MAI MAI MAI: Phi

Vor Jahren hob Toni Cutrone, der bislang in diversen noisigen Rockformationen spielte, sein Soloprojekt aus der Taufe und beglückte die Musikwelt als Mai Mai Mai mit der „Mediterranean Trilogy“, die die Frühzeit des griechisch-römischen Kulturkreises als maritime Lebenswelt erforschte. Teil dieses archaischen Symbolkosmos war ein zwischen rhythmischem Lärm und retrolastiger Elektronik verorteter Sound, der dem südlichen Setting einen kühlen, aquatischen Beigeschmack verpasste. Nach „Tetra“ und „Delta“ erschien noch Weiterlesen

PEAKING LIGHTS: Lucifer in Dub

Es ist nicht das erste mal, dass ich erst über eine Dub-Version so richtig auf ein Album aufmerksam geworden bin, so zum Beispiel erschloss ich mir einige jüngere Aufnahmen von Grace Jones erst durch ihre Remixversionen, allen voran die auf der kongenialen CD „Hurricane Dub“. Ein Grace Jones-Album zu übergehen ist selbstredend nur schwer zu sühnen, nur die immense allmonatliche Veröffentlichungsflut mag sich schuldmindernd auswirken. Genau die ließ mich auch über Peaking Lights’ „Lucifer“ hinwegsehen, dessen Cover mit der Typographie einer amerikanische Milchbar in Neonlettern daran erinnert, wie sehr Weiterlesen

Alle Stammbäume der Menschheit laufen, wenn man in der Zeit zurück geht, irgendwo zusammen: Interview mit Weyes Blood

Seit einiger Zeit hat dunkle Musik auch wieder in Medien jenseits subkultureller Engstirnigkeit Akzeptanz gefunden. Die Gründe dafür sind sicher unterschiedlicher Natur: Aber wahrscheinlich sollte man es nicht als Widerspiegelung der düsteren Zeiten, in denen wir leben, deuten, sondern viel eher damit erklären, dass inzwischen eine Reihe Künstler mit anderer musikalischer Sozialisation und aus den verschiedensten Genres einer angestaubten und mumifizierten Gattung eine Frischzellenkur verpasst haben. Weiterlesen