Home Taping Is Music Volume 4: Neue Compilation auf Woodland Recordings

Woodland Recordings bringen den vierten Teil ihrer Samplerreihe “Home Taping is Music” heraus, die erneut eine musikalische Mischung von akustischer Songwritermusik unterschiedlicher Art und experimentellen Ansätzen enthält. Neben bekannten Acts wie The Great Park, Thirty Pounds of Bone, The Diamond Family Archive, Saint Woodpecker (a.k.a. Woodpecker Wooliams)
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THE GREAT PARK: A Day

Lesern unserer Seite muss man nicht beschreiben, wie die Musik von The Great Park grundsätzlich klingt, und bis auf ein paar etwas üppiger instrumentierte Ausnahmen enthalten die einzelnen Alben subtile und wahrscheinlich spontan entstandene Variationen seines auf Gitarre un eines poetischen Gesangs basierenden Stils, der immer eine Idee zu bitter und exzentrisch ist, um wie Wodka die Kehle runter zu gehen. Weiterlesen

THE GREAT PARK: Woe

Am 28. Dezember 1879 ereignete sich nahe der schottischen Stadt Dundee eine der großen Katastrophen der Eisenbahngeschichte. In den dunklen, winterlichen Abendstunden stürzte ein Teil der drei Kilometer langen Brücke über den Meeresarm Firth of Tay unter dem Gewicht eines Passagierzugs ein, wobei mehr als siebzig Menschen verunglückten. Über Jahre wurde der Fall untersucht, man kam zu dem Schluss, dass schlampige Bauarbeit und mangelnde Wartung Weiterlesen

THE GREAT PARK: When I was Single

Die englischsprachige Songtradition ist voll von morbiden und makaberen Geschichten. Lange vor Nick Cave gab es Murder Ballads, und wer sich einen kleinen Einblick in dieses Thema verschaffen will, der findet einiges dazu in unseren Besprechungen zu Shirley Collins und The Hare and the Moon. Wenn ein Sarkast wie Stephen Burch von The Great Park in gewissen Abständen überlieferte Songs zwischen seine Eigenkompositionen packen will, steht ihm also ein großer Fundus an Weiterlesen

THE GREAT PARK: Understudy

Für den Folkmusiker Stephen J. Burch alias The Great Park war 2017 ein produktives Jahr mit vielen Konzerten, die z.T. mitgeschnitten und auf CD erschienen sind, sowie bereits im Frühjahr ein Studioalbum namens “Do Not Walk Under Wing”. Ein zentrales Merkmal der darauf enthaltenen Songs war, neben der betont spärlichen Instrumentierung, textlicher Natur, denn fast alle der Lyrics drehten sich um Themen der Distanz und des Verlassens, und der oft ambivalent bleibenden Versuche, nach Hause zurück zu kehren. England spielte Weiterlesen

The Great Park, Borealis, Vincent Von Flieger, Elspeth Anne, Kristina Jung: Aktuelles auf Woodland Recordings

Auch im Jahr 2016 ist das mittlerweile von Nürnberg aus arbeitende Label Woodland Recordings seiner Mission treu geblieben und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen in liebevoller Handarbeit gestaltete Tonträger zum Teil hervorragender Acts. Künstler wie Kristina Jung, Vivian Void, Vincent Von Flieger oder die Band des Labelchefs The Great Park lassen sich zwar nicht unter einem Genrebegriff wie dem oft etwas leichtfertig in den Raum geworfenen Terminus Folk subsumieren, doch neben dem kreativen Anspruch Weiterlesen

BOREALIS: Loma Aerea

Eduardo Suarez ist ein an mehreren Instrumenten versierter Musiker aus der nordspanischen Provinz Asturien. Unter dem Namen Borealis hat er sich minimalen Akkorden vor allem auf der zwölfsaitigen Gitarre verschrieben, ist aber auch dunklen Soundscapes gegenüber nicht abgeneigt. Vor kurzem erschien sein zweites Album „Loma Aerea“. Weiterlesen

