weiterlesen

Scabs and Saws: umfangreiche Throbbing Gristle-Box

Kurz nach der Wiederveröffentlichung von „TGCD1“ und „The Third Mind Movements“ erscheint bei Mute am 06.12.24 eine umfangreiche, auf 1000 Exemplare limitierte Box (vier CDs, eine 10”, eine Blu ray und ein 100-seitiges Buch), die Aufnahmen enthält, die Throbbing Gristle zum Jahreswechesel 2005/2006 anlässlich ihrer Auftritte in Berlin gemacht haben. Darunter finden sich das Rehearsal zu „In The Shadow Of The Sun“ wie auch der improvisierte Auftritt zu Derek Jarmans Film. Ebenso kann man den Auftritt der Band hören, der am Silvester in der Volksbühne stattfand (und die Wände damals tatsächlich zum Pulsieren brachte). Es gibt aber auch bislang unveröffentlichtes Studiomaterial: Ein 48-minütiges Stück namens „TG Berlin Studio Session 2005 – 2006“ und die beiden Tracks „Scabs & Saws“ and „Wotwududo”.

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CURRENT 93: Sketches Of My Nightmares And Dreams Occurring

Neben den regulären Studioalben „The Light Is Leaving Us All“ und „If A City Is Set Upon A Hill“, die sicher zum stärksten Material Current 93s  seit Jahren zählen, erschienen immer wieder weniger songorientierte Veröffentlichungen, wie etwa „If A Star Turns Into Ashes“ oder auch die zwei Soloalben Tibets. Diese waren geprägt von somnambulen Klanglandschaften, die weitgehend auf Text/Vocals verzichteten. Auch die massive 7CD-Box „The Long Shadow Falls“ knüpfte von der Stimmung her daran an. Weiterlesen

CONTROLLED DEATH / BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER: Horror Rises From The Tomb

Als Hommage an den 1973 erschienenen „Horror Rises From The Tomb“ – in ziemlich geschnittener/verstümmelter Version hier anzusehen (und trotz des deutschen Titels ohne Zombies) – gedacht, gibt es je knapp 15 Minuten unheimliche und irritierende Musik von zwei Projekten, die sich in den letzten Jahren musikalisch auf ganz unterschiedliche Weise mit Grauen und Horror auseinandergesetzt haben, dabei aber durchaus (auch) mit einer B-Movie-Sensibilität und -Ästehtik. Weiterlesen