Angus Andrew kündigt drei Jahre nach seinem letzten Longplayer “Titles with the Word Fountain” eine neue Liars-LP an. Das Album “The Apple Drop” wird Anfang August in allen gängigen Formaten inklusive einer limitierten Anzahl von Flexidiscs in den Regalen stehen. Im Unterschied zu den vorigen Veröffentlichungen offenbaren die Songs ein opulenteres und vielgestaltigeres Klangbild, was auch darauf zurückzuführen ist, dass Andrew diesmal nicht solo, sondern in enger Zusammenarbeit mit musikalischen Gästen zuwerke gegangen ist. Neben der an den Lyics beteiligten Mary Pearson unterstützten der Avantgarde-Jazzer Laurence Pike das Projekt am Schlagzeugt, und Cameron Deyell steuerte eine Vielzahl an Instrumenten bei, die dem Album ein weniger elektronisches Gepräge verleihen. Dennoch spielt die anschließende Verfremdung und Überarbeitung der vielen Soundkomponenten auch diesmal eine wichtige Rolle. Das Stück “Sekwar” ist bereits in einem Video zu sehen, in dem Regisseur Clemens Habicht die Musik wie eine Reise ins Innere des Kopfes und somit des Bewusstseins inszeniert. “The Apple Drop” erscheint bei Mute/[PIAS]. Weiterlesen
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Reissue von Chris Carters Electronic Ambient Remixes One and Three
Ende Juli erscheinen die ursprünglich 2000 und 2002 auf CD veröffentlichten und lange vergriffenen Alben “Electronic Ambient Remixes One (EAR ONE)” und “Electronic Ambient Remixes Three (EAR THREE)” von Chris Carter (TG, Chris & Cosey u.a.) erstmals auf farbigem Doppel-Vinyl. Das erste der beiden Remix-Alben enthielt stark manipulierte, ambiente Neubearbeitungen der Tracks von Carters Album “The Space Between” (Industrial Records 1980). Das zweite (das “EAR THREE” betitelt war, weil inzwischen ein Remix-Album von Cosey Fanni Tutti als “EAR TWO” herauskam) enthält polythythmische Überarbeitungen von zwölf Throbbing Gristle-Tracks, deren Originale hinter den kalauernden neuen Titeln leicht erkennbar sein sollten. Weiterlesen
Daniel Miller und Gareth Jones debütieren als Sunroof
Die beiden Mute Records-Granden Daniel Miller und Gareth Jones kündigen das Debütalbum ihres Duos Sunroof an. Der Verleger und der Soundmann arbeiten bereits seit vierzig Jahren zusammen und sind am Zusatandekommen so mancher Platte von Depeche Mode, Can, Erasure, Nick Cave & The Bad Seeds, Goldfrapp, Neu!, Wire, Einsturzende Neubauten, To Roccoco Rot, Diamanda Galas u.v.a. beteiligt gewesen. Sunroof enstand ursprünglich als Remix-Projekt, um ausgewählten Tracks besonderer Mute-Releases ein anderes Gesicht zu geben. Gemeinsame Synthie-Jams wurden zunächst eher als Hobby betrieben, bis vor zwei Jahren ein Album ins Auge fefasst wurde. “Electronic Music Improvisations Volume 1″ enthält acht improvisierte, modulare Tracks und erscheint am 21. Mai in der wiederbelebten Parallel Series von Mute. Weiterlesen
This is Telex von Telex: Retrospektive des Trios auf Mute
Mute Records bringen dieser Tage eine Retrospektive einer der interessantesten und letztlich obskursten Synthie-Combos heraus: Telex. Telex wurden 1978 von den Belgiern Marc Moulin (1942- 2008), Dan Lacksman und Michel Moers gegründet, ihr Debüt war die noch im selben Jahr erschienene Single “Twist à Saint Tropez”. Ihre Karriere umspannte einen zeitraum von fast drei Jahrzehnten, ihr finales Release war das 2006 erschienene Album “How Do You Dance?”. Weiterlesen
Vier Soundtracks von Apparat bei Mute Records
Sascha Ring, bekannt unter dem Pseudonym Apparat bringt Mitte April ein Vinyl-Boxset mit vier seiner zum Teil übrarbeiteten Film- und Theatersoundtracks der letzten Jahre heraus. Das z.T. preisgekrönte Material, das mit einem umfangreichen Booklet mit Informationen und Bildmaterial von George Tyebcho und Carsten Aermes herauskommt, erscheint damit erstmalig auf Vinyl. Weiterlesen
Neue Solo-EP von Martin Gore
Martin Gore, dessen Soloarbeiten abseits von Depeche Mode immer auf eine sympathische Weise unspektakulär waren, veröffentlicht Ende Januar auf Mute eine EP namens „The Third Chimpanzee“ mit fünf Instrumentals.