FEE REEGA / TOBIO LOTTO: Shoot

Ich weiß nicht, ob das Küchenpsychologie ist, aber es gibt die Vorstellung, dass man jemanden entweder vögeln oder töten will, wenn man ihm oder ihr länger als sechs Sekunden in die Augen sieht ohne dabei zu blinzeln. Ja, zwischen Gewalt und Dingen, die mit Liebe zu tun haben, gibt es bei genauerem Hinsehen etliche Gemeinsamtkeiten, ganz zu schweigen davon, dass das eine in das andere kippen kann. Aber da ich bei Fee Reega seltsamerweise immer auf Psychothemen kommen, breche ich hier gleich ab und stelle ganz brav ihr neues (angeblich Mini-)Album vor, dass sie diesmal zusammen mit Tobio Lotto in Spanien und Frankreich eingespielt hat. Es enthält ganze Weiterlesen

THE GREAT PARK: The Good Men

Stephen Burch hat sicher seine Tabus, doch in den Songtexten von The Great Park gibt er sich meist schonungslos. Schonungslos gegenüber den fiktiven Figuren seiner Texte, schonungslos aber auch gegenüber seiner eigenen lyrischen Persona. „I do wrong“ heißt ein Song, und es gibt eine ganze Reihe anderer, die ebenso heißen könnten. Wer all das weiß, denkt bei einem Albumtitel wie „The Good Men“ vielleicht schon an Ironie, wohl zurecht, doch es gibt auf dem neuen Longplayer auch versöhnliche Töne. Weiterlesen

FEE REEGA: Die Entführerin

Nie mehr Schule, nie mehr Gemüse, stattdessen Schokolade, süße Träume und ein Leben fernab all der anderen Deppen, die sowieso nur stören – wer wünscht sich das nicht ab und zu, vor allem wenn er dafür erst einmal von einer so schrägen Gangsterfrau entführt werden muss, wie sie sich in diesem Video auf Tischen und Sofas räkelt. Natürlich ist man dann, zumindest laut Karl Abraham, oral fixiert, aber das ist ebenso wie die Komplementärneurose des kidnappenden Vamps normale Härte in der Welt Fee Reegas, die seit ein paar Wochen ein neues Album draußen hat. Es liegt gleich zweimal vor, auf Deutsch unter Weiterlesen

KRISTINA JUNG: Into the Light that I have Known EP

Kristina Jungs Debüt kommt auf derart leisen Sohlen daher, dass man die Tiefe und die zum Teil abgründige Schwermut der fünf Tracks glatt überhören könnte. Kein opulentes Cover, kein markanter Bandname, keine oberflächliche Dramatik in den vordergründig so heimelig anmutenden Akustiksongs – fast so, als wollte sie sich all die beiläufigen Gelegenheitshörer vom Hals halten, denen man das Besondere mit dem Holzhammer servieren muss. Ich weiß nicht, ob Kristina das Attribut Folksängerin akzeptieren würde, dass ihre Musik an eine englischsprachige Songtradition anknüpft, steht jedoch Weiterlesen

THE GREAT PARK: Kitchen

Obwohl Stephen Burch und seine wechselnden Mitstreiter eine gut erkennbare musikalische Handschrift haben, ist The Great Park auch eine Band, die man sich über die Songtexte erschließen kann. Dass Burch dunkle, vom Fatum erzählende Geschichten in schöne Melodien packt, dass selbst die morbidesten Abgründe sich bei ihm gerne in anheimelden Szenarien ereignen, ist oft hervorgehoben worden, ebenso die biografische Färbung seiner meist in der Ich-Form verfassten Songs. Burch ist aber auch ein leidenschaftlicher Symbolist, und selten wurde sein Interesse an Orten, an Räumen und Straßen und allem, was man dort vorfindet deutlicher als auf den Album „Kitchen“, das neben der CDr-Version erstmals auch in Form von hundert Vinylscheiben vorliegt. Weiterlesen

