Anohni and the Johnsons auf Europatour

Im Sommer kommen Anohni and the Johnsons für eine Konzerttour unter dem Motto “It’s Time To Feel What’s Really Happening” nach Europa, es handelt sich dabei um die erste Konzerttournee als Band seit rund zehn Jahren. Neben Klassikern der frühen Alben wird die im vorigen Sommer erschienene LP “My Back Was A Bridge For You To Cross” im Zentrum der Auftritte stehen. Von der Besetzung her Weiterlesen

V.A.: Hope for Her Future – A Compilation for Girls in Afghanistan

Dass sich die Situation von Mädchen und Frauen in Afghanistan nach der Übernahme der neuen alten Machthaber zum Schlechteren wenden wird, wurde nach dem Abzug der westlichen Alliierten im Jahr 2021 bereits vermutet, wobei es zugleich noch beschwichtigende Stimmen gab, an die sich in unseren Breiten manche wie an einen Strohhalm klammerten. Vielleicht würden sich Weiterlesen

String Layers: Zweiter Teil der Compilation auf 7K!

Das Berliner Label 7K! bringt zwei Jahre nach dem Vorgänger den zweiten Teil ihrer Samplerreihe “String Layers” heraus, auf dem ganze 21 Solistinnen und Solisten an diversen Streichinstrumenten vertreten sind. Dem Ethos des Labels entsprechend Weiterlesen

Stories From The Sea: Soundtrack von Julia Kent

Julia Kent bringt ihren Soundtrack zu Jola Wieczoreks Dokumentation Stories From The Sea heraus. Der Film, dessen Premiere am 26. Oktober auf der Viennale stattfinden wird, ist ein Porträt dreier Frauen, deren Leben auf ähnlich starke, aber ganz unterschiedliche Weise mit dem Mittelmeer verbunden sind. Die cellobasierte Musik begleitet die Bilder mit meist getragenen und Weiterlesen

Julia Kent mit Playlist auf Reboot.fm

Im Rahmen der vom gleichnamigen Portal betriebenen Radiosendung “Underground Institute Picks” spielt die Geigerin Julia Kent heute eine einstündige Playlist unter dem Motto “Blood and Breath”. Gespielt werden u.a. Tracks von Moor Mother, Jlin, Pharmakon, Okkyung Lee und Sarah Davachi sowie ein eigenes Stück. Kent nachte erstmals in den 90ern als Mitglied der String Rock-Combo Rasputina in einem etwas größeren Rahmen von sich reden. Auch wenn sie später in zahlreichen songorientierten Arbeiten (Rufus Wainwright, Backworld, Antony and the Johnsons u.v.a.) mitwirkte, widmete sie sich v.a. in ihren Soloarbeiten sowie in Klangkunstprojekten wie Blind Cave Salamander abstrakteren Kompositionen. Die Sendung beginnt um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit und ist später im Mixcloud des Undergroud Institut abrufbar. Weiterlesen

From Isolation 6: Julia Kent, David Coulter, Seb Rochford

Treste Records haben zum sechten Mal drei Virtuosen zum musikalischen Austausch über die Begrenzungen sozialer Distanz hinweg zusammen getrommelt und machen dabei auf ein ohnehin vorhandenes Potenzial heutiger Kommunikation aufmerksam. Diesmal ist ein besonders dynamisches Resultat zustande gekommen, bei dem Beckenrauschen und Ethnodrums, stets wechelhafte Celloparts, bedrohliches Rauschen und seltsame Tierstimmen für Spannung sorgen, bei der man immer mal wieder mit einem Freakout rechnet. Neben Julia Kent und David Coulter, die man Lesern unserer Seite kaum vorstellen muss, ist der schottische Drummer Seb Rochford mit dabei, dessen Takte bisweilen ein gewisses Rock-Element mit ins Bild bringen.

Weiterlesen

Julia Kent-Rereleases für den diesjährigen Record Store Day

Zum diesjährigen Record Store Day Black Friday, der am 29. November stattfindet, bringt die kanadiche Cellistin Juli Kent zwei ihrer frühen Arbeiten erstmals auf Vinyl heraus. Die Doppel-EP im Gatefold enthält neben dem 2011 erschienenen Album “Green and Grey” (Important Records / Tin Angel) die Vorab-EP “Last Day in July” (2010 im Eigenrelease) sowie die zwei bislang unveröffentlichten Tracks “Oleander” und “Salt Point”.

