The Burden of Hope: Wiederveröffentlichung des Grails-Klassikers

Wie Emil Amos kürzlich bekannt gab, bringen Neurot Recordings zum zwanzigjährigen Jubiläum am 7. Oktober das Grails-Debüt “The Burden of Hope” neu heraus. Dieses erste von mittlerweile acht Album der damals aus Amos (Drums, Steel Guitar), Alex Hall (Gitarre), Zak Riles (Bass), William Slater (Piano, Bass, E-Piano, Gitarre), Joshua Gilbert (Saxophon) und Timothy Horner (Violine) bestehenden Band Weiterlesen

Anches En Maat: Neues Grails-Album und Tour

Ganze sechs Jahre nach “Chalice Hymnal” bringen Grails Ende September ihren ersten neuen Longplayer heraus. “Anches En Maat”, von dem bereits ein Track zu hören ist, präsentiert die stilistich stets schwer zu kategorisierende Band um Alex Hall und Emil Amos (bekannt auch als Drummer von OM und mit seinem Solo-Projekt Holy Sons) in virtuoser Höchstform, weitere Musikerinnen und Musiker (Jesse Bates, Ilyas Ahmed und AE Paterra) tragen wesentlich zu dem neuen Sound bei, den das Label folgendermaßen beschreibt und in die über zwanzig Jahre umspannende Bandgeschichte einordnet: “An improbable blend of melted 1980s softcore and daytime soap opera soundtracks, cosmic minimalism, aching Westerns, melancholy electronic pulses, and massive soul-disco strings, Anches En Maat is one of Grails’ most ambitious albums of their 20+ year career. Weiterlesen

Zone Black: Neues Solowerk von Emil Amos

Emil Amos, der seit den Jahren um 2000 unter dem Namen Holy Sons zahlreiche Aufnahmen zu verzeichnen hat, die Drum bei Grails und OM traktiert(e) und 2017 mit “Filmmusik” unter seinem bürgerlichen Namen debütierte, bringt Anfang August ein weiteres Werk unter dem Titel “Zone Black” heraus, zwei Tracks sind bereits zu hören. Bei Drag City, die das Album auf Vinyl und in digitalen Formaten herausbringen heißt es “Emil Amos’ forthcoming Zone Black album is a fully inhabitable world, its episodic narrative divided into an improbable balance between morbid ambient anthems and insouciant hip-hop instrumentals”. Weiterlesen

GRAILS: Chalice Hymnal

Kann man hier schon von einem Comeback reden? Ganz früh in diesem Jahrzehnt machten Grails als Grails zuletzt von sich reden, nach ihrem von Fans und Journaille gefeierten „Deep Politics“ richteten sie ihren kreativen Fokus aber zunächst auf andere Bandprojekte wie Om, Watter, das fast poppige Songwriter-Projekt Holy Sons und den seltsamen, aber reizvollen Hybriden Lilacs & Champagne. Es scheint, als haben all diese Exkurse Alex Hall, Emil Amos und Zak Riles gut getan, denn „Chalice Hymnal“ klingt um einiges frischer und unverbrauchter Weiterlesen

HOLY SONS: My Only Warm Coals

Das Wort Multiinstrumentalist wird etwas zu häufig verwendet und wirkt entsprechend prätentiös, impliziert es doch, dass jemand eine Vielzahl an Instrumenten gleichermaßen beherrscht und regelmäßig spielt. Emil Amos ist in erster Linie Drummer, ein ziemlich renommierter sogar. Seine bekannteste Band Grails wäre ohne seine Handschrift kaum denkbar, und dass er in Al Cisneros’ idiosynkratischem OM-Kosmos das schwere Erbe Chris Hakius’ anzutreten versteht, spricht ebenso sehr für ihn. Und damit sind längst nicht all seine musikalischen Allianzen aufgezählt. Sein Soloprojekt Holy Sons Weiterlesen

OM: Gethsemane Dubplate 12”

Was vor zirka zwei Monaten mit „Addis“ begann, findet nun in „Gethsemane“ seinen Abschluss: Die kurze Remix-Serie zu Stücken des OM-Albums „Advaitic Songs“ durch das britische Roots/Dub-Duo Alpha & Omega, stilvoll verewigt auf Dubplates aus solidem schwarzen Vinyl. Man könnte viel zu den Obsessionen beider Bands sagen, zu Al Cisneros’ integraler Auslotung mystischer Ideen, und zu den wiederkehrenden spirituellen Themen bei A&O. Letztere konzentrieren sich auf Rastafari, doch diese Religion ist sehr mysthisch-orthodox ausgerichtet und liegt folglich dem OM-Kosmos nicht allzu fern. Weiterlesen

OM: Addis Dubplate 12”

„Addis“ ist nicht das erste OM-Stück, das auch in einer Dubversion vorliegt, und doch eines, das sich mit am ehesten dazu anbietet. Der Grund dafür ist inhaltlicher Natur, denn der Titel spielt auf die „neue Blume“, die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba an, die im Rastafari-Glauben eine so wichtige Rolle spielt, ebenso wie der als gottgleich betrachtete äthiopische Kaiser Haile Selassi. Rastafari, eine im frühen 20. Jh. entstandene Religion christlich-messianischer Prägung, ist eine zentrale Einflussquelle für viele jamaikanische Musikarten und ihre Ableger weltweit. Auch Christine Woodbridge und Weiterlesen

OM: Advaitic Songs

Es ist nicht einfach, den religiösen oder spirituellen Gehalt von OM zu durchblicken, und ehrlich gesagt habe ich es auch nie ernsthaft versucht. Al Cisneros Lyrik ist, auch wenn sie an manchen Stellen deutlich hinduistische oder frühchristliche Bezugspunkte anklingen lässt, viel zu abstrakt und hermetisch, um eine klare Botschaft zu transportieren, und wahrscheinlich will sie das auch gar nicht. Cisneros predigt nicht. Viel eher scheint er sich, ähnlich seinem Freund und zeitweise Kollaborateur David Tibet, in einem eigenen subjektiven Kosmos eingerichtet zu haben, in dem Weiterlesen