Let My Heart Be Burned: Neues Material von Forest Beggars

Als Stone Breath nach einer längeren Pause 2009 „The Shepherdess And The Bone-White Bird“ veröffentlichten, lag dem Album eine CD mit dem Titel „Virgo, Mater, Domina“ bei, die dem scheinbar anonymen Projekt Forest Beggars zugeschrieben war. Beim Hören des Albums wurde einem dann schnell klar, dass es sich bei den Beteiligten um die Stone Breath-Besetzung (Timothy Renner, Prydwyn, Sarada) handeln musste. Weiterlesen

STONE BREATH: Greys And Orphans

Das letzte Stone Breath-Album erschien 2017, „Greys And Orphans“ ist – wie im Titel schon angedeutet wird – aber nicht der reguläre Nachfolger zu „Witch Tree Prophets“, sondern eine Zusammenstellung von an verschiedenen Orten veröffentlichten sowie unveröffentlichten Stücken. Auf diesem Album und auf „Cryptids“ war Timothy Renners Interesse an (scheinbar) Unerklärlichem, an Kryptozoologie virulent geworden und in den letzten Jahren hatte er sich auf seine beiden Podcasts „Strange Familiars“ („Strange Familiars is a paranormal Weiterlesen

Tam Lin: Interpretation von Timothy Renner

Timothy Renner hat gerade seine Interpretation der wahrscheinlich aus dem sechzehnten Jahrhundert stammenden Ballade „Tam Lin“ veröffentlicht. Der knapp 10-minütige Song wurde zusammen mit Eamonn O’Neill eingespielt. Renner selbt schreibt: „Part of a series of paranormal-themed ballads recorded for Strange Familiars podcast.“ Das Stück wurde über die Jahrzehnte immer wieder interpretiert, so spielten u.a. Current 93, Fairport Convention, Steeleye Span oder die Mediæval Babes Versionen ein.

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Unterstützung für Timothy Renner (Stone Breath, Strange Familiars)

In einem Interview hatte Timothy Renner vor etlichen Jahren seine Erkrankung an Multipler Sklerose öffentlich gemacht. Im Moment scheint es, als sei er gesundheitlich sehr angeschlagen. Das künstlerische Wirken Renners ist in den vergangenen Jahren auf diesen Seiten immer wieder beleuchtet worden. Seit Mitte der 90er hat er in unzähligen Inkarnationen (Timothy, Timothy Revelator, timeMOTHeye) und Formationen (Mourning Cloak, Stone Breath, Breathe Stone, The Spectral Light and Moonshine Firefly Snakeoil Jamboree, Black Happy Days, Moth Masque, Crow Tongue, Forest Beggars, Albatwitch, Wildnisgeist) Musik (ein)gespielt, die (auch immer) seine spirituelle Entwicklung und seine persönlichen Obsessionen widerspiegelte.

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WILDNISGEIST: Pandemonium

Mit einem Auszug aus einer „Macbeth“-Verfilmung, auf dem es heißt, dass die Bäume im Birnam Wood beginnen, sich zu bewegen und damit die Erfüllung der Prophezeiung des Macbeth erschienenen gekrönten Kindes („Macbeth shall never vanquished be until/Great Birnam Wood to high Dunsinane Hill/Shall come against him.“) einleiten, beginnt das neue Wildnisgeist-Album. Sind es in Shakespeares kürzester Tragödie aber nur die Soldaten, die zur Verschleierung ihrer Anzahl Bäume und Äste mit sich tragen, Weiterlesen

TIMOTHY RENNER: Belsnickel

Zur Weihnachtszeit gab es schon des Öfteren spezielle Veröffentlichungen von Timothy Renner und vor Jahren hatte er das dronebasierte Album „SnowAngelsUndeathSong“ aufgenommen, welches er jetzt für „Belsnickel“, ein selbst so betiteltes „wintertime album“, überarbeitet und erweitert hat. Der Titel des Albums verweist auf den aus Süddeutschland („Pelzmärtel“) stammenden und von den Pennsylvania Dutch verwendeten Namen des vorweihnachtlichen Gabenbringers, der es bis in die amerikanische Version von The Office geschafft hat, Weiterlesen

