FLUX Festival: Eine Woche elektro-akustischer Musik aus Berlin

Unter dem Motto “Contemporary Electro-Acoustic Music from Berlin” findet vom 13. bis 19. August im Berliner Spektrum das FLUX Festival statt. Mehrere Dutzend Musiker aus Bereichen von Freier Improvisation und Neuer Musik über Noise und Soundart bis hin zu tanzbarer erxperimenteller Elektronik treten auf, im Vorprogramm wird es einige Artist Talks geben. Zu den teilnehmenden Musikern zählen Rashed Becker, Liz Albee, Faranaz Hatam, Joke Lanz, Rieko Okuda, Felicity Mangan, Korhan Erel, Ignaz Schick, Andrea Belfi und Marta Zapparoli. Weiterlesen

It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview mit Torba

Torba, das Projekt des italienischen Klangbastlers Mauro Diciocia, existiert mittlerweile seit fast zehn Jahren und hat im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchgemacht – was Ende des letzten Jahrzehnts mit schweren, rauen Gitarrendrones begann, führte recht bald in die extremsten Gefilde des Harsh Noise, um auf den jüngeren Releases einer vielschichtigen Musik auf der Basis von Feldaufnahmen Platz zu machen, bei der sich Feinsinn und Groteske die Waage halten. Was sich wie ein Weiterlesen

It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview with Torba

Torba, the project of Italian sound artist Mauro Diciocia, has been in existence for almost ten years now and has gone through a number of transformations over time – what began with heavy, harsh guitar drones at the end of the last decade, soon led into the most extreme realms of harsh noise, just to make way for a multi-layered music based on sampled sounds, in which subtlety and grotesque hold the balance. Weiterlesen

FUTURO DE HIERRO: Paso en el Vacío

Wie viele Musiker, die auch als Veranstalter und Labelbetreiber auftreten, ist Viktor Hurtado aus Barcelona ein leidenschaftlicher Kollaborateur, in der Vergangenheit berichteten wir über Huan, sein dröhnendes Duett mit Jochen Arbeit, sowie über Ordre Etern, seine wuchtig-perkussive Post Industrial-Band, die wohl fürs erste auf Eis gelegt scheint. Futuro de Hierro ist eines seiner raren Soloprojekte, und mit diesem schickt er sich an, neue Kombinationsmöglichkeiten des Treibenden, Schweren, Dunklen und Atonalen zu erforschen. Weiterlesen

VIVENZA: Réalité de l’Automation Directe (Re-Release)

Industrial ist ein Begriff, über den es sich vortrefflich streiten lässt. Für die Mehrheit der Musikkonsumenten, die vermutliche eine schweigende ist, gilt Industrial durchaus als Genre mit einer organischen Geschichte, und wenn jemand im Jahr 2012 etwas macht, dass wie SPKs „Information Overload Unit“ in etwas glatter klingt, dann wird das dort in der Regel weder als unzeitgemäß, noch als peinlich empfunden. Oberstes Kriterium ist, dass die Musik lärmig und irgendwie elektronisch sein muss, gerne darf sie auch düster oder tanzbar sein. Andere wiederum betrachten Industrial als ein Ereignis, eine kulturelle Sprengladung, die irgendwann relativ zeitgleich zum Phänomen Punk detonierte und Dinge miteinander verband, die schon seit geraumer Zeit Weiterlesen

BOYD RICE/NON: Back to Mono

Ursprünglich war der Amerikaner Boyd Rice von der ersten Industrialgeneration einmal der a- und unpolitischste: Nur im allgemeinen Sinne konnte man aus der Beschreibung seiner Musik als „de-indoctrination rites“ spezifische Handlungen ableiten, im weitesten Sinne ließe sich diese Beschreibung als Ablehnung von Autoritäten lesen und man könnte ihr einen aufklärerischen Impetus zuschreiben, wie das bei den Zeitgenossen TG, SPK, Cabaret Voltaire – trotz aller Ambivalenzen – auch immer der Fall war.

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V.A.: Epicurean Escapism

Unter Eskapismus versteht man – kurz gesagt – das Ausblenden der alltäglichen Realität. Will man es genauer wissen, so bemerkt man schnell, dass man ein Fass ohne Boden vor sich hat. Man erfährt, dass Eskapismus oft Kunstwerken nachgesagt wird, in der Regel denen, die nicht direkt Stellung zu Problemen der Zeit beziehen. Vielleicht auch, dass der Begriff erst in der Moderne aufgekommen ist, und für allerlei Fluchtreflexe steht, die eine von Masse und Marktgesetzen geprägte Gesellschaft mit all ihren Entfremdungserscheinungen nach sich zieht. Weiterlesen

TORTURING NURSE VS. GOVERNMENT ALPHA: Split

Auf dieser lakonisch „Split“ genannten Doppel-CD treffen zwei gestandene Größen fernöstlicher Lärmkunst aufeinander. Der japanische Harshnoiser Yasutoshi Yoshida alias Government Alpha wurde hier bereits mehrfach vorgestellt, Torturing Nurse ist eine vierköpfige Band aus Shanghai und sicher die bekannteste Noisekapelle der Volksrepublik China. Bekannt sind sie unter anderem für wütende Liveshows, die an Hijokaidan denken lassen, für ätzendes Gitarrenfeedback und eine visuelle Gestaltung, die gern mit Motiven spielt, die in weniger abgeklärten Zeiten als provokativ galten. Weiterlesen

MERZBOW: Marmo

Was schreibt man nach gut dreißig Jahren Bandbestehen über MERZBOW? Vorstellen muss man Masami Akita sicher niemandem, auch die wichtigsten Wegmarken seiner Karriere sind oft beschrieben worden. Bekannt sind seine Wandlungen vom analogen zum digitalen Kracherzeuger, seine Ausflüge in tanzbare Gefilde, seine unzähligen Remix-Projekte. Ebenso die zahllosen Wiederholungen und Selbstzitate, die schiere Masse an Alben und kleineren Releases. Weiterlesen

MERZBOW: Anicca

Der japanische Noisefabrikant MASAMI AKITA ist so etwas wie das musikalische Pendant zum unlängst für sein Lebenswerk ausgezeichneten Filmemacher JESS FRANCO, und das verbindende Element ist beider Ruf als Rekordbrecher. Durch unermüdliches Dilettieren und Improvisieren bringen solche Leute ein enormes Werk zustande, das letztlich im Einzelnen rau und fragmentarisch bleiben muss und gerade dadurch an Reiz gewinnt. Weiterlesen