Rapoon mit erweiterter Neuauflage von Pell Mell

Robin Storey alias Rapoon bringt eine remasterte und um einen weiteren Track ergänzte Version seines Longplayers “Pell Mell” heraus. Das Album kam vor achtzehn Jahren als CD bei Staalplaat heraus, die beiden Tracks “Trace Area” und “Pulse Codec” erfuhren damals viel Lob aufgrund des luftigen und innovativen Producersounds. Neben einem neuen visuellen Konzept überzeugt die aktuelle LP-Version mit dem Bonustrack “Scatter”. “Pell Mell” erscheint im November 300mal auf 180 Gramm schweren Scheiben bei Zoharum. Weiterlesen

Ab Intra setzt seine Henosis-Reihe fort

Radosław Kamiński bringt ein neues Ab Intra-Album heraus und setzt damit die vor gut vier Jahren begonnene Henosis-Reihe fort. Das Album enthält fünf weitere teils episodische Electronica-Stücke zwischen tanzbarer Clubmusik, über klassischen Ambient-Scores und lärmenden Passagen und erzeugt eine emotionale Intensität, die auch vom fast durchgehenden Großraumhallenpathos nicht geschmälert wird. “Henosis VI-XI” erscheint auf dreihundert CDs im schlicht-eleganten Digipack bei Zoharum. Weiterlesen

Zoharum bringen Rapoons Dust of Souls neu heraus

Das nur noch schwer erhältliche Rapoon-Album “Dust of Souls” (Ultra Mail Prod. 2019) wird beu Zoharum wiederveröffentlicht. “Dust of Souls” zählt zu den rhythmischeren Veröffentlichungen des :zoviet*france:-Mitbegründers. Wegen der Verwendung zahlreicher elektronischer und auch akustischer (Piano, Saiteninstrumente etc.) Klanquellen Weiterlesen

The Stargazer’s Assistant: Wiederveröffentlichung älterer Aufnahmen auf CD

Während Guapo-Gründer und UnicaZürn-Kollaborateur David J. Smith an einem Film zu den Stücken seines letzten Stargazer’s Assistant-Albums arbeitet, erscheint deren 2013er Doppel-10″ “Mirrors & Tides, Shivers & Voids” nun erstmals komplett auf CD. Das Werk war eine Weiterführung der bereits 2008 erschienenen “Shivers and Voids”-EP um drei in neuer Besetzung aufgenommene Stücke. Die neue CD erscheint in 300er Auflage bei Zoharum. Weiterlesen

MOAN / GENETIC TRANSMISSION: Dedicated to Luigi Russolo

Spätestens seit der Musique Concrète taucht der Name Luigi Russolo in jeder Generation der Geräuschmusik auf, der Komponist, Maler und Verfasser von Manifesten wird als Insprationsquelle gefeiert und hat, durchaus im Widerspruch zum futuristischen Geschichtsverständnis, längst seine eigene Folklore bekommen. Ob es seine Techniken in der Kombination heterogener Geräusche und Instrumentalklänge ist, sein Bruch mit Traditionen oder seine originellen Instrumente wie dem Russolophon oder Rumorarmonio, einem Geräuschharmonium, nach dem Weiterlesen

23 THREADS: The Ornaments (The Ghost of Miranda)

Im nicht mehr ganz taufrischen dritten Millenium unserer Zeitrechnung ist es mittlerweile eher zu erwarten, dass jüngere Musikprojekte zumindest partiell in der Tradition früherer Errungenschaften stehen und diese, wenn sie über das nötige kreative Potential verfügen, nicht bloß revitalisieren oder gar kopieren, sondern unter anderen Vorzeichen in neue Richtungen lenken. Seit den Jahren um 2000 gibt es immer wieder Bands, denen nachgesagt wird, in den Spuren der sogenannten World Serpent-Family aus Weiterlesen

JARL: Negtive Rotation Intensive Fracture

Erik Jarl spielt zusammen mit Martin Bladh als IRM einen zähflüssigen Industrial, bei dem der menschliche Körper in all seiner Fleischlichkeit und Verwundbarkeit thematisiert wird. Für eine Weile arbeiteten die beiden auch bei den thematisch ähnlich ausgerichteten Skin Area zusammen. Erik Jarl ist aber auch ein sehr aktiver Solokünstler, der unter seinem Nachnamen seit Anfang der 00er Jahre zahlreiche Tonträger veröffentlicht hat , Weiterlesen

GENETIC TRANSMISSION / MOAN: Collaboration 1

Man kann Tomasz Twardawa alias Genetic Transmission als vielleicht etwas späte, aber durchaus würdige polnische Antwort auf Acts wie De Fabriek und Vivenza betrachten, deren Musik den Begriff des Industrial nicht nur in gesellschaftsbezogener, sondern auch in klanglicher Hinsicht ernst nahmen: Das Maschinelle, die verinnerlichte und bis in die Traumsphäre hineinreichende akustische Kombination aus Metall und Stein, das Echo von Platten, Stangen, Riemen und Federn zieht sich wie ein graubrauner leitmotivischer Faden durch die Arbeiten des seit Weiterlesen

GÜNTHER SCHLIENTZ: Autumn

Der Herbst gilt als Zeit der Einkehr und Kontemplation und hat wie alle Jahreszeiten bereits zahllose Würdigungen in der Musik erfahren. Die Facetten seiner Stimmungen und seiner Sinnlichkeit geben aber immer noch Stoff für neue, zum Teil ungewöhnliche Ideen ab, auch wenn ein Konzeptalbum zum Herbst auf den ersten Blick vielleicht etwas abgedroschen anmuten mag. Weiterlesen

