I don’t feel comfortable with the restrictions and rules of a tribe. Interview mit Simon Balestrazzi

Wenn man ein bisschen mit dem Werk Simon Balestrazzis vertraut ist und seine Arbeit verfolgt, kann man sich kaum vorstellen, dass er mal einen Tag lang nicht auf der Suche nach Sounds ist, sie im Studio bearbeitet und kollagiert, an seinen zum Teil eigens konzipierten Instrumenten bastelt oder mit Kollegen wahrscheinlich ganze Nächte hindurch jammt. Seit einigen Jahren ist es nicht ungewöhnlich, dass drei bis fünf seiner Longplayer pro Jahr herauskommen, seltener solo, häufiger von seinen zahlreichen Kollaborationen: Dream Weapon Ritual, DAIMON, A Sphere of Simple Green, Hidden Reverse und noch einige mehr. Weiterlesen

I don’t feel comfortable with the restrictions and rules of a tribe. Interview with Simon Balestrazzi

If you are a bit familiar with the music of Simon Balestrazzi and follow his activities, you can hardly imagine a single day, in which he is not busy searching for sounds, processing and combining them in studio, tinkering on his partly self-designed instruments or jamming with colleagues all night long. For several years, it is not unusual for three to five of his Longplayer to come out in one year, more rarely solo, but often from his numerous collaborations: Dream Weapon Ritual, DAIMON, A Sphere of Simple Green, Hidden Reverse and even some more. Weiterlesen

HIDDEN REVERSE: Six Cases Of Sleep Disorder

Für die Musik von Hidden Reverse kann man die abgenutzte Vokabel des Experimentellen tatsächlich einmal etwas unbedarfter verwenden, denn die von zahlreichen anderen Konstellationen her bekannten Musiker Simon Balestrazzi und Massimo Olla gehen in ihrem gemeinsamen Projekt nicht nur den Möglichkeiten ungewöhnlicher Strukturen und Stimmungen nach, sondern auch dem Potenzial ungewöhnlicher Instrumente, die sie meist selbst als Unikate herstellen. Eines davon, eine mit Saiten, Federn und Metallplatten Weiterlesen

A SPHERE OF SIMPLE GREEN: With an Oblique Glance

Wie muss man sich die Musik einer Band vorstellen, die sich nach einer Zeile von Emily Dickinson benannt hat? Vielleicht in erster Linie als detailverliebtes Soundgewebe, etwas verhuscht und mit einem natürlichen Sinn für kleine Eindrücke, die ganz ungekünstelt aus der Wahrnehmung des Alltags herausgegriffen scheinen. Und offen sollte sie sein, so als ob am Ende einer Komposition ein imaginärer Gedankenstrich auf die Leerstellen verweist, hinter denen sich ungesagte, ungespielte und ungehörte Welten verbergen. Eine Weiterlesen

NEW PROCESSEAN ORDER: CrucifEgo

Nach eigener Angabe ist der New Processean Order keine Band, und das nicht nur deshalb, weil die Besetzung neben Hauptinitiator Alessandro Papa bei jeder Veröffentlichung variiert und sich primär aus bekannten Musikern anderer Projekte zusammensetzt. NPO versteht sich darüberhinaus als musikalischer Arm einer Neugründung der von Robert DeGrimston gegründeten Process Church of the Final Judgement, was ein hehres Anliegen ist. Wie sehr die mitwirkenden Musiker hinter diesem Konzept stehen, ist nicht entscheidend für ihre Teilnahme, und vermutlich sind von Weiterlesen

DREAM WEAPON RITUAL: Ebb and Flow

Simon Balestrazzi mag seinen verschiedenen Projekten nach T.A.C. in etwa den gleichen Status beimessen und sie alle als gleichwertige Stationen seiner musikalischen Suche verstehen – letztlich ist Dream Weapon Ritual jedoch die Band, die am ehesten das Erbe der legendären „Tomografia“ angetreten hat. Zum einen ist Monica Serra wieder mit von der Partie, die während ihrer Zeit bei T.A.C. eine zweite Karriere als Schauspielerin begonnen hatte. An Mikro und Kaoss Pad ergänzt sie Simons düstere Soundscapes in einer Weiterlesen

Z‘EV & SIMON BALESTRAZZI: Reverbalizations

Mit Z’ev und Simon Balestrazzi treffen zwei Urgesteine des Industrial aufeinander, die die Szene seit mehr als drei Jahrzehnten geprägt haben und doch immer recht untypische Pionierarbeit geleistet hatten. Stefan Joel Weissers Beitrag zur Musikgeschichte wirkt formal betrachtet nahezu minimal und lässt sich auf eine Metallperkussion beschränken, die ihren rituellen Wert erst offenbart, wenn man sich vollends darauf einlässt. Im dystopischen Lärm der Industrial Culture fand er einen Rahmen, bei dem er – u.a. in zahlreichen Kollaborationen – seinem Stil immer neue Facetten entlocken konnte. Von Balestrazzi und seiner früheren Weiterlesen