TOR LUNDVALL: Beautiful Illusions

Es gibt wenige Künstler, die wie der Malermusiker Tor Lundvall solch konsequent-konsistente Arbeiten abliefern. Ob seine verhaltene wie verhallende Musik, von ihm selbst als „Ghost Ambient“ bezeichnet und je nach Album instrumental oder mit Gesang, oder seine Gemälde voller seltsamer maskierter Entitäten und einsamer und vereinsamter Figuren in (meist) ländlichen Landschaften – sein Stil ist über die Jahr(zehnt)e erstaunlich gleich geblieben. Weiterlesen

CHIHEI HATAKEYAMA: Forgotten Hill

Wenn man sich ganz in der Musik auf „Forgotten Hill“ verliert, scheint man auch sein Gefühl für die Zeit und die Struktur der feinsinnigen Kompositionen zu verlieren – alles wird zu einem verträumten, impressionistischen Gemenge aus smoothen und gleichsam leicht aufgerauhten Klangschichten, die in molllastigen Melodiefragmenten immer wieder ineinander münden, verschmelzen und gelegentlich einzelne hohe Töne wie Reflexionen eines Sonnenstrahls auf einer vom Auge nur kurz gestreiften Weiterlesen

MÁRA: Here Behold Your Own

Faith Coloccia entstammt einem äußerst fruchtbaren musikalischen Biotop im Nordwesten der USA, wo sich Randall Dunn, Daniel Menche und die Postrock-Band Mamiffer die Studioklinken in die Hand drücken. In letzterer spielt die an mehreren Instrumenten bewanderte Künstlerin seit der Gründung 2003 eine zentrale Rolle, vor vier Jahren allerdings rief sie ihr Soloprojekt Mára ins Leben, mit dem sie – ausgerüstet mit Klavier, Orgel, Gitarre, Elektronik und ihrer Stimme Weiterlesen

KRANG MUSIC / BROWNING MUMMERY: Split 7″

Wer mit der Geschichte des experimentellen Industrial Australiens und im Speziellen mit dem Werk des 2015 verstorbenen John Murphy vertraut ist, der ahnt bereits, dass die beiden auf dieser Split-7″ vertretenen Tracks einiges verbindet, auch wenn ihr jeweiliger Erscheinungszeitraum beinahe vierzig Jahre auseinanderliegt. Weiterlesen

MAGAM: Another

Der Nukleus von Magam ist der in Thessaloniki lebende Musiker, der sich moody alien nennt. Über diesen erfährt man, dass er sich der Musik und den Komponisten- und Producer-Künsten rein autodidaktisch angenähert hat, was der angejazzten Improv-Musik des nicht ausschließlich griechischen Kollektivs, bei dem er für die meisten „untraditionellen“ Bestandteile verantwortlich ist, natürlich keinen Abbruch tut. Kohärenz und eine markante Signatur bekommt man manchmal am ehesten mit der Erfahrung und durch den Einsatz von viel Herzblut. Weiterlesen

ZEA: Witst Noch Dat D’r Neat Wie

Der in Amsterdam lebende Arnold de Boer, der meist unter dem Namen Zea unterwegs ist, ist ein Meister einfacher Strukturen, in dessen Songs und Soundscapes kein Ton und kein ornamentaler Schnickschnack zu viel vorkommt und die musikalische Suppe versalzt. Oft meint man folkige Muster in seinem Gitarrenspiel herauszuhören, doch gibt es gleichzeitig immer den Widerhall von etwas Urbanem, das einem bewusst macht, dass Weiterlesen

ASKA: Út Við Sundin Grá

In den letzten Jahren haben wir immer wieder Veröffentlichungen aus dem Hause Galakthorrö besprochen. So hieß es hier im letzten Jahr resümierend: „Manchen Labeln gelingt es über die Jahre hinweg, so etwas wie eine schnell wiedererkennbare Ästhetik zu entwickeln [...], manchmal, aber nicht notwendigerweise immer damit einhergehend, auch so etwas wie einen Corporate Sound. Einen Klang(-Raum), der aber im Idelafall groß genug ist, um ein allzuenges Korsett zu vermeiden. Weiterlesen

RYOSUKE KIYASU: Continue as Though it were Flowing Water

Wenn das One Track-Album “Continue as Though it were Flowing Water” des Drummers Ryosuke Kiyasu mit einem Becken- und Snare-Gewitter beginnt, ahnt man noch nicht, wie sehr sein Titel Programm ist. Aber schon bald: Leichte, luftige und in ihrer Gangart doch amphetaminartig aufgeweckte Anschläge auf den harsch rasselnen Stellen des Drumkits verhehlen nicht, dass ihre Richtung in fast flächiger Geradlinigkeit nach Weiterlesen

AARON DILLOWAY / LUCRECIA DALT: Lucy & Aaron

Es gibt sicher eine ganze Reihe an Künstlern, deren kreative Ansätze wie geschaffen sind für gemeinsame Unternehmungen, vorausgesetzt der Zufall sorgt dafür, dass sich ihre Wege irgendwann kreuzen. Ich weiß nicht, ob die in Berlin lebende Klangbastlerin Lucretia Dalt und Wolf Eyes-Gründer Aaron Dilloway schon voneinander gehört hatten, als sie vor zehn Jahren zum ersten Mal beim gleichen Weiterlesen

RISARIPA: Wieder

Hinter dem Namen Risaripa verbirgt sich Risa Egawa, die Drummerin und gelegentliche Shouterin der derzeit inaktiven Band Gallhammer. Seit einigen Jahren scheint ihr Interesse allerdings weniger dem von Crustcore beeinflussten Doom- und Black Metal ihres – in fast jeder Besprechung wird hervorgehoben, als ob dies immer noch ein Tabubruch wäre: rein weiblichen – Trios zu gelten, sondern der Improvisation mit modularen Synthies und gesampleten Sounds. Dass dieser Weiterlesen