Genau genommen ist Inanis Yoake ein Duo und besteht aus den beiden Gründern Simone Skeleton und Risa Hara. Die beiden gründeten die Band vor zwei Jahren in London und brachten kurze Zeit später ein Debüt heraus, auf dessen Sound irgendwo zwischen Post Punk-Nostalgie und der Feierlichkeit eines szenetauglichen Dark Folk nicht komplett, aber zum Teil auf die Mitwirkung renommierter Gäste wie Weiterlesen
V.A.: Mischpoke #1
Das Label Hauch-Records war auf diesen Seiten zuletzt mit dem hervorragenden Martin Weinreich-Album „Points of Entry“ Thema. Die Zusammenstellung „Mischpoke #1“, mit einem von Kim Collmer gestalteten Cover, soll eine neue 12”-Reihe einleiten. Insgesamt vier Künstler sind auf dem Album vertreten und zwar diejenigen, die die ersten vier Veröffentlichungen des Labels ausmach(t)en. Weiterlesen
BEAR BONES, LAY LOW: Live in Povera
Im Herbst 2021 hatte der Brüsseler Vielveröffentlicher und Soundschamane Ernesto González einen Auftritt seines Hauptprojektes Bear Bones, Lay Low in Turin. Der Musiker Lapo Sorride, der wahrscheinlich in die Veranstaltung involviert war, fertigte einen mehr als soliden Mitschnitt des rasanten, knapp halbstündigen Auftritts an, der bereits vor einem Jahr auf CD erschienen ist. Weiterlesen
Es sind der Ort und das Material, die unsere Arbeit bestimmen und formen: Ein Interview mit Ab Uno
Das weitgereiste Duo Ab Uno wurde Mitte des vorigen Jahrzehnts von den Klangkünstlern Eugenio Petrarca und Roberto Di Ciaccio in Rom gegründet und wurde mit seinem Sound, der im weiten Feld zwischen ethnographischen Feldaufnahmen und modularen Synthies oszilliert, schnell zu einer festen Größe im Bereich experimenteller, semi-elektronischer Musik. Ein roter Faden, der sich durch all ihre Aufnahmen zieht, ist die Weiterlesen
MARJAN FARSAD: Be Yadam
Zu den beliebtesten und kreativsten Stimmen der internationalen iranischen Community zählt heute auch die Sängerin und Illustratorin Marjan Farsad. In ihren Songs steht ein lieblicher, oft an Schlaflieder erinnernder Gesang meist in Farsi im Zentrum, umrahmt von sanften Akkorden auf dem Klavier, der Gitarre und anderen Saiteninstrumenten. Zahlreiche weitere Instrumente und je nach Aufnahme auch Elektronik kommen hinzu, und die Weiterlesen
DREKKA: Beings of ImberIndus
Drekkas Studioalbum “Beings of Interlimbus” ist eine komplementäre Arbeit zu einer Installation, doch es hat auch eine ganz eigene Entstehungsgeschichte. Ihr ursprüngliches Material, basierend auf Bassgitarre, Blasinstrumenten, Stimme und Metallobjekten, wurde zusammen mit Þórir Georg (Óreiða, ROHT) bei einer Performance in Reykjavik live eingespielt und ebenfalls live einer unmittelbaren Soundmanipulation unterzogen. Später wurde es in langen Weiterlesen
THE SISTERHOOD: Gift
Vor kurzem widmete das Feuilleton der FAZ in der Druckausgabe fast eine komplette Seite der Besprechung der jetzt auf Deutsch erschienenen Biographie von The Sisters Of Mercy des The Quietus-Autoren Mark Andrews, die die Geschichte der Band von ihren Anfängen bis zum 1985 erschienenen Debüt „First And Last And Always“ nachzeichnet – überraschend viel Platz wird hier einer Band eingeräumt, die seit 1990 kein Album mehr Weiterlesen
OTTO SIDHARTA: Kajang
Otto Sidharta, dessen Name übrigens kein Pseudonym ist, gilt als einer der Pioniere der elektronischen Musik in Indonesien, wo er seit den späten 70ern als Komponist und Dirigent sowie als Musikwissenschaftler an verschiedenen Universitäten tätig ist. In unseren Breiten wurde sein Frühwerk 2017 einem etwas größeren Publikum in Form einer Retrospektive vorgestellt. Zu seinen großen Leidenschaften zählen neben Weiterlesen
KALLABRIS: Red Circle
Das deutsche Einmannprojekt Kallabris ist seit der zweiten Hälfte der 80er aktiv, arbeitete früher auf der Basis von akustischen Instrumenen wie z.B. dem Akkordeon, und hat sowohl in kleinen als auch großen Formaten ein umfangreiches Werk an origineller Geräuschmusik veröffentlicht. Interessant ist, dass über die Jahre hinweg immer wieder von Rezipientenseite zur Beschreibung Weiterlesen
CONURE: Extended Story (Not What It Seems)
