Ralf Wehowsky ist seit Jahrzehnten als Geräuschmusiker aktiv, ob in den 80ern mit P16.D4 oder dann auf einer ganzen Reihe von Soloalben und Zusammenarbeiten mit anderen. Auf diesen Seiten wurde z.B. seine zusammen mit Stephen Meixner gemachte Auseinandersetzung mit Schlagern besprochen. Weiterlesen
TEMPLE MUSIC: Primitive Mercenaries
Wahrscheinlich sind die beiden Betreiber von Temple Music so weit von jeder Diskussion über wiedererkennbare Stile oder gar Genrezugehörigkeiten entfernt, dass sie über jegliche Verwunderung über ihre stilistische Wechselhaftigkeit nur ebenfalls mit Verwunderung reagieren würden. Weiterlesen
CLIMAX GOLDEN TWINS: s/t
Im Januar erscheint das neue Album des Seattler Experimental-Duos Climax Golden Twins in Form einer selbstbetitelten Doppel-LP, an der einige bekannte Gäste – Alan und Richard Bishop, der Sho-Spieler Ko Ishikawa, der Trompoeter Greg Kelley und Sublime Frequencies- Gründer Mark Gergis a.k.a Porest, um nur einige zu nennen – mitgewirkt haben. Es ist das erste Album mit neuen Aufnahmen, das die aus Weiterlesen
An exercise in both self-restraint and reflection: Ein Interview mit Matriarch
Julia Spotts hat in den letzten Jahren als Mellified Man eine Reihe von Veröffentlichungen mit teils ruppigem Noise gemacht, die ihr zeimlich schnell einen Platz in der Noiseszene von Western Massachusetts sicherten. Seit einiger Zeit ist sie mit ihrem Projekt Matriarch aktiv, über dessen „Jeffersonville“-Tape es auf diesen Seiten hieß: „Das Album enthält zwei elaborierte Tracks, die Momente raufaseriger Verzerrtheit in ein eher filigranes Klangewebe integrieren und so keineswegs auf Lärm reduziert bleiben.“ Dieses Tape mit seinem differenzierten, atmosphärisch dichten Klang ist ein beeindruckendes Debüt und es schien an der Zeit mit Julia ein Gespräch zu führen. Weiterlesen
FRANCISCO LÓPEZ / DANIEL MENCHE: Sacrificed Phloem (zannec line)
Francisco López hat in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen meistens unbetitelten Veröffentlichungen ein aus Minimalismus und Reduktion, Knistern, sich der Stille annähenderm Knacken eine ganz eigene Klangsprache entwickelt, die auch durchaus schon einmal etwas noisiger ausfallen durfte, eine Zusammenstellung von López’ Arbeiten trug jüngst noch Weiterlesen
MONA MUR: The Original Band (1984 – 86)
Bevor die Sängerin Mona Mur 1988 mit ihrem selbstbetitelten Album ihre Solokarriere startete, konnte sie bereits auf mehr als ein halbes Jahrzehnt turbulenter Aktivitäten in Hamburg, Berlin und Paris zurückblicken, und einige kennen natürlich die unter dem Bandnamen Mona Mur und die Mieter erschienene EP “Jeszcze Polska” von 1982, an der unter anderem die Herren Hacke, Einheit und Chung für die Weiterlesen
KRISTINA JUNG: Care & Explosion
Hätte die heute in Freiburg im Breisgau lebende Sängerin Kristina Jung nicht ab und zu einen neuen Song rausgehauen, hätten manche vielleicht gar nicht mehr mit einem längeren Lebenszeichen gerechnet und ihre vor mittlerweile acht Jahren erschienene Debüt-EP “Into the Light that I have Known” mit allen Klagen über vergeudetes Potential als Eintagsfliege abgetan. Ganz abgesehen von Weiterlesen
CONTRASTATE: 35 Project
Contrastate haben über die Jahr(zehnt)e einen ganz eigenen Klang entwickelt, der sich sicher aus dem reichen Fundus der Industrialculture speist(e), enge Genrekorsetts aber schon früh abstreifte. Sie waren auch vielleicht auf reflektiertere Weise politisch als die an Transgressionen reiche Insustrialszene und klanglich immer im besten Sinne unvorhersehbar. Weiterlesen
V.A.: Macomer – A History of Capitalism
Die unter dem Namen Assoziazione Alas oder A.A.V.V. operierende Künstlergruppe bringt dieser Tage eine Compilation zur Feier und zur Unterstützung des im sardinischen Macomer gelegenen Gebäudekomplex Alas heraus. Alas war im 19. und 20. Jahrhundert ein wichtiges industrielles Zentrum der für seine benachbarten Weiterlesen
Zufälle sind Geschenke: Ein Interview mit UnicaZürn
David Knight und Stephen Thrower versammeln zusammen mehrere Jahrzehnte von Erfahrung mit Musik, die immer jenseits des Mainstreams und einfacher Kategoriserbarkeiten operierte. Die musikalischen Stammbäume der beiden, u.a. Coil und Cyclobe (Thrower) und Shock Headed Peters, The Stargazer’s Assistant und Arkkon (Knight) sind den Lesern dieser Seiten sicher vertraut. Vor gut acht Jahren sprachen wir schon einmal mit den beiden über ihre aus Improvisation und Experiment entehende Musik. Seitdem erschienen bei Touch die beiden Alben „Transpandorem“ und „Sensudistricto“, es wurden das „Omegapavillion“-Tape, die „Fuse Fire Vortex“-7” sowie jüngst noch die „Zurnica-U“-CDR veröffentlicht. Insofern schien es an der Zeit, mit beiden noch einmal ein Gespräch zu führen. Weiterlesen