Weiterlesen

BLIND CAVE SALAMANDER: The Svalbard Suite

Die norwegische Inselgruppe Svalbard, die hierzulande als Spitzbergen bekannt ist, liegt in etwa in der Mitte zwischen Nordkap und Nordpol und ist die nördlichste der bewohnten Inseln Europas. Trotz ihres unwirtlichen Charakters ist sie bei Touristen, v.a. bei betuchten Kreuzfahrern beliebt, und wer sich entsprechend umschaut, stößt schnell auf allerhand liebenswürdige Stereotypen: Kühlschrank Europas, mehr Eisbären als Menschen, sterben verboten u.s.w. Das Archipel hat aber auch Weiterlesen

JULIA KENT: Temporal

Nach ihrem 2015 erschienenen Album “Asperities” hat Cellistin Julia Kent mehr als zuvor Musik zu verschiedenen Theater- und Tanzprojekten komponiert und im Livekontext aufgeführt – eine Erfahrung, die sie mehr als alles andere mit der Zerbrechlichkeit physischer Existenz konfrontiert hat. Im Unterschied zu ihr selbst als Musikerin, die immer wieder mit Cello und Weiterlesen

Julia Kents neues Album “Temporal” erscheint Ende Januar

Gut drei Jahre nach “Asperities” erscheint Ende Januar Julia Kents neues Album “Temporal”, das die Cellistin als “a meditation on the transitory and fragile nature of existence” bezeichnet. Die sieben Tracks wurden ursprünglich für Theater- und Tanz-Aufführungen komponiert, von denen z.T. Stimmsamples in die Musik integriert worden sind. Weiterlesen

ALMAGEST!: Fun House Mirrors

Als vor gut vier Jahren das erste offizielle Almagest!-Album „Messier Objects“ in den Regalen stand, hielten viele das Projekt für eine einmalige Geschichte, die lose an das von Ernesto Tomasini und Fabrizio Modonese Palumbo eingespielte Debüt „Canes Vernaci“ anknüpfte. Da nun mit Paul Beauchamp und Evor Ameisie zwei weitere umtriebige Musiker an Bord waren, sah das ganze noch mehr nach einer temporären Supergroup aus – was schade gewesen wäre, denn der experimentierfreudige Hybrid aus Weiterlesen

PAUL BEAUCHAMP: Grey Mornings

In den frühen Morgenstunden liegt nicht nur ein Zauber, der vielen Nachtmenschen entgeht, auch ist die Wahrnehmung für Inneres und Äußeres noch unverfärbt durch diversen Kram, der sich später im Geist ansammelt. Paul Beauchamps Album „Grey Mornings“ ist primär ein Porträt der vielleicht wichtigsten Orte in seinem Leben, die zufällig noch eine Namensähnlichkeit aufweisen: Seinen Geburtsort im Piedmont County in North Carolina und die Region des Piemont um seine heutige Heimatstadt Turin im Norden Italiens. Was er in dem Weiterlesen

L’OCEAN: Primio

Der Anfang von L’Oceans Debüt „Primio” wirkt fast ein wenig irreführend, denn bei dem ganz schön kratzigen, übersteuerten Noisesound gehen die entspannten Gitarrentwangs und die sparsamen Taktanschläge auf dem Klavier geradezu unter, zumindest für eine gewisse Zeit. Immerhin steht schnell fest, dass es bei den gemächlichen Downtempo-Akkorden nicht (nur) um Schöngeistiges geht. Vielmehr steht hier alles im Zeichen einer Suche, die sich im Trial and Error-Verfahren durch Weiterlesen

Dandelion: Animationsfilm von Elisa Talentino mit Musik von Julia Kent

“Dandelion” ist ein Animationsfilm aus dem Inamorarti-Studio der italienischen Grafikerin und Illustratorin Elisa Talentino – der Soundtrack zu dem Film stammt von Julia Kent, die mit ihren geloopten und subtil bearbeiteten Cellospiel eine zeitgenössische Variation des barocken französischen Hoftanzes beisteuert.