THE DEAD HANDS & FEE: The Horrible Scar EP

Zu den ersten gemeinsamen Lebenszeichen von The Dead Hands und der Sängerin Fee Reega zählte der Opener der mittlerweile vergriffenen Compilation “50″, einem Jubiläumssampler von Woodland Recordings. Der monotone Downer “Better Start to Swim” eröffnete das Mammutprojekt wie ein düster-ironisches Omen und erzählt eine biblische Anekdote aus dem Blickwinkel derer, die im Angesicht eines Wunders die Stirn runzeln – selbst die Gottesmutter wünscht sich nichts als die ganz banalen Naturgesetze zurück, wenn sie ihren (und des Menschen) Sohn auf dem See Genezareth wandeln sieht. Weiterlesen

V.A.: 50 (5CDr-Box)

Als Stephen Burch vor sieben Jahren das Label Woodland Recordings ins Leben rief, dachte er vermutlich nicht daran, dass es in seinem Leben zu einer ähnlich starken Konstante heranwachsen sollte wie sein Musikprojekt The Great Park. Doch seit seinem Spilt-Album mit The Diamond Family Archive sind nicht nur sieben Jahre ins Land gezogen, sondern ganze fünfzig weitere Veröffentlichungen, die Jahr für Jahr in limitierter Stückzahl und in liebevoller, handgemachter Aufmachung herausgekommen sind. Mal erschienen die Tonträger in schicken handgefalteten Papiertüten, mal in sorgsam dekorierten Boxes aus Tonpapier, die mit Mixed Media-Ideen zu kleinen Assemblagen umgestaltet wurden. Oft glich Weiterlesen

OWN ROAD/MUTE SWIMMER: Old Tricks EP

Auf den allerersten Eindruck ist „Old Tricks“ eine dieser Split-Veröffentlichungen, die man auch als Release einer Gruppe mit zwei verschiedenen Sängern verkaufen könnte, hätte man die Own Road- und Mute Swimmer-Tracks lediglich nicht so sauber voneinander getrennt. Beide Interpreten folgen einem vertrauten Songwriterpfad, akustisch, stimmungsvoll, meditativ bisweilen, was sie jedoch kaum davon abhält, gelegentlich das Tempo anzuheben und mittels fetziger Akkorde und forschem Gesang energiegeladen zu klingen. Vielleicht liegt die größte Gemeinsamkeit in den Weiterlesen

THE GREAT PARK: We Love To Get Lost And We Love To Get Found

Stephen Burchs Songtexte sind von brutaler Direktheit und zugleich voll feinsinniger Nuancen. Es gibt klare, sehr aussagekräftige Momente, die trotz des starken Symbolismus ein griffiges Thema umkreisen. Andere Stellen sind sehr dunkel, verweisen auf alles und nichts, offenbaren eine sehr persönliche Bildwelt. Von Abgründen und ihrer Anziehungskraft künden sie jedoch fast immer, und selbst in den euphorischen Momenten erscheint das Glück oft selbst wie ein Abgrund, dessen Sog man sich gerne aussetzt, wohl wissen um die Quittung, die einem das Leben ganz sicher vorlegen wird, und die meist im Verlust seiner selbst besteht. Weiterlesen

THE GREAT PARK: Simple Folk Recording

Mit seinen letzten Alben „Now Wash Your Hands“ und „Good and Gone“ hat sich Stephen Burch alias The Great Park zumindest in einer Hinsicht auf sein Frühwerk zurückbesonnen, denn nach einer Reihe klanglich reduzierter Aufnahmen ging er hier erstmals wieder mit einer mehrköpfigen Band ins Studio. Dass die mit Streichern, Bläsern und dezenten Rhythmen begleiteten Songs zu einer Zeit entstanden sind, als sein texterischer Ausdruck Weiterlesen

VINCENT VON FLIEGER: Day 1

Die Musik Vincent von Fliegers ist so eigenwillig wie sein einprägsamer Künstlername. Man sollte ihn allerdings nicht mit Bombast und großen Worten ankündigen, nicht nur, weil er das nicht nötig hätte, sondern weil die Songs, die der junge Nürnberger jüngst auf sein Debüt gepackt hat, weit entfernt sind von großen Gesten aller Art. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist Markanz und Eindringlichkeit durchaus vorhanden. Weiterlesen