IN GOWAN RING: The Serpent and the Dove

Wenn immer ein neues oder aufgewärmtes Musikphänomen auf der Bildfläche erscheint, gibt es Vorreiter, denen der Ruhm der Popularität verwehrt bleibt, dafür aber die Liebe und Anerkennung dezidierter Anhänger auch über einen Hype hinaus sicher ist. Im Folk und seinen dunklen, psychedelischen Spielarten, der im letzten Jahrzehnt in aller Munde war, ist B’ee eine solche Figur. Mitte der 90er gründete er sein Projekt In Gowan Ring, das einem kleinen, aber graduell wachsenden Kreis an Enthusiasten ein Garant für feinsinnigen entrückten Folk mit mittelalterlichen Einflüssen werden sollte. Mit Weiterlesen

IN GOWAN RING: Full Flower Moon

Eine lineare Lesart der Entwicklung des Werks des von Stadt zu Stadt, von Land zu Land ziehenden B’ee klänge in etwa so: Nach dem stark an britischem Folk orientierten Projekt In Gowan Ring, das sich nach und nach der psychedelischen Droneelemente, die die ersten drei Alben prägten, entledigte, um das melancholisch-zerbrechliche vierte Album „Hazel Steps Through a Weathered Home“ einzuspielen, wurde mit dem neuen Projekt Birch Book eine erdigere, stärker an amerikanischer akustischer Musik orientierte Richtung eingeschlagen. Weiterlesen

IN GOWAN RING: The Glinting Spade (Re-Release)

Der amerikanische Folktroubadour B’ee, dessen größte Konstante wohl sein unstetes Wanderleben ist, hat sich in der Vergangenheit nie endgültig zwischen seinen beiden Inkarnationen Birch Book und In Gowan Ring entschieden, beide „Gruppen“ scheinen wohl auf Langzeit nebeneinander zu bestehen. Zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Projekte ist viel gesagt worden, auch in unserem Interview mit dem Musiker wurde über die eher amerikanische und zugleich sehr erdverhaftete Grundierung Birch Books und die vergleichsweise europäische, abstrakte und zugleich weltentrückte Ausstrahlung des älteren Projektes In Gowan Ring gesprochen, ebenso über eine Entwicklung, die beides miteinander zu verbinden schien. Weiterlesen

Lisa o Piu. Interview mit der schwedischen Sängerin Lisa Isaksson

Es gibt im Zusammenhang mit Folkmusik ein journalistisches Klischee, das mich aufgrund seiner Dummheit bisweilen rasend macht. Irgend ein googelnder Schreiberling muss eine (meist irgendwie „indie-hippe“) Akustikplatte abfeiern und betont, dass gerade dieser Interpret im Vergleich zum Gros des Folk so gar nicht konservativ und betulich sei, und hebt lobend hervor, dass man die unterschiedlichen und zum Teil recht untraditionellen Einflüsse des Künstlers mit jeder Note greifen kann. Dass genau dies ebenso auf viele andere Musiker auch jenseits spexiger Modepüppchen zutrifft, und dass das Stereotyp des weltfremden Feld-, Wald- und Wiesen-Romantikers auch im Folk nur selten existiert, kommt den Experten weniger in den Sinn. Die Schwedin Lisa Isaksson zählt zu den Weiterlesen

“Vieles, was ich mache, basiert auf Gefühl”: Ein Interview mit Timothy Renner

Das künstlerische Wirken Timothy Renners ist in den vergangenen Jahren von uns mehrfach beleuchtet worden. Seit Mitte der 90er hat er in unzähligen Inkarnationen (Timothy, Timothy Revelator, timeMOTHeye) und Formationen (Mourning Cloak, Stone Breath, Breathe Stone, The Spectral Light and Moonshine Firefly Snakeoil Jamboree, Black Happy Days, Moth Masque, Crow Tongue, Forest Beggars) Folkmusik (ein)gespielt, die (auch immer) seine spirituelle Entwicklung, seine persönlichen Obsessionen widerspiegelte. Dass er auf seinem Blog bei Interessen lapidar vermerkt: “a life of meaning and symbol”, darf da nicht verwundern. Weiterlesen

STONE BREATH/MIKE SEED WITH THE LANGUAGE OF LIGHT: The Aetheric Lamp

Before the many, there were the few“ schreibt Jeanette Leech in Seasons They Change – ihrer Abhandlung über die Geschichte des Acid- und Psychedelicfolk – im Kapitel, das sich den drei Bands widmet, die lange bevor Free/Weird/Wyrdfolk ein Thema der Mainstreammedien werden sollte, Musik spielten, die von der Incredible String Band und Comus beeinflusst war, nämlich Stone Breath, In Gowan Ring und The Iditarod. B’ee hat sich nach vier Alben als In Gowan Ring mit Birch Book stärker am amerikanischen Folk orientiert und drei hervorragende Alben veröffentlicht, wird aber immer noch primär von denen rezipiert, Weiterlesen

BEE (Birch Book/In Gowan Ring) – Interview

1994 veröffentlichte Bobin Eirth, der sich B’eirth oder Bee nennt, sein erstes Album (“Love Charms”) unter dem Namen IN GOWAN RING. Dort – wie auch auf den beiden folgenden Studioalben – verknüpfte er fragile, sicherlich europäisch beeinflusste Folkmusik mit meditativen, psychedelischen Drones. 2002 erschien das vierte und bislang letzte (Vollzeit-)Album “Hazel Steps Through A Weathered Home”, das das songorientierteste Album war und acht zerbrechlich-melancholische Stücke enthielt, die mit zum Ergreifendsten gehören, das in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Weiterlesen

BIRCH BOOK: Vol. III. A Hand Full Of Days

BOBIN EIRTH alias B’EE ist längst eine feste Größe in der Folkszene, sein Name ist sicher jedem schon einmal untergekommen, der sich für derartige Musik begeistern kann. In den 90ern bereicherte der örtlich meist ungebundene Amerikaner mit seiner Band IN GOWAN RING das Neofolk-Genre um einen urtümlichen Klang und eine Komponente des Fragilen. Mit filigranem Gitarrenspiel und einer Art zu singen, die meditativ und verträumt klingt, wusste er von Beginn an zu begeistern. Weiterlesen

BIRCH BOOK: Fortune and Folly

Trotz unüberhörbarer Gemeinsamkeiten ist es durchaus konsequent, die hier versammelten Aufnahmen nicht unter IN GOWAN RING zu veröffentlichen, denn im Gegensatz zu den zerbrechlichen, immer auch leicht transzendenten Folkweisen (die auf dem bisher letzten Album “Hazel Steps…“ zu Perfektion gereift waren) ist der Klang (und auch die Thematik) von BIRCH BOOK – wenn man so will – erdiger. Weiterlesen