Ingar Zach ist in der Welt der Perkussionsinstrumente zuhause und in seinen Soloarbeiten, Bands und Kollaborationen immer bestrebt, die Möglichkeiten des Perkussiven in Richtungen zu erweitern, die mit ganz anderen Resonnanzen arbeiten, wie man sie von klassischen Drumming her kennt. Weiterlesen
SCARLET DIVA: Vallée de l’Amour
Irgendwann vor wenigen Jahren erschien das wohl nach einem Film von und mit Asia Argento benannte Projekt Scarlet Diva auf der großen Bildfläche namens Harsh Noise Wall und wirkte, vielleicht weil gefühlt im Wochentakt Kassetten und Digitales herauskamen, als wäre es schon immer da gewesen. Ähnliches wäre zu den zahlreichen anderen Projekten des in New Jersey lebenden Thomas Puopolo zu sagen, dessen bekannteste Kollaboration bislang wohl die mit Black Leather Jesus war. Weiterlesen
REVEREND CLAIRE: Medjugorje
Das Projekt Reverend Claire beschäftigt sich auf „Medjugorje“ mit dem titelgebenden Ort im ehemaligen Jugoslawien (und heutigen Bosnien-Herzegowina), an dem einer Reihe Jugendlicher 1981 angeblich die Jungfrau Maria erschien. Im Gegesatz zum portugiesichen Fátima (dem sich u.a. sowohl Current 93 als auch The Legendary Pink Dots widmeten) erscheint Maria dort fast täglich oder wöchentlich. Weiterlesen
KARKHANA: Al Azraqayn
Wer den Namen Karkhana hier zum ersten mal liest, könnte trotzdem einigen Mitgliedern der Gruppe schon begegnet sein, denn es handelt sich bei ihr um eine echte Supergroup. Die beteiligten Musiker – Mazen Kerbaj, Umut Çağlar, Sam Shalabi, Sharif Sehnaoui, Maurice Louca, Tony Elieh, Michael Zerang – stammen überwiegend aus dem östlichen Mittelmeerraum, ihre musikalische Herkunft erstreckt sich von Psych Rock über traditionelle arabische Musikarten bis hin zu Weiterlesen
V.A.: 20 Years Of Night On Earth – Your Egotrip’s Nightmare
Musik, die mit Lärm und anderen atonalen Geräuschen arbeitet, kann ganz unterschiedliche Ziele verfolgen und auf verschiedenste Weise wahrgenommen werden. Sie kann eine Aura kraftvoller Selbstermächtigung haben oder eine düstere, resignative Ausstrahlung, und beides kann im Ergebnis sehr nah beieinander liegen. Eric Desjeux, der unter dem Alias Tzii ebenso aktiv ist wie unter seinem eigenen Namen, scheint mit atonaler, destruktiv anmutender Musik etwas noch spezielleres zu verbinden, nämlich die Zerstörung allzu idealer und geradliniger Vorstellungen vom Weiterlesen
SANDRO MUSSIDA: EEEOOOSSS
In den Epen Homers wird Eos als die rosafarbene Göttin der Morgenröte beschrieben, deren Strahlen sich im Kontakt mit der Welt der Dinge zunächst in orange und blau, dann immer mehr in verschiedene Farbtöne auflösen. Als Sandro Mussida im letzten Sommer mit seinen Begleitern Alessandra Novega und Edgare Barlassina die Kirche S. Giusto im toskanischen Volterra aufsuchte und zum Aufnahmeort auswählte, hatte er eine Musik der Weiterlesen
PONY PAYROLL BONES: Whistling the Devil to a Setting Hen
Das schon einmal als „America’s hidden gem“ titulierte äußerst skurrile Einmannprojekt ist schwer zu kategorisieren. Der Instagram-Account ist gefüllt mit zahllosen Gemälden von Vögeln und Ponies, von denen eines auch das Cover der neuesten Veröffentlichung ziert, musikalisch konnte man auf vorherigen Arbeiten u.a. dissonanate LoFi-Geigen-Experimente, Freakfolk bis hin zu einer Art Blues hören. Weiterlesen
ETRUSCA 3D: s/t
Die Etrusker waren eine Zivilisation, die grob bis zur Achsenzeit auf dem Gebiet der heutigen Toskana bestand, in deren Name eine ihrer vielen versteckten Spuren fortbesteht. Durch kriegerische Auseinandersetzungen, mehr aber noch durch die Selbstläufer der demografischen Ausbreitung wurde sie nach und nach von dem Königtum assimiliert, aus dem später das römische Weltreich hervorgehen sollte. Auch in dieser Kultur fand ihr Vermächtnis ein geheimes Weiterlesen
V.A.: Lost in Catland – A Cat Compendium
Wenn im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von Haustieren die Rede war, ging es meist darum, das vor allem alleinstehende Personen sich zum Vertreib der einsamen Zeit einen Hund oder eine Katze “zulegten”– eigentlich eine nette Sache, aber man rechnete natürlich schon damit, dass bei einem Ende der Situation so manches Tier wieder im Heim oder gar auf der Straße landen könnte. Eine andere Weiterlesen
OLD CASTLE: s/t
Robin Storey, Robert Pepper und Shaun Sandor sind mit Projekten wie Rapoon, Zoviet France, Pas Musique und Promute in Gefilden unterwegs, die alle m.o.w. in den Nachwehen des Industrial entstanden sind, und mussten sich so irgendwann auf Veranstaltungen über den Weg laufen. 2011 spielten alle auf einem kleinen Festival im New Yorker Café Orwell, woraus kreative Freundschaften und gemeinsame Arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen hervorgingen. Weiterlesen
