ELIJAH’S MANTLE: Psalms Of Persuasion

Mark Ellis hat in seinen klassischen Elijah’s Mantle-Alben der 90er eine ganze Reihe an thematischen Bezügen verarbeitet. Da waren esoterische Motive, oft gnostischen Ursprungs oder aus dem Kanon der mystischen Strömungen verschiedener Religionen, von denen oft markante Zitate mantraartig wiederholt und von wuchtiger, orchestral anmutender Musik, die zugleich einen rituellen Charakter hatte, untermalt wurden. Daneben gab es mythologische Bezüge, die sich damit Weiterlesen

JAMES BLACKSHAW AND LUBOMYR MELNYK: The Watchers

Als James Blackshaw und der Pianist Lubomyr Melnyk sich vor Jahren auf einem Festival kennenlernten, war die Begegnung für keinen der beiden unbedeutend. Blackshaw betrachtete den Pionier der auf schier endlosen, enorm schnellen Tonfolgen basierenden „Continuous Music“ als eine zentrale Einflussquelle, Melnyk wiederum bezeichnete den jüngeren Kollegen nach dessen Konzert als sein Pendant auf der Gitarre. Spontan entstand der Plan zu einer kreativen Zusammenarbeit, die sich dann aus Zeitgründen erst im letzten Jahr in einer Londoner Jazzlocation realisieren ließ. Sechs Weiterlesen

JULIA KENT: Character

Man muss nicht gleich an etwas so Offensichtliches wie den Bildungsroman denken, wenn jemand das Leben mit einer literarischen Erzählung vergleicht. Jenseits kohärenter Geschichten mit all ihren Ausschmückungen und Auslassungen ist das menschliche Bewusstsein ein stets neu befeuerter narrativer Prozess, voll von ineinander verschlungenen Fragmenten erzählender, beschreibender und kommentierender Art. Was daraus entsteht ist ein Selbstbild als work in progress. Die Seelenkunde trägt dem vielfältig Rechnung, und für manche Schulen der Psychoanalyse ist der sogenannte Neurotiker primär jemand, der eine unvorteilhafte Autobiografie entwirft und lernen sollte, an Stil, Modus und Motiven zu feilen. Weiterlesen

ELIJAH’S MANTLE – Interview

Um ELIJAH’S MANTLE, das Musikprojekt des in Irland lebenden Komponisten, Schauspielers und Kurators Mark St. John Ellis, ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Anfang der 90er aus dem Performance-Project THEATRE OF MASQUE hervorgegangen, wendete sich Ellis einer bisher einzigartigen Ausprägung vokallastiger Minimal Music zu, widmete sich ausgewählten literarischen und theologischen Themen und arbeitete in unterschiedlicher Weise mit Künstlern wie Brendan Perry, Lisa Gerrard (beide DEAD CAN DANCE), Klaus Vormehr (COEX) und Christophe Terrettaz (OZYMANDIAS). Weiterlesen

ELIJAH’S MANTLE: Observations of an Atheist

1993 erschien auf dem eigenen kleinen Label De Nova Da Capo und von World Serpent vertrieben das Debüt „Angels of Perversity“ des Projekts von Mark St. John Ellis, auf das damals einige vielleicht primär wegen der Beteiligung Brendan Perrys (Dead Can Dance) aufmerksam wurden. Der ursprünglich aus der Theaterszene stammende Ellis, der vorher schon ein Projekt namens Masque hatte, kombinierte auf dem Debüt wie auch auf den beiden folgenden Alben elektronische Klänge Weiterlesen