Building Instrument ist ein norwegisches Improv-Trio, das vor einigen Jahren von der Sängerin Mari Kvien Brunvoll ins Leben gerufen wurde und – primär auf Schlagzeug, Elektronik, diversen Saiteninstumenten und eben Gesang basierend – die Hörer auf eine Reise mit ziemlich unberechenbaren Wendungen mitnimmt. Versucht man den jüngst nach einer langen Entstehungszeit fertiggestellten Erstling musikalisch zu verorten, kommt man unweigerlich auf eine Art musikalisches Niemandsland, das an alle möglichen Genres grenzt, ohne wirklich irgendwo hinzugehören. Weiterlesen
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LABFIELD: Bucket of Songs
Beim ersten Hören könnte man den Eindruck gewinnen, dass Labfield die Songs, die sie uns in einem üppigen Blumenstraß präsentieren, gründlich zerstören – vorausgesetzt man hört sie überhaupt heraus, was bei den rotierenden und schabenden Geräuschauswahl in „Ragged Line Reversed “ ebenso schwer fällt wie bei den auf der Kopfplatte bearbeiteten Gitarrensaiten in „Intensive Course In Bad Manners“, bevor das Stück in heftiges Dröhnen überleitet. Doch die Musik des Trios aus dem Umfeld des bekannteren Fire! Orchestra hat einen doppelten Boden. Weiterlesen
FRODE HALTLI: Vagabonde Blu
Nichts würde dem Norweger Frode Haltli wohl ferner liegen, als sein gleichzeitiges Interesse an traditionellem Folk und an zeitgenössischer Kunstmusik als Spagat oder gar Doppelexistenz zu betrachten, bewegt er sich doch mit Vorliebe in den Randgebieten musikalischer Regionen, in denen alle Überbegriffe obsolet sind. Sein Instrument ist das Akkordeon, das er in Projekten und Ensembles spielt sowie an einer Musikhochschule unterrichtet. Seit Jahren tritt er unter seinem bürgerlichen Namen auf, und das live vor Publikum eingespielte “Vagabonde Blu” gilt nun als sein erstes Soloalbum. Doch genau genommen stimmt auch das nicht so ganz. Weiterlesen
HÅKON STENE: Lush Laments for Lazy Mammal
Denkt man an klassische Experimentalmusik, v.a. an solche mit dem Typenschild “zeitgenössische Avantgarde”, kommen einem in der Regel eher Amerikaner als Briten in den Sinn, vielleicht weil Komponisten wie John Tilbury, Laurence Crane oder Gavin Bryars etwas später als Cage und Feldman auf der Bildfläche erschienen sind und bis heute konzeptuell dezenter zu Werke gehen. Die britischen Contemporaries entwerfen von westlichen Tonsystemen entkoppelte Klangobjekte, die meist ohne Atonalität oder die Herausforderungen harscher Alltagsgeräusche auskommen. Weiterlesen