Ich hatte das Gefühl, dass die Stadt Zeuge einer Gewalt war, die niemand erwähnen wollte. Interview mit Mayssa Jallad

Anfang des Jahres erschien das erste Soloalbum der libanesischen Sängerin, Musikerin und Architektin Mayssa Jallad, die zuvor bei der Band Safar und in einigen weiteren Konstellationen in Erscheinung getreten ist. Das international mit großem Interesse rezipierte “Marjaa: The Battle of the Hotels” erzählt in melancholischen Folksongs und ebenso in zerfledderten Eruptionen die Geschichte des Hotel District im Zentrum Beiruts, das zu Beginn des libanesischen Bürgerkriegs Schauplatz und zugleich Akteur wesentlicher Weiterlesen

I felt that the city had witnessed a violence that nobody wanted to mention. Interview with Mayssa Jallad

The first solo album by Lebanese singer, musician and architect Mayssa Jallad, who previously appeared with the band Safar and in several other constellations, was released at the beginning of the year. “Marjaa: The Battle of the Hotels” tells the story of the Hotel District in the centre of Beirut in melancholic folk songs and also in tattered eruptions. At the beginning of the Lebanese civil war, the Hotel District became the scene and at the same time a prominent actor of essential Weiterlesen

MAYSSA JALLAD: Marjaa

Die libanesische Hauptstadt Beirut galt in den mittleren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als kulturell reizvolle und wirtschaftlich aufstrebende moderne Metropole, mit deren Image als internationale Projektionsfläche im Nahen und Mittleren Osten damals vielleicht nur Teheran mithalten konnte. Da die Stadt bei Geschäftsreisenden und Urlaubern beliebt war, avancierte in den 60ern und frühen 70ern v.a. der Hoteldistrikt, ein Weiterlesen

V.A.: Beirut Adrift

Rayya Badran ist eine international tätige Autorin, Übersetzerin und Kunsttheoretiketin mit Homebase in der libanesischen Hauptstadt Beirut, wo sie außerdem beim Radio sowie als Lehrerin und Hochschuldozentin arbeitet. Zusammen mit der von der Schweiz aus arbeitenden Organisation Norient City Sounds, die die typischen musikalischen wie nicht im herkömmlichen Sinne als musikalisch gelesenen Klänge von Städten erforscht und in einer virtuellen Weiterlesen

MUNMA: No Apologies

Da die Neigung, Unterschiede als Gegensätze wahrzunehmen, recht verbreitet ist, klafft auch zwischen den Welten der „elektronischen“ und der „experimentellen“ Musik ein Abgrund, der weniger über die Musik aussagt, als über einen Großteil ihre Hörer. „No Apologies“ von dem hierzulande noch mysteriösen Geheimtipp Munma ist eine Platte, die in Gazetten wie De:Bug passt und in Locations gespielt wird, in die sich der Staalplaat-Hörer und A-Musik-Kunde in der Regel nicht verläuft. Was schade ist, denn die dunklen Kollagen des Bastlers aus Beirut dürften genreübergreifend Gefallen finden, vorausgesetzt, man braucht es nicht allzu eingängig und hat grundsätzlich eine Schwäche für Frickeleien. Weiterlesen