STEVE VON TILL: A Life Unto Itself

Ob Drummer oder Gitarrist, jeder zweite Hardcore-Musiker, der nicht in seinen jugendlichen Gewohnheiten festgefahren ist, hat irgendwann das Bedürfnis, langsamer zu spielen und landet dann zielsicher beim Doom – dieses Klischee kursiert gelegentlich in den USA und ist natürlich hochgradig ignorant gegenüber den Ursprüngen des Doom Metal im Blues und psychedelischen Hardrock. Dennoch steckt darin ein Fünkchen Wahrheit insofern, dass ab den 80ern einige Karrieren einen solchen Weg gegangen sind, darüber hinaus verbindet beide Genres ein gewisser Bezug zum Weiterlesen

THE INVISIBLE HANDS: Teslam

Mit den Sun City Girls brachte Alan Bishop Punkattitüde mit Improvisationsgeist und der Lust an echter und gefaketer Archaik aus vielen Teilen der Welt unter einen Hut, wobei neben amerikanischen und arabischen Einflüssen (die Gebrüder Bishop sind Amerikaner mit libanesischen Roots) vor allem afrikanische und ostasiatische Traditionen von Interesse waren. Bei der Vielzahl der auch nach dem Tod des Drummers und dem Ende der Band immer noch regelmäßig erscheinenden Releases wurde nicht nur mit dem Vorurteil gebrochen, dass Quantität Weiterlesen

MARISSA NADLER: July

Marissa Nadler zählt zu den Sängerinnen, die vom verblichenen Wirbel um akustische Musik einigermaßen profitieren konnten und dabei – zum Glück, möchte man sagen – nie allzu sehr abgefeiert wurden. Deshalb entging sie auch dem Schicksal, nun ein Sternchen von ehedem zu sein, was angesichts ihrer Originalität und musikalischen Konsequenz auch ganz unverdient wäre. In Besprechungen war immer wieder von einer fast teenagerhaften Morbidität die Rede, ebenso fielen Begriffe wie „kontemplativ“ und „weltabgewandt“ – Klischees, in denen mehr als nur ein Körnchen Wahrheit steckt, weswegen sie auch von Beginn an eher für traditionsbewusste Weiterlesen

ÄÄNIPÄÄ: Through A Pre-Memory

Dass der ewige Drone inzwischen Einzug in viele Bereiche populärer Musik gefunden hat, daran ist Stephen O’Malley sicher nicht ganz unschuldig, gab es doch in den letzten Jahren keine Musikpublikation, in der nicht in jeder Ausgabe mindestens einmal ein Verweis auf Sunn O))) zu finden gewesen wäre. Dies und die Tatsache, dass Genres, die mit (scheinbar) einfachen und begrenzten Mitteln arbeiten, vielleicht noch einmal besonders viele anziehen und (vermeintlich) inspirieren, hat dazu geführt, dass die Zahl der Nachahmer inzwischen Legion ist (und manche von diesen vielleicht ebenfalls in eine Schweineherde ausgetrieben werden sollten). Weiterlesen