Trailer Dandelion from Elisa Talentino on Vimeo. Weiterlesen

SHIELD PATTERNS: Mirror Breathing

Shield Patterns lassen sich kaum in einbem Satz oder gar mit einem Begriff charakterisieren. Zu allgemein klingt ein Wort wie experimenteller Pop, zu weit ausgeholt wäre eine Beschreibung als Musik, die Wave, Dreampop, eine Brise Jazz und Improv sowie eine fragile Postrock-Attitüde unter einen Hut bringt. Mehr Sinn hat es, die Sensibilität und Emotionalität hervorzuheben, die das englische Duo aus Claire Brentnall und Richard Knox in die detailreichen Arrangements aus Weiterlesen

RAFAEL ANTON IRISARRI: A Fragile Geography

Am Beginn von Rafael Anton Irisarris “A Fragile Geography” stand eine kleine Katastrophe: Beim Umzug von Seattle nach New York kam dem renommierten Soundsammler und Dunkeldröhner beinahe sein ganzes musikalisches Equipment abhanden, dazu ein umfangreiches Archiv an teils rohen, teils bearbeiteten Klangdateien. Abgesehen von dem mittelgroßen Trauma, das ein solcher Verlust für einen Musiker bedeuten muss, scheint die Misere aber auch ihr Gutes gehabt zu haben. Schon kurz nach dem Vorfall meldete Irisarri sich nach mehrjähriger Pause wieder mit Soloarbeiten zurück, und völlig auf neue Weiterlesen

JULIA KENT: Asperities

Viele der Kompositionen Julia Kents sind so dezent gestaltet, dass beim beiläufigen Hören der Eindruck entstehen könnte, ihre Cellostücke seien alle nach einem ähnlichen Muster gestrickt und zwischen den einzelnen Alben bestünden keine großen Unterschiede. Bei genauerem Hinhören fällt auf, dass ihre mit dezenter Elektronik und Feldaufnahmen angereicherten Cello-Loops durchaus eine nachvollziehbare Wandlung erfahren haben. Ohne den repetitiven Minimalismus eines frühen Albums wie „Delay“ zu suspendieren, steht bei neueren Aufnahmen eine Weiterlesen

RUTGER ZUYDERVELT: Stay Tuned

Der Besuch eines Orchesterkonzertes ist im Schnitt eine eher frontale Angelegenheit und findet im Sitzen statt. Auf der einen Seite die konzentriert arbeitenden Musiker, auf der anderen die Zuhörer im Modus passiver Kontemplation. Rutger Zuydervelt, der normalerweise in der Elektroakustik zuhause ist und bei seinen Solokonzerten unter dem Namen Machinefabriek recht flexibel mit seinen Settings umgehen kann, verwirklichte im letzten Jahr die schon länger entwickelte Idee eines begehbaren Orchesters. Was er unter dem Namen „Stay Tuned“ in Kanada un den Niederlanden aufführte, gehört allerdings eher in die Bereiche Installation und Environment als in den Weiterlesen

SWANS: To Be Kind

Die Musik, die die Swans seit ihrer von Gira so betitelten „reconstitution“ spielen, kann man partiell zwar als aggressiv charakterisieren, viel angemessener lässt sie sich – und zwar gilt das für die Ohren zerstörenden Auftritte ebenso wie die Alben – als enorm physische, fast schon körperlich vielleicht nicht anstrengende, aber herausfordernde Musik beschreiben und zwar für Band wie für Hörer gleichermaßen – und das sollte man rein deskriptiv, nicht als Kritik verstehen. Allein die schiere Menge an Material kann einschüchternd wirken: Nach dem etwa zweistündigen „The Seer“ folgen wieder etwa 120 Minuten, diesmal auf 10 Songs, Tracks (auf dem die Aufnahmen für das Album finanzierenden Live-Album „Not Here / Not Now“ schrieb Gira dann auch: „it’s admittedly a stretch to call some of them ‘songs’“ ) verteilt. Weiterlesen