DREW MCDOWALL / HIRO KONE: The Ghost of Georges Bataille

Georges Bataille gehört (wie z.B. auch Nietzsche oder Jünger) zu einer Reihe von Literaten und Philosophen, die einen Resonanzraum geschaffen haben, der manche glauben lässt, es reiche aus, den einen oder anderen Begriff in ebendiesen zu werfen und ohne große inhaltliche Füllung (ver)hallen zu lassen. Zum Teil scheint dann selbst manchmal im akademischen Bereich die Auseinandersetzung mit dem Franzosen auf das Abspulen der immer gleichen Schlagworte (Transgression etc.) beschränkt zu sein. Weiterlesen

MIRCO MAGNANI / ERNESTO TOMASINI: Madame E

Georges Bataille scheint durch seine Überlegungen zur Transgression oftmals der Haus- und Hofphilosoph von den Vertretern randständiger Musik zu sein, die eher am Überschreiten von geschmacklichen als von musikalischen Grenzen interessiert sind, wobei man oftmals den Eindruck hat, die Rezeption verlaufe primär über Schlagworte und gehe nicht einmal so tief wie die Juniuseinführung – ähnlich den Neofolkern, die als Lieblingsdenker Nietsche [sic] angeben. Weiterlesen

HERMANN KOPP: Zyanidanger

Als im Jahr 2008 das Album „Under a Demon’s Mask“ von Hermann Kopp auf Galakthorrö veröffentlicht wurde, verwiesen die Referenzpunkte (u.a. Huysmans und Bataille) auf sein Interesse an der Transgression und auch schon seine Arbeiten an drei (von vier) Langfilmen Jörg Buttgereits machten deutlich, dass Kopp sich gerne dem Abseitigen, Morbiden, Heterogenen (Bataille) widmete. Das zweisprachige Portmanteauwort, das dem neuen Album seinen Titel gibt, macht das erneut deutlich. Inspiriert wurde „Zyanidanger“ von dem im 19. Jahrhundert veröffentlichten Werk Die Geschichte der Chemie des deutschen Chemikers, mit dem der Künstler seinen Namen teilt und das in Braunschweig veröffentlicht wurde. Koinzidenzen überall. Weiterlesen