TIMOTHY RENNER: Fallow

Timothy Renner hat neben zahlreichen Stone Breath-Veröffentlichungen (jüngst noch hier) immer wieder (teilweise unter leicht verschiedenen Namen) Soloalben veröffentlicht, die musikalisch sehr unterschiedlich ausgerichtet sein konnten: Vom Experimentellen hin zu selbstreflexiv betitelten „Primitive Recordings“ von Traditionals oder aber einer Tour de Force durch die verschiedensten Genres, die Renner sich im Laufe seiner Karriere zu eigen gemacht hat. Weiterlesen

WILDNISGEIST: s/t

Timothy Renner hat neben seinen zahlreichen songorientierten Arbeiten auch immer wieder experimentellere, dronebasiertere Aufnahmen gemacht, etwa auf “SnowAngelsUndeathSong” oder dem „Undeath“-Album. In den letzten Jahren wurde Renners Interesse an Cryptozoologie und an (scheinbar) Unerklärlichem verstärkt virulent, was sich auf den letzten beiden Stone Breath-Alben „Cryptids“ und „Witch Tree Prophets“ sowie seinen Büchern (u.a. zu Bigfoot) und dem wöchentlichen Podcast „Strange Familiars“ widerspiegelt. Weiterlesen

STONE BREATH: Witch Tree Prophets

Schon das vergangene Jahr veröffentlichte Stone Breath-Album „Cryptids“ spiegelte Tinothy Renners Interesse an scheinbar Unerklärlichem, an Kryptozoologie wider. Nach seiner Abhandlung über Seltsames in Pennsylvania namens Beyond the Seventh Gate hat er kürzlich ein Buch über Bigfoot veröffentlicht und macht seit einiger Zeit einen Podcast, in dem es um ähnliche Phänomene geht. Weiterlesen

V.A.: Water, Water

Wenn fast täglich immer wieder die Unberechenbarkeit des POTUS ins Feld geführt wird – als positive strategische Eigenschaft vom Mann mit den kleinen Händen selbst oder aber als Kritik am erratischen Verhalten von seinen Gegnern-, so trifft das sicherlich auf den delirierenden Außenpolitiker Trump zu, aber weniger auf den Innenpolitiker, dessen Zielsetzung in allen Bereichen durchaus konstant ist: Deregulierung und Privatisierung, egal ob bei Schule, Krankenversicherung, Umwelt- oder Verbraucherschutz. Weiterlesen

STONE BREATH: Cryptids

Vor einiger Zeit hatte Timothy Renner einmal angesprochen, dass die Thematisierung des Spirituellen, die sich (auch) immer wieder in seinem Werk gefunden hat, zu Missverständnissen (in der Wahrnehmung anderer) geführt hat. Mit seinem Projekt Albatwitch hat er in den letzten Jahren zwei dezidiert politische Alben eingespielt. Vielleicht hat auch die Tatsache, dass in seinem Heimatland seit einer Reihe von Jahren der evangelikale lunatic fringe sich in zunehmendem Maße in den Mainstream der GOP ge- bzw. verschoben hat, dazu beigetragen, jetzt etwas zurückhaltender zu sein. Weiterlesen

V.A.: In The Cities Of Your Eyes

Im Booklet der vorliegenden Compilation findet sich ein Gedicht, in dem die Zeile „In the Cities of your Eyes“ vorkommt, der Verfasser ist der syrische Dichter Nizar Qabbani, und man kann kaum umhin, diese wenigen Zeilen über die Heimatlosigkeit und die Suche auf die Menschen in den Flüchtlingscamps auf den griechischen Dodekanes-Inseln zu übertragen, denen der Sampler gewidmet ist. Um welche Städte es da wohl geht – kündet der Vers von der Erinnerung an die Orte der Herkunft, die sich unverkennbar in die Gesichter der Geflohenen eingebrannt hat? Oder eher von der Sehnsucht nach den unbestimmten Orten der Zukunft, falls man sie denn je erreichen wird? Manchmal hat es sicher mehr Weiterlesen

We still need to document our future through song. Interview mit Trappist Afterland

Oftmals hat man den Eindruck, dass aufregende, erregende Musik  von denen gemacht wird, deren Einflüsse breit und nicht auf ein Genre begrenzt sind. Trappist Afterland, das Projekt des Australiers Adam Cole, bestätigt das. Auf der Facebookseite der Band werden die Einflüsse offengelegt, und die lesen sich wie ein Gang durch die Geschichte psychedelisch(st)er (nicht nur Folk) Musik. Auf den bisherigen Alben, von denen das jüngst erschienene „Afterlander“ das erste ist, das auf Vinyl gepresst wurde, wurde aber auch immer wieder deutlich, dass Cole Interesse an außereuropäischer Musik hat – im folgenden Interview berichtet er Weiterlesen

