In der Mind Travel Series von Ici d’ailleurs erscheint gerade ein neues Album des französischen Pianisten und Komponisten Melaine Dalibert. In den drei unterschiedlich langen Stücke in verschiedenen Gangarten und primär basierend auf den Klängen des Flügels hinterfragt der Künstler dem Label zufolge im Medium Musik unser Verhältnis zur Zeit. Die Konstruktion des Albums zeige “eine schelmische Logik der Existenz auf, indem sie sie mit ihrer Absurdität konfrontiert”, wobei auch immer “sensible Intelligenz der Hoffnung” mitschwinge. Das Album, das an das vor zwei Jahren erschienene “Shimmering” und das im vorigen Jahr herausgebrachte “Magic Square” anknüpft, erscheint als CD und zum Download. Weiterlesen
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The Great Central Sun: Neues Album von Uruk
Uruk, das aus Thighpaulsandra und Massimo Pupillo bestehende Duo, veröffentlicht am 13. Oktober auf Mind Travel Series, einem Sublabel von Ici d’Ailleurs, das neue, inzwischen vierte, Album „The Great Central Sun“. Weiterlesen
Mother Departs: Digitales Album von Tomasz Sroczynski
Ici d’ailleurs bringen Mitte April ein neues Album des polnischen Komponisten Tomasz Sroczynski im Rahmen ihrer Mind Travels-Serie heraus. “Mother Departs” ist der Soundtrack zu einer polnischen TV-Serie mit dem Titel Matka odchodzi, die unter der Regie von Przemysław Stippa auf der Basis einer Erzählung von Tadeusz Różewicz entstand. Der Score basiert primär auf Streichern und Elektronik und knüpft auch an die vor zwei Jahren Weiterlesen
MATT ELLIOTT: The End of Time
Zeit ist im Werk von Matt Elliot auf eine gewisse Weise immer ein Thema gewesen. Sein neues Album benennt er nach dem Ende der Tage, doch mit dem von ihm selbst gespielten Saxophon als neuem Element hat es auch etwas von einem Neubeginn. Weiterlesen
THIS IMMORTAL COIL: The World Ended A Long Time Ago
Es dürfte wenig Bands geben, denen so häufig wie Coil Tributealben gewidmet worden sind, wobei die Resultate und Intentionen oftmals mehr als nur fragwürdig waren. Waren manche der nach Balances Tod erschienenen Würdigungen noch durch Beiträge von z.B. Thighpaulsandra oder Sleazy nobilitiert, waren viele andere wohl eher Versuche der beteiligten Künstler, die Weiterlesen
Ô Seuil: Neues von Mathias Delplanque auf Ici d’ailleurs
Ganze sieben Jahre nach seinem vorigen Soloalbum “Drachen” und einige Wochen nach seiner Kollaboration “”L’Ombre de la Bête” erscheint in dieser Tage ein neuer – genauer der sechzehnte – Longplayer des französischen Komponisten und Klangkünstlers Mathias Delplanque. “Ô Seuil” basiert wie viele seiner sowohl im Alleingang als auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Virtuosen aufgenommenen Arbeiten auf der elektronischen Überarbeitung meist akustischer Klangquellen, bei denen ein großer Teil auf traditionelle Instrumente wie Hackbrett, Gitarren, Sackpfeife und diverse Perkussionsgeräte zurückgeht. Gerade letztere markieren einen Bruch mit vielen früheren Aufnahmen des Künstlers, denn sie leiten eine Rückkehr Delplanques zu rhythmischen Strukturen ein. Dabei ereignet sich so unterschiedliches wie aufgeweckte, vorderasiatisch anmutende Perkussion und doomig schleppende No Wave-Drumarbeit. Das Album erschein in den gängigen Formaten in der Mind Travels-Reihe von Ici d’ailleurs. Weiterlesen
Neues Signing auf Ici d’ailleurs: Shimmering von Melaine Dalibert