HAAi mit neuer EP auf Mute Records
Die in London lebende DJ Teneil Throssell, die ursprünglich vom Psych Rock kam und vor einigen Jahren als HAAi mit dem DJing begann, bringt im September ihre zweite EP bei Mute / PIAS heraus. “Head Above The Parakeets”, der Beinahe-Titeltrack des Minialbums “Put Your Head Above The Parakeets” feierte bereits seine Radio-Premiere bei Mary Anne Hobbs auf BBC Radio 6 Music. “Put Your Head Above The Parakeets” ist die zweite EP der Künstlerin seit dem letztjährigen “Systems Up, Windows Down”. Weiterlesen
A Certain Ratio kündigen neues Album an
Nach einer ausgedehnten Tour und einer umfangreichen Serie an Wiederveröffentlichungen bringen A Certain Ratio ihr erstes neues Studioalbum seit zwölf Jahren heraus. Für das sehr poppig – oder wie man früher sagte: radiotauglich – ausgefallene “ACR Loco” hat das Trio aus Manchester mit Wurzeln in der Post Punk- und Industrial- beeinflussten Elektronik der späten 70er und dem Dunstkreis von Weiterlesen
The Upward Spiral: Nicolas Bougaïeff bei Mute Records
Ende Juli bringt der in Berlin lebender Frankokanadier Nicolas Bougaïeff eine neue LP bei Mute heraus – ein neun Tracks umfassendes, von Schlagwerk und Synthies dominiertes, post-industriell angehauchtes Techno-Album, ein “Stück Akademia in Rave”, wie es beim Label heißt, dessen aus der Neurowissenschaft entlehnter Titel vielleicht nicht grundlos an ein bekanntes Werk der 90er erinnert.
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Songzyklus von Daniel Blumberg erscheint bei Mute
Ende Juli bringen Mute / PIAS ein neues Album des Londoner Künstlers und Musikers Daniel Blumberg heraus. “On&On” ist ein Zyklus aus neun Stücken zwischen akustischer Kammermusik, Rockansätzen und Momenten schräger Intensität, die durchaus etwas derber ausfallen können, und stellt den Singer-Songwriter in eine Reihe mit Künstlern wie Antony and the Johnsons und Rufus Wainwright. Dem als Vinyl, CD und digital erscheinende Album liegt ein Essay von David Toop und ein Porträt der Fotografin Brigitte Lacombe bei.
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Catastrophic Deliquescence: Ben Frost veröffentlicht Musik zur Fortitute-Serie
Neben seinen im Alleigang produzierten, quasi “rein musikalischen” Arbeiten hat der australische Komponist Ben Frost immer wieder Musik für Film, Fernsehen, Theater und diverse Kunstinstallationen geschrieben. Unter dem Titel “Catastrophic Delequescence” bringt er nun eine auf Vinyl erhältliche Sammlung von Aufnahmen heraus, die er von 2015-2018 für die von Sky Atlantic produzierte Thriller-Serie Fortitude geschrieben hat. Für den Longplayer, der am 22. November bei Mute/[PIAS] erscheinen wird, hat Frost die Beiträge so ausgewählt und angeordnet, dass ein kohärentes Album zustandekam.
