MAZEN KERBAJ: Solo Trumpet Vol. 2.2

Mazen Kerbajs Trompetenspiel braucht nicht unbedingt Begleitung, um einen vollen, vielschichtigen und wechselhaften Sound zu erzeugen, doch da Kerbaj ein leidenschaftlicher Kollaborateur ist, dauerte es vierzehn Jahre, bis er wieder allein mit einem Instrument ins Studio ging und eine gute anderthalbe Stunde Musik aufnahm. Einen Teil davon ließ er unbearbeitet, und die verschiedenen Spieltechniken ließen dennoch ein großes Abenteuer daraus werden, dem es an nichts fehlt. Weiterlesen

MAZEN KERBAJ: Trumpet Solo Vol. 2.1

Mazen Kerbaj ist einer der Trompeter, die es schaffen, ihrem Instrument über längere Passagen Töne zu entlocken, die nach allem, aber kaum nach einer Trompete klingen (außer vielleicht für versierte Ausnahme-Ohren, die natürlich nicht unterschlagen werden sollen). Außer als Improv- und Jazz-Virtuose, der nebenbei organisatorisch am bekannten Irtijal Festival mitmischt, ist Kerbaj mit gleicher Verve als Grafiker und Comic-Artist aktiv, und wer den libanesischen Renaissance-Mann dennoch nicht kennt, hat vielleicht von seinen Weiterlesen

Mazen Kerbaj präsentiert neue Solo-Arbeiten im Berliner KM28

Ganze vierzehn Jahre ist es her, dass der libanesische Trompeter Mazen Kerbaj, der nebenbei noch in zahlreichen anderen Künsten wie z.B. der Comic Art aktiv ist, ein nur auf Trompete basierendes Free Form-Jazz-Album herausgebracht hat. Nach zahlreichen Zusammenarbeiten hat Kerbaj nun neue Arbeiten im Alleingang fertiggestellt: Zwei Alben, ein akustisches und ein weiteres mit vielfäliger elektronischer Bearbeitung, in denen er der Trompete einige sehr untypische Sounds entlockt. Am 4. Oktober spielt er zwei auf diesen Arbeiten basierende Sets im Neuköllner KM28, mehr zu den beiden Releases in Kürze auf diesen Seiten. Weiterlesen

CHUPAME EL DEDO: No Te Metas Con Satan

Ursprünglich, so liest man zumindest, war Chupame El Dedo gar nicht als eigenständige Band gedacht, sondern nur als launiger Offshoot von ebenso launigen Kapellen wie Romperayo und Meridian Brothers, mit dem Zweck, lateinamerikanische Rhythmen mit der Energie und den Themen des Grindcore und Death Metal zu verbinden – beides genießt in ihrem Heimatland Kolumbien ja durchaus eine gewisse Popularität. Weiterlesen

JUARTA PUTRA / PUTRA JAYA MELATI: The Sacred Entertainment

Für westliche Ohren mag die Vorstellung eines heiligen Entertainments zunächst widersprüchlich klingen, dafür verweist die im Untertitel enthaltene Beschreibung “Ceremonial Horse Trance Music from Priangan” schon etwas deutlicher auf den kulturellen Rahmen der hier auf LP zugänglich gemachten Musik. Pferdetrancemusik ist quasi der Score zu theatralischen Aufführungen, die in West-Java, in der Region um die Großstadt Bandung, im Rahmen von Hochzeiten, Beschneidungen und anderen Feiern des Lebenszyklus stattfinden und schon mal einen halben Tag dauern können. Weiterlesen

MIKE COOPER: Tropical Gothic

Der in Italien lebende Gitarrist und Klangkünstler Mike Cooper ist einer der originellsten Exotisten der letzten Jahrzehnte, denn er versteht es, die Motive, die im Kontext westlicher Populärkultur – in sleazigen Musik- und Filmgenres, im Tikki- und Kannibalenkult – exotische Projektionen markieren, zu abstrahieren und auf ihre wesentlichen Elemente zurückzuführen. Meist resultiert das in kaum songorientierten, “experimentellen” Soundscapes, doch die stecken meist derart voll mit Kolorit, dass man sich um den Unterhaltungswert keine Sorgen machen muss. Weiterlesen

GRUPO SAN FRANCISKO DE ASSIS: Donde Esta El Kamino? 7″

Wenn eine Band sich nach dem Heiligen Franz von Assisi benennt, einen Song über die Heimatstadt Jesu schreibt und nach dem Weg, dem Kamino fragt, der im Spanischen oft eine religiöse Symbolik hat, geht man von einer christlichen Combo aus. Wenn das Ganze dann schon vom Artwork her einen irgendwie subkulturellen Touch hat, dann rechnet man eventuell mit Vertretern einer der esoteriktauglichen, vielleicht psychedelischen Musiksparten. Etwas verdutzt reagiert man sicher, wenn man Weiterlesen

CARLOS CASAS: Pyramid of Skulls

Bei einem Titel wie Pyramid of Skulls denken einige vielleicht an Herrscher wie Timur Leng, die im Zentralasien des Mittelalters nach der Eroberung feindlicher Städte die Schädel der Besiegten zu enormen Pyramiden gestapelt haben sollen. Ich weiß nicht, ob Carlos Casas auch darauf anspielt, um Zentralasien jedoch, genauer um die Pamir-Region in Tadschikistan geht es in seinem semi-dokumentarischen Werk ebenfalls. Weiterlesen