KJOSTAD: Warlord
Seit über zehn Jahren veröffentlicht Stefan Aune auf seinem Label New Forces zahllose Künstler und Künstlerinnen, die eher rabiate Spielarten des Postindustrials spielen: von Power Electronics über Harsh Noise, von Incapcitants über C.C.C.C. hin zu Richard Ramirez. Aune selbst macht als Breaking The Will oder Form Hunter brachialen Noise, mit seinem Projekt Kjostad schlägt er allerdings eine (etwas) andere Richtung ein: Benannt nach dem gleichnamigen See im Norden Minnesotas, basieren die meisten Tracks auf dort gemachten Feldaufnahmen, Weiterlesen
DET KÄTTERSKÄ FÖRBUND: Lidaverken Del I: Att I Vådeld Förgås
Det Kätterska Förbund ist das neue Projekt von zwei Schweden, die beide unabbhängig voneinander sehr imposante und umfangreiche Diskographien aufzuweisen haben: Henrik „Nordvargr“ Björkk hat sich in den letzten Jahrzehnten so ungefähr an allen Spielarten dunklen Postindustrials versucht (Dark Ambient, Power Electronics, Martial Industrial, Death Industrial), ob mtít seinem wohl bekanntesten Projekt MZ 412, unter seinem eigenen Namen oder zahlreichen anderen Projekttiteln, Thomas Ekelund spielt als Trepaneringsritualen Death Industrial Weiterlesen
LUSTMORD / KARIN PARK: Alter
Im Werk des gebürtigen Walisers Brian Williams spielte das All immer wieder eine zentrale Rolle, teils bloß metaphorisch und/oder im Artwork, dann aber auch konzeptionell oder als Klangmaterial (man denke an das Seitenprojekt Arecibo oder das auf Touch veröffentlichte Album „Dark Matter“). In den besten Momenten (und das waren viele) konnten Williams’ dunkel dröhnende außerweltlichen Klänge ein Schaudern erzeugen , ganz so, als blicke man beim Hören in die Schwärze eines kaum (be-)greifbaren Kosmos. Weiterlesen
V.A. : Elf Dance
Über Mkl Drekka Anderson hieß es kürzlich auf diesen Seiten bzgl. seines enorm vielseitigen Outputs, er mache Musik, „die von an Cure und New Order erinnernden Wavepop bis zu ritueller Dronemusik, Field Recordings und krachigen Erzeugnissen reicht.“ Weiterlesen
MATTEO UGGERI / MOURNING DOVE: Does The Moon Not Dream
Dass die Zusammenarbeit zwischen Matteo Uggeri und der Autorin Elena Botts alias Mourning Dove so spontan zustande gekommen ist wie es in den Liner Notes ihres gemeinsamen Albums “Does The Moon Not Dream” heißt, mag man sich kaum vorstellen. Meist sanfte Sounds verschiedener Umgebungen und Klangfarben, die bei genauerem Hören eine vielfältige Stimmungspalette entfalten, entspanntes Weiterlesen
SIAVASH AMINI: Serus
Serus ist das lateinische Wort für “spät”, und der Komponist Siavash Amini wählte den Begriff aufgrund seiner Nähe zur Nacht, von der der französische Autor Maurice Blanchot sagte, dass sie im Schlafzustand immer zweimal existiert: als physischer Zeitraum des Schlafens und der reduzierten Körperfunktionen, aber auch als innerpsychischer Zeitraum des Träumens mit seinen fiktiven Ereignissen und Erinnerungsfetzen, dem bekanntlich eine ganz eigene Logik zueigen ist. Eine Musik, die sich Weiterlesen
V.A.: El Hombre es el Animal
Man is the Animal – so heißt es am prägnanten Versende eines der beliebtesten und meistgecoverten Coil-Songs, nämlich “Fire of the Mind”, das 2005 auf “The Ape of Naples” das Licht der Welt erblickte. Coils Texte waren trotz einer deutlichen Hermetik stets auch von einer fast sloganhaften Klarheit, viele Stücke, auch besonders das an Anspielungen reiche “Fire of the Mind”, enthielten ganze Reihungen an Wendungen, die Stoff für Bandnamen oder Titel aller Art hergeben würden. Manche mögen Weiterlesen
SORRY FOR LAUGHING: See It Alone
Es gibt nicht viele Veröffentlichungen von Sorry For Laughing, und doch muss man an die vierzig Jahre in die Vergangenheit reisen, um zu den Ursprüngen des Projektes um den Amerikaner Gordon H. Whitlow vorzudringen. Dieser war in den frühen 80ern Mitglied bei dem multimedialen Avantgarde-Kollektiv Mnemonist Orchestra, das auch unter dem Namen Biota schwindelerregende surreale Soundscapes kreierte. Die Musik dieser Projekte Weiterlesen
ITCHING: Gyre
Der aus Nottingham stammende Henry Davies hat bisher bei einer Reihe Bands unterschiedlicher Genres gespielt, u.a. als Drummer bei der Sludgeband Moloch oder bei Bloody Head, die laut Selbstauskunft „broken brain blues “ spielen. Relevanter für die Betrachtung seines neuen Projekts Itching sind aber die zahleichen Veröffentlichungen, die er unter dem Namen Nacht und Nebel gemacht hat, fokussierte sich und basierte seine Geräuschmusik doch allein auf einem musikalischem Ausgangsmaterial – dem Cello. Nacht und Nebel traten u.a. mit Father Murphy auf, inzwischen ist das Projekt aber eingestellt. Weiterlesen