ELSPETH ANNE: Mercy Me
Die Musik der englischen Sängerin und Mehrfachinstrumentalistin Elspeth Anne ist zu vielgestaltig, als dass man sie auf ein zentrales Thema reduzieren könnte. Dennoch ist die Auslotung (und in Ansätzen vielleicht auch Heilung) persönlichen Unbehagens ein Motiv, dass sich wie ein roter Faden durch alle bisherigen Veröffentlichungen der Musikerin zieht. Weiterlesen
DENIS FRAJERMAN: Tiphaine
Mit seinem neuen Album hat der Komponist Denis Frajerman seiner Frau Tiphaine, die bereits als Vokalistin an seinen Produktionen mitgewirkt hat, ein besonderes Geschenk zu ihrem fünfzigsten Geburtstag gemacht. Eine ebenso große Freude macht der ehemalige Palo Alto-Musiker damit seinem hoffentlich wachsenden Publikum, denn “Tiphaine” offenbart trotz seines persönlichen Charakters vieles, das hier bereits als Weiterlesen
ASMUS TIETCHENS: Schatten ohne Licht
Auf fast jeder Veröffentlichung des Hamburger Geräuschmusikers Asmus Tietchens findet sich ein Zitat des großen rumänischen schlaflosen Pessimisten Emile Cioran – so auch wieder auf „Schatten ohne Licht“. Als weiterer Einfluss wird nicht auf dem Album selbst, aber in der Pressemitteilung ein anderer Schwarz- (oder Klar-?) Seher als Einfluss auf „Schatten ohne Licht“ genannt, Weiterlesen
GRIM: Message
Hätten die subkulturellen Phänomene, die irgendwann von Juristen und Journalisten als Wreckers of Civilization oder England’s Hidden Reverse bezeichnet worden sind, ein Pendant in Japan gehabt, dann wäre Jun Konagaya alias Grim wahrscheinlich das zentrale Flaggschiff dieser Bewegung gewesen, denn sein Interesse am Abseitigen hatte – in Ansätzen bereits bei seiner Band White Hospital – Züge des Weiterlesen
SENYAWA / LAWRENCE ENGLISH / AVIVA ENDEAN / PETER KNIGHT / HELEN SVOBODA / JOE TALIA: The Prey and The Rulers
Die Geschichte der kreativen Freundschaft von Lawrence English und dem Duo Senyawa bietet Stoff für eine umfangreiche Erzählung. Vor gut zehn Jahren trafen sich die Musiker zum ersten Mal auf dem MonaFoma-Festival im australischen Hobart, wo der aus Queensland stammende English die aus dem Nachbarland Indonesien stammende Band auf der Bühne sah und merklich beeindruckt war. Weiterlesen
V.A.: Beirut Adrift
Rayya Badran ist eine international tätige Autorin, Übersetzerin und Kunsttheoretiketin mit Homebase in der libanesischen Hauptstadt Beirut, wo sie außerdem beim Radio sowie als Lehrerin und Hochschuldozentin arbeitet. Zusammen mit der von der Schweiz aus arbeitenden Organisation Norient City Sounds, die die typischen musikalischen wie nicht im herkömmlichen Sinne als musikalisch gelesenen Klänge von Städten erforscht und in einer virtuellen Weiterlesen
ZEENA SCHRECK: Bring Me The Head Of F. W. Murnau
Vielleicht muss man weitgereist sein, um zu erkennen, dass man zu den Menschen gehört, die sich nicht auf die Illusion eines Zuhauses – und ich spreche hier von einer Illusion insofern, dass die Ideen, die man vom eigenen Leben hat, auf eine gewisse Weise immer illusiorisch sind - einlassen können oder wollen. Der bekannte Stummfilm-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau schrieb seiner Mutter aus Tahiti, wo er gerade seinen Weiterlesen
FIRMAET FORVOKSEN: Undone Shal
Firmate Forvoksen ist ein neues, aus Gaute Granil und Thore Warland bestehendes Projekt. Granil hat 2021 mit „Blusens Fasong“ ein Album veröffentlicht, das kaum kategosierbar wie eine wilde von Trollen gespielte Mischung aus Jazz, Weird Folk und allerlei mehr klang, Warland hat u.a. Drums bei Golden Oriole gespielt. Weiterlesen
ALL THAT WE SEE OR SEEM: s/t
Das gleichnamige Album der finnisch-englisch-brasilianischen Combo All That We See or Seem ist nur insofern ein Debüt, als dass die drei Beteiligten – Gruth (Konzept, Produktion, Elektronik), Ellen Southern (Vocals, Field Recordings, Perkussion) und Johanna Puuperä (Violine, Modular Synth, Vocals) – bisher nichts in dieser Konstellation herausgebracht haben. Alle drei können allerdings schon auf diverse musikalische Erfahrungen zurückgreifen, was vielleicht erklären könnte, dass ihr Weiterlesen