HOWLING LARSENS / NICK LYMPEROPOULOS: Poemandres

Vor knapp fünf Jahren brachten die aus R. Loftiss und Alan Trench bestehenden Howling Larsens erstmals eine gemeisame Arbeit mit dem griechischen Okkultisten Nick Lymperopoulos heraus, eine elektroakustisch unterdröhnte Lesung des ersten Teils von Parmenides’ Traktat “Über die Natur”. Es war damals die Rede von einer geplanten Vertonung der restlichen Teile, die bislang nicht realisiert wurde. Die gute Weiterlesen

MADRELARVA: Liminal Works

Madrelarva ist das seit gut fünf Jahren bestehende Projekt des in der Region La Mancha lebenden Julio Tornero, der unter beiden Namen (und in seltenen Fällen auch als Sequences Binaires) bereits eine üppige Diskografie vorweisen kann und unter seinen an linkshändiger Elektronik und wagemutigen Klangkollagen interessierten Landsleuten längst kein Unbekannter mehr ist. Dieses Jahr sind mit dem rein digital veröffentlichten Weiterlesen

TRONDHEIM VOICES: Folklore

Der ungewöhnliche Chor, der sich Trondheim Voices nennt, ist unseren Lesern wahrscheinlich spätestens seit der in der Berliner Gedächtniskirche mitgeschnittenen Performance “Rooms and Rituals” zusammen mit Asle Karstad bekannt. Dort nutzten die zehn Sängerinnen mit ihren Kontaktmikros, Loopgeräten und weiterem Equipment den Raum, in dem sie ständig die Position wechselten und schafften somit ein raumklangliches Erlebnis, dass Weiterlesen

LANGHAM RESEARCH CENTRE: Tape Works, Vol. 2

Das vom Namen her wie ein Institut klingende Langham Research Centre ist eines der profiliertesten Musique Concrète-Ensembles Großbritanniens und der Welt. In der Tradition des BBC Radiophonic Workshop produzieren die Mitglieder Felix Carey, Iain Chambers, Philip Tagney und Robert Worby seit fast zwanzig Jahren Musik mit altem Equipment wie Reel-to-Reel-Tapes, die bereits zum “Gesicht” der Band wurden, und dies meist im Weiterlesen

THE BODY: I’ve Seen All I Need To See

Das aus Lee Buford and Chip King bestehende Duo hat in den vergangenen 20 Jahren auf einer ganzen Reihe von eigenständigen Alben und zahlreichen Kollaborationen (u.a. mit Uniform, Thou oder Krieg) und Seitenprojekten (z.B. Sightless Pit mit Lingua Ignota) eine massive, wuchtige Musik mit Doom- und Sludgeeinflüssen gespielt, aber auch von Anfang an immer verschiedenste Instrumente in das Klangbild integriert. Weiterlesen

ASHTORETH / GREY MALKIN: Hermit

Grey Malkin und Peter Verwimp alias Ashtoreth mögen aus unterschiedlichen Ecken der Undergroundmusik kommen, von denen aus es nicht gerade selbstverständlich ist, dass man überhaupt aufeinander aufmerksam wird. Und doch gibt es einen Sinn und eine glückliche Hand für geheimnisvolle, ausladende, mitunter wandlungsreiche Soundscapes, die dem britischen Dark Folk-Aventgardisten, den man v.a. über sein Projekt The Hare And The Moon kennt, und dem belgischen Ritualmusiker gemeinsam sind – keine Weiterlesen

NONCONNAH: Songs For And About Ghosts

Die aus dem Projekt Lost Trail hervorgegangenen sehr produktiven Nonconnah – ein Duo, bestehend aus Zach und Denny Corsa –,  die in einem Interview, das wir mit ihnen führten, sagten, „There’s always been hints of apocalypse in our work“, sich selbst als „Mid-South doomy dronegaze collective“ bezeichnen, das „dronegaze in the time of dystopia “ spielt, präsentieren auf ihrem dritten regulären Album vier lange, aus verschiedenen Teilen bestehende Tracks, die so klingen, als hätten ein paar schemenhafte Gestalten ein altes, nicht mehr ganz funktionstüchtiges Grammophon in einem Schneesturm aufgestellt. Weiterlesen

STELLA CHIWESHE: Ambuya!

Die 1946 geborene Stella Chiweshe ist die erste weibliche Mbire-Spielerin Zimbabwes und der Welt und hat bereits in jungen Jahren mit einigen kulturellen Tabus gebrochen. Das hierzulande wenig bekannte Instrument ist den Xylophonen verwandt und wurde im Südosten Afrikas traditionell nur bei religiösen Veränderungen und ausschließlich von Männern gespielt. Weiterlesen

TEMPLE MUSIC: Summer Trees Dissolve

Nachdem Alan Trench das vorige Temple Music-Album “The Unquiet Mind” im Alleingang produziert hatte, entstand dessen aktueller Nachfolger “Summer Trees Dissolve” wieder in der gewohnten Stammbesetzung mit Steve Robinson. Trench hielt sich im Summer of the Plague, also vor einigen Monaten, in England auf, um mit seinem Kollegen ein seit längerem geplantes Album Namens “Green Man” vorzubereiten. Weiterlesen

JETZMANN: Use The Air

Die zwölf Stücke des Hamburger Musikers Horst Peterson (der u.a. bei Die Erde gespielt hat), die auf „Use The Air“ enthalten sind, entstanden über einen Zeitraum von 15 Jahren und waren urspünglich für Bühnenarbeiten konzipiert worden, für Choreographien, wobei darauf hingewiesen wird, dass es sich dabei nicht um „Tanzmusik“ im engeren Sinne gehandelt habe. Die Musik entstand manchmal durch die Integration von Feldaufnahmen (des Theaters etc.), Weiterlesen

NAEVUS: Time Again

Lloyd James war in der jüngsten Zeit derart aktiv mit anderen Bands wie Crisis, Lark Blames und der von wenigen noch erwarteten Veröffentlichung des Man Eat Man Eat Man-Debüts, dass man kaum mit einem neuen Lebenszeichen seines Stammprojektes Naevus gerechnet hätte. Anscheinend hat er und sein solides Aufgebot an Musikern die unberechenbare Situation im vorigen Jahr bestens genutzt, denn seit einiger Zeit geistert “Time Again” durch die gestreamte Welt und ist nun auch als CD erhältlich. Weiterlesen

KRISHNAMURTI: Thought is your Enemy

Zwischen all dem Rauschen, Knacken und undefinierbaren Hantieren erkennt man sofort die Natur. Zwitschernde, zirpende und quakende Tiere drängen mit ihren Lautäußerungen zwischen die Klänge von Wasser und Wind und schaffen eine fast pittoreske Szenerie, und irgendwann scheint es, dass auch der Mensch den Schauplatz betritt und ein Streichholz zündet. Weiterlesen