Cellophane Memories: Album von David Lynch und Chrystabell

Vor kurzem kündigte David Lynch auf X auf seine so typisch kryptische Art an, man solle auf den 5. Juni achten, denn „something is coming along for you to see and hear“. Ein kurz danach veröffentlichtes Foto ließ das Sacred Bones-Logo erkennen und man konnte ahnen, dass es kein neues Film- oder Fernsehprojekt geben würde, sondern wahrscheinlich ein neues Album. Jetzt ist klar, dass am 2. August das Album „Cellophane Memories“ von Lynch und der Sängerin und Schauspielerin Chrystabell erscheint. Letztere hatte bisher auf einer Reihe von Alben melancholischen Dream Pop gespielt und auf dem mit Marc Collin eingespieltem Album “Strange As Angels” zahlreiche Songs von The Cure neu interpretiert. In der fulminanten dritten Staffel von “Twin Peaks“ spielte sie eine FBI-Agentin. Weiterlesen

Hommage an Twin Peaks: Neue EP von Noveller

Nur wenige Wochen nach ihre auf CD veröffentlichten Miniaturen-Sammlung “Aphantasia” bringt Sarah Lipstate a.k.a. Noveller eine 2-Track-EP heraus, die sich mit der Serie Twin Peaks” befasst und Versionen des Hauptthemas und des Songs “Red Room” enthält. Video und Artwork stammen von George Griffith, der selbst als Darsteller in Twin Peaks: The Return (2017) mitwirkte. Die ultralimitierten Vinyl- und Lathe Cut-7″s sind bereits vergriffen, digital ist die EP über Lipstates Bandcamp erhältlich. Weiterlesen

JULEE CRUISE / KING DUDE: Sing Each Other’s Songs For You (7”)

Auf den ersten Blick wirken sie wie ein ziemlich ungleiches Duo – sie ein bekanntes Popsternchen mit Kameraerfahrung, das sich in den letzten Jahren etwas rar gemacht hat, er ein aufstrebender Szeneliebling, der vor wenigen Jahren erst in Subkulturen groß geworden ist, die ihr allenfalls dem Namen nach bekannt sind. Und doch haben Julee Cruise und King Dude so einiges gemeinsam. Ihre Songs wirken wie Echos einer fantastischen Welt, die zugleich ein integraler Teil des populären Amerika ist. Weiterlesen

MACELLERIA MOBILE DI MEZZANOTTE: Black Lake Confidence

Die Band mit dem Kürzel MMM nennt ihren Stil Swing Noir und wird erwartungsgemäß gerne mit dem Film Noir in Verbindung gebracht. Zurecht, in gewisser Weise, haftet ihren dunklen, angejazzten Soundscapes doch das Schattenhafte, Abgeklärte an, dass konstitutiv ist für die schwarze Serie und ihre lonerhaften Antihelden. Und doch beinhaltet die Musik etwas, das mit den bewegten Bildern der 40er und 50er Jahre nur bedingt vereinbar ist, ein entgrenzter, splatterhaft-animalischer Ton, der schon im Clive Barker entlehnten Bandnamen anklingt und die vornehme Abgewetztheit dieser Filme immer nur als Weiterlesen

DALE COOPER QUARTET & THE DICTAPHONES: Métamanoir

Nach der immensen Aufmerksamkeit, die dem dunklen Sound des Kilimanjaro Darkjazz Ensembles und seinem Pendant im Zeichen des Mount Fuji zuteil wurde, hätte man fast vergessen können, dass es noch ein weiteres, wenn auch kleineres Gebirgsmassiv gibt, das zumindest indirekt als Namensgeber eines bizarren Zeitlupengroove fungiert: Gemeint sind die fiktiven Twin Peaks aus der gleichnamigen Serie von David Lynch. Vor ihrer Kulisse versuchte ein FBI-Agent namens Dale Cooper einen myteriösen Mord aufzuklären. Weiterlesen

DAVID LYNCH: Crazy Clown Time

Wenn es einem Künstler gelungen ist, dass sein Name adjektivisch gebraucht wird, so bedeutet das mindestens zweierlei: eine Kanonisierung einerseits und andererseits, dass sein Werk gewisse inhaltlich-ästhetisch-gestalterische Konstanten aufweist, wiederkehrende Motiv(komplex)e. Beispiele wären etwa Kafka (der Mensch ist nicht zu durchschauenden Mächten ausgesetzt), Lovecraft (der Mensch ist einem nicht zu beherrschenden kosmischen Grauen ausgesetzt), Cronenberg (der Mensch in seiner Fleischlichkeit), Thomas Bernhard (Invektive in rhythmisch-musikalischer Sprache). Auch Lynch hat schon lange seinen Platz Weiterlesen