CELER / DIRK SERRIES: Background Curtain

Bei einem Dauerproduzenten wie Will Long alias Celer, der keine Pause zu kennen scheint und in den letzten Jahren dutzende Releases herausgehauen hat, bleibt es nicht aus, dass sich der eine oder andere Entwurf als Sackgasse erweist, auf die der eigene kreative Fluss mit einer Blockade reagiert. Manchmal mag der Papierkorb der beste Freund des Schaffenden sein, doch wenn da Gefühl nicht losbekommt, dass in einem scheinbar unbearbeitbaren Fragment doch noch Potenzial steckt, liegen zwei Lösungen nahe: Die eine wäre, etwas Weiterlesen

MACIEK SZYMCZUK: Light Of The Dreams

Eine Musik, die Träumen nachempfunden ist, stellen sich viele dem Klischee nach als ruhig und ereignisarm vor, und viele Versuche in diese Richtung klingen auch tatsächlich so. Das ist merkwürdig, denn viele Menschen würden einräumen, dass ihre Träume mitunter ereignisreicher als das Erleben im Wachzustand sind und durchaus auch nicht immer entspannt. Die gewollte Traummusik ist oft eher Schlafmusik, vergleichbar den nachtfüllenden Schlafkonzerten Stephen Stapletons. Weiterlesen

MONOPIUM / K.: Split

Auf dieser Split-Veröffentlichung huldigen zwei polnische Acts ihrer Leidenschaft für deutsche Musik der 70er Jahre, genauer dem Krautrock und dem, was man meist unter dem etwas ungenauen Begriff der Elektronischen Avantgarde fasst. Trotz dieses thematischen Rahmens wirken beide Seiten in sich so rund und abgeschlossen, dass sie auch als eigenständige EPs funktionieren könnten. Zoharum hat aber seit jeher ein Faible für’s Zusammenpacken verschiedener Künstler, was ja unter Umständen auch neue Türen öffnen kann. Weiterlesen

FEINE TRINKERS BEI PINKELS DAHEIM: A Bug’s Life

In der Geräuschmusik und überall sonst, wo mit Samples gearbeitet wird, sind Tiergeräusche eine beliebte Soundquelle, und zu den gefragtesten Geräuschproduzenten zählen seit jeher Insekten – was wäre ein sommerliches Kitschkolorit ohne das Zirpen von Grillen und Zikaden, und dass man aus dem Summen fliegender Insekten Noise und elektroakustiche Musik machen kann, ist hinlänglich bekannt. Weiterlesen

GAAP KVLT: Jinn

Das neue Album der mysteriösen polnischen Formation Gaap Kvlt, die vor zwei Jahren auf Monotype mit ihrem ersten Longplayer debütierten, ist nach dem Dschinn, dem aus Feuer erschaffenen Geistwesen der islamischen und altarabischen Mythologie benannt, und dem entsprechend verweisen sowohl die Musik als auch die Informationen in den linernotes auf ein leidenschaftliches Interesse an einem mystischen Orient. Weiterlesen

MAREK X. MARCHOFF: Funeral Musik for You and Me

Auf den ersten Eindruck könnte man denken, der Titel „Funeral Musik for You and Me“ sei ironsich gemeint, nicht nur wegend es Mix aus deutschen und englischen Wörtern, denn weder die Musik, noch die Titel der einzelnen Abschnitte dieses Werks einer eher abstrakten Klangkunst zeigen einen offenkundigen Bezug zu Themen wie Tod und Trauer. Wie der Untertitel des Release allerdings impliziert, bedinden wir uns „Within a Triangle of Esoteric Sound“, was naheliet, dass es bei Marek X. Marchoff, bekannt durch die Projekte Different State und 23 Threads, ohnehin wenig konkret zugeht. „Funeral Musik for You and Me“ folg allerdings auf das Weiterlesen

RAPOON: Blue Days

In den letzten Jahren haben sich zwei Entwicklungslinien im Werk von Robin ‘Rapoon’ Storey herausgebildet. Während der frühere Zoviet France-Musiker in einigen Arbeiten seine rituell-ambiente Seite in langsam aufbauenden Kompositionen primär auf Wirkungsintensität ausrichtet, gibt es seit einiger Zeit vermehrt Veröffentlichungen, denen man nur im weitesten Sinne Albumcharakter attestieren kann, die eher Sammlungen von Skizzen sind, bei denen man als Hörer oft nicht umhin kann, sich die einzeln vorgeführten Sounds in größeren konzeptuellen Zusammenhängen vorzustellen. Weiterlesen

MACIEK SZYMCZUK: Music For Cassandra

Kassandra, die trojanische Königstochter, die die Zukunft voraussagen kann und zugleich gestraft ist, für immer ungehört zu bleiben – wie würde ihr Ruf klingen, wäre er Musik? Wäre er schrill und hysterisch, um voller Verzweiflung gegen die tauben Ohren derer anzukämpfen, die ihr Fatum vergessen und verdrängen? Oder wäre er ganz leise, kaum hörbar, im diffusen Rauschen der Welt verhallend? Maciek Szymczuk entwirft in seiner „Music for Cassandra“ eine Figur, die längst Teil des Schicksals geworden ist, das sie voraussagt, und die der Taubheit und Indifferenz ihrer Adressaten eine genügsame Weiterlesen