LANIAKEA: A Pot Of Powdered Nettles

Es gibt Platten, die in musikalisch-textlicher Hinsicht eine solche Reichhaltigkeit und Tiefe aufweisen, dass ihr Charisma ganz ohne einen besonderen Hintergrund auskommt. Erfährt man dann doch etwas über die Raison d’Être eines solchen Albums, bekommt man eine Ahnung, woraus sich diese Fülle speist. Im Fall von „A Pot of Powdered Nettles“, dem Debüt des aus Daniel O’Sullivan und Massimo Pupillo bestehenden Duos Laniakea, ist dieser Hintergrund nicht etwa in theoretischen Überlegungen zu finden, sondern in der Vorgeschichte, die bis in die Spätphase von Coil zurück reicht Weiterlesen

OREN AMBARCHI / MASSIMO PUPILLO / STEFANO PILIA: Aithein

Es gibt in der etwas abstrakteren Musik ein paar Motive, die nie langweilig werden, vorausgesetzt sie gelingen. Eines davon ist die mit vielen kleinen Spannungsmomenten in der genau richtigen Unbestimmtheit gehaltene Steigerung von Intensität und Klangfülle, die sich – ausgehend von einem eher zaghaften Bündeln von Energie – an einem eruptiven Höhepunkt entlädt und ein ungewisses Nachspiel einleitet. Da denken manche an Aristoteles und die klassische Tragödie, fröhlichere Zeitgenossen vielleicht an Sex, wieder andere an Weiterlesen

ARDECORE: Vecchia Roma

Auch wenn das Covermotiv vielleicht etwas anderes suggeriert, ist mit dem alten Rom, das Ardecore in ihrem dritten Studioalbum besingen, nicht die antike Weltstadt gemeint, sondern das Rom des frühen 20. Jahrhunderts. Ardecore haben in Deutschland bislang nie wirklich Fuß gefasst, obwohl sie in ihrer italienischen Heimat eine bekannte Größe sind. Seit Jahren stehen sie bei einem großen „Indie” unter Vertrag, ihr Name fällt in einheimischen Feuilletons und prangt von glänzenden Titelseiten, einzelne Mitglieder standen bereits mit Leuten wie Mike Patton und Peter Brötzmann auf der Bühne. Weiterlesen