Auf dem einen langen Track, der “Extended Story (Not What it Seems)” ausfüllt, wirft einen Mark Wilson, der seit über 20 Jahren mit seinem Soloprojekt Conure unterwegs ist, gleich in die Mitte eines turbulenten Geschehens. Schrilles, mit etwas Hall unterlegtes Feedbackrauschen füllt den Raum und birgt Stimmen und einiges mehr in seinem Nebel. Einige Details Weiterlesen
TETANOAMNIS: Erotico Esotico
Ich weiß nicht ob der Name TetanoAmnis eine tiefere Bedeutung hat, jedenfalls bedeutet er so etwas wie Tetanusfluss, und vielleicht kann man sich die Musik des Turiner Duos wie eine Armada aus Bakterien vorstellen, die in einem dicken Strom in die Gehörgänge dringt und einen mentalen Wundstarrkrampf auslöst. Weiterlesen
TERRY FOX: Labyrinth Of The Inner Ear
Der 2008 in Köln verstorbene Amerikaner Terry Fox war vor allem als Vertreter der Body Art und Konzeptkunst bekannt und war lange in der kalifornischen Bay Area tätig und benutzte (auch) immer wieder seinen Körper als Vehikel für Grenzerfahrungen, wie man der Beschreibung seines Versuchs zu schweben sehen kann: „The equipment he used included a white paper that covered the floor and an eleven-foot-square mound of earth in the center of the room. He stuck plastic tubes in it, each being Weiterlesen
SANDY CHAMOUN: Fata17
Der 17. Oktober ist seit drei Jahren ein im Libanon jedem bekanntes Datum, denn an diesem Tag 2019 brachen in vielen Orten des Landes, v.a. aber in der Hauptstadt Beirut Proteste gegen die politische und ökonomische “Elite” des Landes aus. Ging es zunächst um horrende Steuererhöhungen, denen nichts, wie man unbedarft vermuten könnte, sozialstaatliches anhaftete, so kamen mit der Zeit immer mehr Themen zur Sprache, die lange Weiterlesen
ØJERUM: Vågnende Jeg Ser De Døde
Der dänische Musiker, der unter dem Namen øjeRum firmiert und als Paw Grabowski Illustrationen mit oftmals floralen Motiven kreiert, scheint derzeit in einem stetigen kreativen Fluss zu sein und meldet sich alle paar Monate mit einem neuen musikalisches oder auch audiovisuelles Lebenszeichen zurück. Weiterlesen
THIS IMMORTAL COIL: The World Ended A Long Time Ago
Es dürfte wenig Bands geben, denen so häufig wie Coil Tributealben gewidmet worden sind, wobei die Resultate und Intentionen oftmals mehr als nur fragwürdig waren. Waren manche der nach Balances Tod erschienenen Würdigungen noch durch Beiträge von z.B. Thighpaulsandra oder Sleazy nobilitiert, waren viele andere wohl eher Versuche der beteiligten Künstler, die Weiterlesen
NOISE CLUSTER: Medusa, Who Else?
Dass es nicht “die eine” griechische Mythologie gibt, kann man besonders an der Figur der Medusa sehen. Dieses geheimnisvolle weibliche Wesen mit Flügeln war eine von drei Töchtern – den Gorgonen – eines Götterpaares aus archaischer Zeit. In der späteren klassischen Zivilisation, an die man meist denkt, wenn von den alten Griechen die Rede ist, wirken solche Figuren meist urig und beängstigend, und so Weiterlesen
ELYSE TABET / PASCAL SEMERDJIAN / YARA ASMAR: Low Toms Bright Bells and Darkest Spells
Kein leises, bedächtiges Intro führt einen behutsam in die Welt von “Low Toms Bright Bells and Darkest Spells”, denn das Album, das Elyse Tabet zusammen mit zwei weiteren interessanten libanesischen Musikern – Pascal Semerdjian und Yara Asmar – aufgenommen hat, beginnt gleich mit einer erwartungsvollen Spannung. Ein dezentes, aber kaum leises elektronisches Vibrieren bildet den federnden Hintergrund für kraftvolle Drums, die über Weiterlesen
THORSTEN SOLTAU: Gewächse im Zwielicht
Als eine weitere Veröffentlichung in Drones Sym-CD-Reihe wird das Album „Gewächse im Zwielicht“ von Thorsen Soltau veröffentlicht. Das Album besteht aus dem vierteiligen „Gewächse im Zwielicht“ und dem 23-minütigen „An End. An One Another“. Das Label spricht davon, dass auf diesem Album eine Kombination von “drone-ambient and electro-acoustic elements” zu finden sei. Weiterlesen
BALDRUIN: Kleine Freuden
Fast haben sie etwas von einer Enzyklopädie en miniature, die “Kleinen Freuden” von Baldruin – ein Name, der vielleicht auf Baldrian und Balduin anspielt, garantiert aber den baldigen Ruin verkündet und das Klangkunstprojekt des Künstlers und Ambient-Poltergeistes Johannes Schebler ziert, der außerdem noch in den Combos Grykë Pyje und Freundliche Kreisel mitwirkt. “Kleine Freuden” enthält ganze 34 Stücke mit Weiterlesen