In den nächsten Tagen erscheint in der Mind Travels-Serie von Ici d’ailleurs das fünfte Album des bretonischen Pianisten und Komponisten Melaine Dalibert. “Shimmering” ist das fünfte Album des Musikers, der Freunden des Labels vielleicht schon durch seine Auftritte im Vorprogramm von Matt Elliott bekannt ist. Im vorigen Jahr machte er zudem durch seine Interpretation älterer Werke von Julius Eastman von sich reden. Weiterlesen
MATT ELLIOTT: Farewell To All We Know
Auf seinem neuen Album widmet sich Matt Elliott ganz dem einen entscheidenden Moment, dem Wendpunkt, an dem das, was man Leben oder Existenz nennt, einen ganz neuen Kurs nimmt, an dem man Abschied nimmt von der Welt, wie man sie kannte, sich der Endlichkeit aller Dinge bewusst wird und zugleich neuen Anfängen entgegen sieht. Ganz gleich, ob man diesen Moment durch eigene Entscheidungen eingeleitet hat, oder ob er doch eher durch Umstände oder Weiterlesen
URUK: Mysterium Coniunctionis
Thighpaulsandra hat neben seinen umfangreichen, expansiven Arbeiten – wie etwa „I, Thighpaulsandra“, dem auf Eskaton veröffentlichten Doppelalbum, mit dem er als Solokünstler debüttierte -, auf denen Genres permanent gewechselt wurden und Stücke von „Cosmic Beauty “ entstanden (wie es ihm auf Julian Copes Head Heritage-Seite attestiert wurde), auch reduzierte, auf Drones basierende Arbeiten aufgenommen, wie z.B. das jüngst auf Klanggalerie wiederveröffentlichte Album „The Lepore Extrusion“. Weiterlesen
We see our era as an apocalyptic one: Interview mit Winter Family
Seit einer Reihe von Jahren veröffentlicht das aus Ruth Rosenthal und Xavier Klaine bestehende französisch-israelische Duo unter dem Namen Winter Family eine dronegeschwängerte, düstere Musik. Untermalt von Harmonium oder Klavier spricht und singt Rosenthal ihre Texte. Auf ihrem aktuellen Album “South From Here” gibt es eine kleine musikalische Änderung – eher eine Ergänzung als einen Kurswechsel – , finden sich doch auf einigen Stücken partiell rhythmische und ruppigere Elemente. Der etwas augenzwinkernd betitelte Weiterlesen
We see our era as an apocalyptic one: Interview with Winter Family
On your website you quote from articles which describe your music as ‘doom swing’,'funeral pop’ or ‘weird wave’ (with some irony, I guess). On your new album, your style is more open and more diverse than ever before. Do you regard such stylistic categories as something to play with, or do you still feel you identify with a certain style or genre? Weiterlesen
WINTER FAMILY: South From Here
Auf ihren bisherigen Alben hatte das aus Ruth Rosenthal und Xavier Klaine bestehende französisch-israelische Duo eine dronegeschwängerte düstere Musik gespielt, auf der der Sprechgesang Rosenthals von Feldaufnahmen, Orgel, Klavier und Harmonium untermalt wurde, was einige Rezensenten Vergleiche zu Nico ziehen ließ. „South From Here“ knüpft zwar in Passagen daran an, aber das Klangspektrum ist erheblich erweitert worden. Weiterlesen
MATT ELLIOTT: The Calm Before
Es macht überhaupt nichts, dass Matt Elliotts Gitarrenspiel immer etwas improvisiert und sprunghaft wirkt, auch nicht, dass seine gesamte Instrumentierung manchmal einen spontan zusammengezimmerten Eindruck macht und er sich auch beim Gesang ein paar Nachlässigkeiten erlaubt – nicht nur weil das an sich schon ganz charmant sein kann, sondern weil er stattdessen über eine ganz andere Qualität verfügt: Elliott ist ein Meister der ungreifbaren Stimmungslagen, die ihre verschiedenen Nuancen oft erst nach mehrmaligem Hören entfalten. Weiterlesen
SYLVAIN CHAUVEAU & ENSEMBLE NOCTURNE: Down To The Bone – An Acoustic Tribute to Depeche Mode