SWANS: Leaving Meaning
Wer ursprünglich glaubte, Michael Giras Insistieren, dass es sich bei der Wiederbelebung der Swans vor knapp zehn Jahren nicht um eine Reunion, sondern um eine „reconstitution“ handele, sei bloß eine semantische Spitzfindigkeit, den sollten die in den letzten Jahren entstandenen Alben und insbesondere die Auftritte eines Besseren belehrt haben: Das erste Album der neuen Weiterlesen
V.A.: Stumm 433
In Paul Austers Opus Magnum 4321 bekommt der Protagonist (respektive eine Inkarnation von ihm) John Cages Buch Silence mit den Worten geschenkt: „You have to read this […], or else you’ll never learn how to think about anything except what other people want you to think.“ Er blättert durch das Werk und stößt auf das Zitat: „The world is teeming: anything can happen.“ Für Mutechef Daniel Miller ist Cage ebenfalls eine enorm wichtige Bezugsgröße und er betont, von welch zentraler Bedeutung Weiterlesen
Yann Tiersen kündigt für Dezember neues Album auf Mute an
Für den 6. Dezember ist Yann Tiersens neuer Longplayer “Portrait” angekündigt. Zwischen Best-of und Album enthält die Triple-LP zweiundzwanzig Neuaufnahmen von Stücken aus allen Abschnitten seiner Karriere, zudem drei neue Songs. Neben der schwarzen Vinyl-Auflage (sowie der CD-, Tape- und DL-Version) wird es eine limitierte Edition auf durchsichtigem Vinyl geben, beide Vinyl-Versionen werden eine Bonus-7″ mit exklusiven Cembalo-Versionen zweier Stücke geben. Einige Gastmusiker, darunter Emilie Tiersen, John Grant, Gruff Rhys (Super Furry Animals), Stephen O’Malley (Sunn O)))) und Blonde Redhead sind an den Aufnahmen beteiligt. Weiterlesen
FAD GADGET: The Best Of
Unter den renommierten Synthie- und New Wave-Acts der Jahre um 1980 nahm der Engländer Frank Tovey alias Fad Gadget insofern eine Sonderstellung ein, als dass seine durchaus eingängigen Popsongs immer etwas zu rau und derb waren, um ins Mainstream-Radio zu passen, wo er dann zwar nicht völlig fehlte, aber doch etwas unterrepräsentiert war. Seine Exzentrik war immer einen Hauch zu schräg und ungestylt, um aus ihm wenigstens für eine Zeitlang einen trendigen Posterboy zu machen. Weiterlesen
SUICIDE: s/t
Wenige Alben konnten im letzten Drittel der 70er den Rock’n'Roll so überzeugend zu Grabe tragen und zugleich als untoten Zombie seiner selbst wiederbeleben wie “Suicide” von Suicide. Die Hauptzutaten des 77 erschienenen und seinerzeit wenig beachteten Debüts der beiden New Yorker Alan Vega und Martin Rev(erby) sind schnell aufgezählt: Ein monotoner, rhythmischer Synthiesound, der mit oder ohne Taktschläge in nervöser Hypnotik durch ein staubiges Endzeitszenario rattert. Ein ekstatischer Gesang hart an der Grenze zum atemlosen Weiterlesen
SWANS: Soundtracks for the Blind (+ Die Tür Ist Zu)
Viele Musiker, die sich am Ende eines Schaffensabschnitts sehen, ziehen irgendeine Art Resümee, und es ist immer erfreulich, wenn dies nicht nur in Form einer ordinären Best-of Compilation erfolgt. Swans haben vor ihrer vorübergehenden Auflösung Mitte der 90er „Soundtracks for the Blind“ herausgebracht, ein schon von der Länge her monumentales Album, das vielleicht nicht sofort als ein solches Resümee zu erkennen ist, bei genauerem Hinhören jedoch wie eine eigenwillig gestaltete Summa ihrer Weiterlesen
SWANS: White Light from the Mouth of Infinity & Love of Life
Es ist nicht leicht, etwas allgemein Einführendes zu den Swans zu sagen, ohne dabei Gemeinpläze zu bedienen. Ich schlage folgende Behauptung vor: Swans ist eine Band, die nicht jedem angeraten ist, ein unerfahrenes Sensibelchen mit Hang zu starker Identifikation könnte – weniger durch die Wucht der Musik als vielmehr durch den oft doppenbödigen, aber stets kompromisslosen Sarkasmus in Michael Giras Worten – fatal in Mitleidenschaft gezogen werden, psychisch wie physisch, und das gilt für alle Werkphasen der amerikanischen Band, die seit den Anfängen im No Wave und Power Rock der Weiterlesen
THE MINISTRY OF WOLVES: Happily Ever After
Für viele ist das Wort „märchenhaft“ ein Attribut des Schönen, obwohl Märchen seit jeher umstritten sind. Der Hang vieler Märchenstoffe zu Gewalt und Grausamkeit war schon immer ein Stein des Anstoßes, ebenso die allegorischen Weltdeutungen, die bewusst den Weg des Vorrationalen gehen und die Fantasie der instrumentellen Vernunft vorziehen. Wenn selbst ein so ausgewiesener Experte wie Richard Dawkins – Spezialist für Religion, Biologie und Sozialethik und angeblich der drittwichtigste Intellektuelle unserer Zeit – ihren pädagogisch fragwürdigen Einfluss moniert, scheinen die Barometer heute eher eine märchenfeidliche Stimmung anzuzeigen. Dem steht entgegen, dass Weiterlesen