It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview mit Torba

Torba, das Projekt des italienischen Klangbastlers Mauro Diciocia, existiert mittlerweile seit fast zehn Jahren und hat im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchgemacht – was Ende des letzten Jahrzehnts mit schweren, rauen Gitarrendrones begann, führte recht bald in die extremsten Gefilde des Harsh Noise, um auf den jüngeren Releases einer vielschichtigen Musik auf der Basis von Feldaufnahmen Platz zu machen, bei der sich Feinsinn und Groteske die Waage halten. Was sich wie ein Weiterlesen

It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview with Torba

Torba, the project of Italian sound artist Mauro Diciocia, has been in existence for almost ten years now and has gone through a number of transformations over time – what began with heavy, harsh guitar drones at the end of the last decade, soon led into the most extreme realms of harsh noise, just to make way for a multi-layered music based on sampled sounds, in which subtlety and grotesque hold the balance. Weiterlesen

Aaltra Reloaded: Von Berlin nach Apulien, vom Tape-Label zum Veranstalter

Das von Berlin aus betriebene Tape-Label Aaltra, hinter dem Mauro Diciocia vom Cut up-Projekt Torba stand, hat vor einiger Zeit seine Aktivitäten eingestellt. Nach dem Umzug des Musikers ins süditalienische Lecce hat er Aaltra zusammen mit Sonia Martina wiederbelebt, allerdings um in Zukunft primär als Veranstalter experimenteller Musik- und Multimedia-Events aufzutreten. Erstes lebenszeichen war ein Konzert des amerikanischen Musikers Gordon Ashworth, und da wir spätestens seit Cannibal Movie wissen, dass in Apulien eine rührige Szene für abseitige Musik existiert, ist mit einigem zu rechnen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines eigenen Veranstaltungs-Zentrums. Weiterlesen

DAVE PHILLIPS: Burn

Es gibt die weitverbreitete Gewohnheit, sich allem voran auf die Sprache zu verlassen, wenn es um die Annäherung an Multimedia-Konzepte geht. Dave Phillips ist ein Künstler, bei dem Musik, Text, Bild, Film und Performance in etwa gleiche Rollen spielen, dazu kommen zahlreiche Verweise auf externe Quellen und all dies verfolgt einen kritischen, im weitesten Sinne politischen Ansatz. Nähert man sich Phillips über das Medium Sprache, so findet man in seinen Booklets Texte von z.T. erstaunlicher Klarheit – eigene Manifeste oder Essays anderer Autoren, die sloganhafte Kommentare zum Stand der Zivilisation und teilweise direkte Handlungsanweisungen enthalten. Bezieht man dann jedoch Weiterlesen

BARRIKAD: Nordic Ideological Frontline

In der an kryptorechten und libertären „Aufklärern“ nicht gerade armen Post Industrial-Szene wirkt ein Projekt wie Barrikad mit seinem marxistischen Referenzkosmos fast wie ein Kuckucksei. Dass der Gothenburger meilenweit entfernt ist vom wässrigen Geseier einer akademischen Pseudolinken und sich keineswegs scheut, mit Bands von inkorrektem Ruf in einem Boot zu sitzen, mach ihn zusätzlich interessant. Seine an den Altvorderen orientierte, oft noisige Spielart des Industrial sorgt mittlerweile schon seit fast anderthalb Jahrzehnten für durchdachte Konzeptalben, die selten bis zum Gelegenheitshörer industrieller Klänge durchsickern. Das liegt Weiterlesen

FLESH COFFIN: Horror Vacui

Andreas Brandal ist schon seit Mitte der 90er aktiv und eine zuverlässige Adresse für diejenigen Liebhaber rauer Noise Cut-Ups, denen atmosphärische Spannung und musikalische Unberechenbarkeit mehr am Herzen liegen als eine abgehobene und stubenreine Gestaltung des Klangbildes. Dass seine Aufnahmen außerhalb der Harsh Noise-Szene bislang wenig Beachtung gefunden haben und zum Teil selbst Musikliebhabern, die bloß „unter anderem“ Noise mögen, kaum bekannt sind, ist zwar bedauerlich, verdeutlicht aber, dass es in unserer Zeit noch ausreichend interessante Nieschen gibt. Hört man also erstmals Projektnamen wie House of Bats, Hour Of The Wolf, Jabber Garland, Lupus Golem oder Torture Gnosis, unter denen Weiterlesen

TORBA: Polyester Catacomb

Es mag Geschmacksache sein und auch für andere Musikarten gelten, doch gerade im Noisebereich steht und fällt die Intensität von Musik oft mit dem Vorhandensein einer Spannungskurve, welche die einzelnen Sounds davor bewahrt, als ordinäre Slideshow am Rezipienten vorbei zu ziehen. Der in Berlin lebende Harshnoiser Mauro Diciocia alias Torba spielt in der Hinsicht gerne mit den Erwartungshaltungen seiner Hörer, legt falsche Fährten und wiegt sie in der Sicherheit, bloß inmitten eines akustischen Geröllfeldes zu stehen. Erst wenn man sich dort eingerichtet hat, kommt irgendwann recht plötzlich Bewegung ins Bild. Unberechenbare Dynamik und verdichtete Sounds lassen eine Intensität entstehen, die – dem Genre entprechend – im Infernalischen endet. Es sei denn, der Weiterlesen