Von allen Popgruppen mit Wurzeln im New Wave haben die Jungs aus der Londoner Trabantenstadt Basildon, die im letzten Schnipsel der 70er als Composition of Sound firmierten und sich kurz darauf in Depeche Mode umbenannten, die vielleicht konstanteste Erfolgsgeschichte hinter sich, und es gibt außerdem wenige, die in den Jahrzehnten ihres Bestehens in aller Harmlosigkeit derart polarisiert haben. In meiner Teenagerzeit, in der sich auch immer wieder Depeche Mode-Platten in meinem Regal einfanden, gab es die einen, die in der Combo fast so etwas wie ein Mysterium dunkler Avantgarde sahen und sich anhörten, als sprächen sie über Weiterlesen
STEFAN WESOŁOWSKI: Kompleta
Manchmal sind Dinge erst dann vollendet, wenn sie nach einer Zeit des Niedergangs zu einem zweiten Leben erwachen. Der Titel von Stefan Wesełowskis erstmals vor sieben Jahren erschienenem Album verweist auf ein Vollenden, doch die Musik auf „Kompleta“ und erstrecht die visuellen Motive erinnern eher an einen Wiederaufbau, an die Restauration von etwas Altem, Verfallenem unter veränderten Vorzeichen. Weiterlesen
DÄLEK: From Filthy Tongue of Gods and Griots
Fraglos könnte ein Hiphop-Kenner ganz andere Sachen zu diesem lange vergriffenen Klassiker sagen, und gut möglich, dass es andere Alben dieser Art gibt, die mich ähnlich oder mehr beeindruckt hätten, wäre ihnen ein ebensolcher Sprung über szeneinterne Wahrnehmungsgrenzen gelungen wie Dälek mit ihrem Zweitwerk, das kurz nach der Jahrtausendwende auf Mike Pattons Ipecac-Label erschienen ist. Schnell war die Combo aus Newark, New Jersey, in aller Munde, kollaborierte mit „exotischen“ Bands wie Faust und Zu. Während die regulären Alben meines Erachtens immer noch Weiterlesen
GEINS’T NAÏT & LAURENT PETITGAND: Je Vous Dis
Das Duo mit dem exotisch klingenden Namen Geins’t Naït entstand irgendwann im Dunstkreis der legendären Coldwaver von Kas Product und existiert nun bereits seit fast dreißig Jahren, bei denen allerdings eine lange Pause mitgerechnet wird. Hierzulande überwiegend frankophilen Kennern ein Begriff, ist die Band auf der anderen Rheinseite kein Geheimtipp mit ihrem eigenwilligen Stil an der Schnittstelle von Punk- und Industrial-Einflüssen, Songs und Soundscapes sowie technoiden und klassischen Arrangements. Weiterlesen
AIDAN BAKER: The Sea Swells A Bit
Willst du was gelten, mach dich selten – zu den Musikern, die dieses Motto regelmäßig ad absurdum führen, zählt auch der aus Kanada stammende Drone-Spezialist Aidan Baker, der am laufenden Band veröffentlicht, gerne kolaboriert, auf etlichen Labels zuhause ist und gerade im deutschen Hauptstadtkontext auch regemäßig auftritt. Jeder Versuch, seinen Werdegang inklusive seiner Band Nadja und seinem offenen Projekt B/B/S zu rekapitulieren, läuft Gefahr, in ermüdende Aufzählungen zu kippen, vorausgesetzt, man überblickt sein Output überhaupt. Weiterlesen
MATT ELLIOTT: Only Myocardial Infarcation Can Break Your Heart
An Jess Francos launigen Vampirfilm “Doriana Grey” musste ich beim Cover von Matt Elliotts neuem Album aus einem eher oberflächlichen Grund denken – in beiden Fällen wird die verdrehte Doppelgängerallegorie, die einst einer Idee Oscar Wildes entsprang, von einer Frau verkörpert. Vielleicht ist es aber auch das spanische Flair von “Only Myocardial Infarcation Can Break Your Heart”, das mich auf solche Abwege geführt hat. Ich nehme vorweg, dass das zungenbrecherisch betitelte Werk des Engländers die beste Medizin gegen die diesjährigen Herbstdepressionen ist, aber ich sollte dazu sagen, dass mit Medizin hier keine musikalischen Baldriantropfen gemeint sind, sondern Weiterlesen