TIMEMOTHEYE & THE SPECTRAL LIGHT: Grave Needs

In einem vor einiger Zeit veröffentlichten Interview sprach Timothy Renner davon, dass das Introspektive von Stone Breath, die Thematisierung von Spiritualität, langsam an einen Endpunkt komme, sich sein Schreiben verändere und er gab zu, dass die politischen Texte, die er mit seinem Crossoverprojekt Albatwitch schreibe, augenblicklich von ihm als „dringender” – vielleicht möchte man sagen “drängender” – empfunden würden. Weiterlesen

ALBATWITCH: If Corporations Are People, Why Don’t They Die?

Man mag manchmal den Eindruck haben, dass Personen, die ein spirituell geprägtes Weltbild haben oder ein Leben führen, in dem Metaphysik keine nur marginale Rolle zukommt, politisch nicht immer besonders scharfsinnig sind. Timothy Renner allerdings, dessen von christlichen und animistischen Ideen geprägte Band Stone Breath im wahrsten Sinne des Wortes die Avantgarde, die Speerspitze des Weird Folk darstellt(e), hatte schon mit seinem mit Brian Magar eingespieltem Albatwitch-Debüt „Only Dead Birds Sing Over the Graves of Fallen Kings“ radikale Kritik an menschlicher Hybris, an naiver Technikgläubigkeit Weiterlesen

ALBATWITCHCRAFT: GAS!

Auf Crow Tongues „The Red Hand Mark“ hatte Timothy Renner auf „Ypres“ das Grauen des trench warfares besungen, den Schrecken des Ortes, an dem zum ersten Mal Giftgas eingesetzt wurde, in dem Krieg, der im englischen Sprachraum noch immer (durchaus doppeldeutig) The Great War genannt wird. In dem Text beschwor Renner ein Grauen voller von Schrapnellen zerfetzten Eingeweiden, eiternden Wunden und grinsenden Schädeln, das nicht anders zusammenzufassen war als mit den Worten „Death ahead, madness behind“. Weiterlesen

ALBATWITCH: Only Dead Birds Sing Over the Graves of Fallen Kings

Timothy Renner ist ruhelos. Obwohl die Wiederbelebung von Stone Breath vor einigen Jahren zu einer ganzen Reihe hervorragender Alben geführt hat, findet er immer wieder Zeit für Nebenprojekte. Politisch im eigentlichen Sinne konnte man Renners seit Mitte der 90er entstandenes Werk bislang nie nennen, viel eher waren all seine Bands und Projekte oftmals Widerspiegelungen einer spirituellen Weltsicht. Wenn überhaupt, dann könnte man sagen, dass seine Labelarbeit, seine sich dem Mainstream und marktstrategischen Überlegungen und Berechnungen weithin verweigernde künstlerische Tätigkeit und das kaum jemals auf sicheren Pfaden Verweilende („I took the [road] less travelled by“ könnte man in Anlehnung an Robert Frosts wohl berühmtestes Gedicht schreiben) natürlich für sich genommen schon ein Statement, eine klare Positionierung sind (eine ähnliche Überlegung wurde jüngst im Wire bezogen auf Wolf Eyes geäußert). Weiterlesen

IN GOWAN RING: The Glinting Spade (Re-Release)

Der amerikanische Folktroubadour B’ee, dessen größte Konstante wohl sein unstetes Wanderleben ist, hat sich in der Vergangenheit nie endgültig zwischen seinen beiden Inkarnationen Birch Book und In Gowan Ring entschieden, beide „Gruppen“ scheinen wohl auf Langzeit nebeneinander zu bestehen. Zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Projekte ist viel gesagt worden, auch in unserem Interview mit dem Musiker wurde über die eher amerikanische und zugleich sehr erdverhaftete Grundierung Birch Books und die vergleichsweise europäische, abstrakte und zugleich weltentrückte Ausstrahlung des älteren Projektes In Gowan Ring gesprochen, ebenso über eine Entwicklung, die beides miteinander zu verbinden schien. Weiterlesen